Business-Podcast für Marken und ihre Macherinnen

Evelyn Schöllers Weg zur nachhaltigen Kindermodemarke Luftabong

Evelyn Schöller, Sibel Brozat Season 4 Episode 10

Hast Du Dich  jemals gefragt, wie ein einfaches Bedürfnis eine Welle des Wandels in der hartumkämpften Welt der Mode auslösen kann? Lass' Dich von Evelyn Schöllers Geschichte faszinieren, die als besorgte Mutter den mutigen Schritt wagte, das nachhaltige Kindermodellabel Luftabong ins Leben zu rufen. In unserem Gespräch enthüllt Evelyn, wie persönliche Überzeugungen und die Leidenschaft für Umweltschutz sie dazu angetrieben haben, eine Marke zu schaffen, die ethische Prinzipien und erstklassige Qualität auf einzigartige Weise vereint. Es ist eine Erzählung von Entschlossenheit und Kreativität, die zeigt, dass es möglich ist, die Textilindustrie positiv zu beeinflussen und gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Kinder und des Planeten zu berücksichtigen.

Die Herausforderungen des E-Commerce sind vielen Gründern bekannt, doch wie Evelyn Schöller mit ihrer Marke Luftabong diese gemeistert hat, bietet wertvolle Lektionen für alle Aspiranten im Online-Handel. Wir tauchen in die Tiefen des digitalen Vertriebs ein und diskutieren, warum sich Luftabong auf den Online-Verkauf konzentriert hat, insbesondere unter den schwierigen Bedingungen der Pandemie. Evelyn teilt mit uns ihre Erfahrungen und Strategien – von der Nutzung von Shopify als Shop-System bis hin zu den Nuancen des Marketings in einem übersättigten Markt. Ihre Einblicke in die Aufrechterhaltung der Markenintegrität und die Bedeutung von Ausdauer sind eine echte Inspirationsquelle und ein klarer Wegweiser für alle, die ihre eigene Marke in der Welt der nachhaltigen Mode etablieren möchten.

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WOMEN IN FASHION MENTORING
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Sibel Brozat

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Sibel Brozat:

Willkommen im Women in Fashion Germany Podcast, den Business- Podcast für Marken und ihre Macherinnen, von mir, Sibel Brozat, und mit spannenden Talkshowgästen. Heute zu Gast: Evelyn Schöller, liebe Evelyn, schön, dass du heute bei uns in der Show bist.

Evelyn Schöller:

Hallo Sibel. Ich freue mich auch riesig, bei euch dabei zu sein.

Sibel Brozat:

Erzähl uns doch bitte, wer du bist und was du machst.

Evelyn Schöller:

Mein Name ist Evelyn Schöller, und ich bin die Gründerin von Luftabong. Luftabong ist ein Kindermodellabel, was ich 2020 gegründet habe. Davor war ich E-Commerce-Managerin bzw habe erst eine Ausbildung im Holzhandel gemacht und bin dann ins E-Commerce rein gerutscht. Während Corona habe ich mir dann gedacht, ich könnte auch Kindermodeldesign bzw der Gedanke entstand schon davor, und aber in Corona habe ich dann die Chance genutzt und den Online Shop erstellt.

Sibel Brozat:

Was war denn so dein Gedanke? Was war die Initialzündung? Warum hast du gegründet?

Evelyn Schöller:

Also, ich bin 2017 Mutter geworden, und ich hatte einfach in der Schwangerschaft ganz arg Probleme mit Gerüchen, und immer, wenn ich Kleidung kaufen wollte für meinen Sohn, bin ich fast umgefallen, wenn ich einkaufen gehen musste, weil mich das also. Ich habe davon einfach starke Kopfschmerzen bekommen und habe dann angefangen, in der Schwangerschaft zu recherchieren, woher das eigentlich kommt. Und ja, ich wahrscheinlich kennt jeder diese Reportagen, wie die Kleidung gefertigt wird und wo und unter welchen Umständen. Und tatsächlich hat das mich echt bewegt, wie Kleidung gefertigt wird, und so bewusst war mir das gar nicht. Und darum habe ich dann angefangen, zertifizierte Stoffe für meinen Kind zu suchen und die einfach selbst zu nähen.

Evelyn Schöller:

Ich hatte in der Schule Handwerken also nicht Handwerken, sondern Menschenumwelt hieß. Das hat man nähen gelernt und habe dann auf so einer alten Haushaltsmaschine angefangen, kinderkleidung zu nähen für meinen Kind, und das hat er gerne getragen bzw er konnte ja nichts dagegen sagen. Aber in der Krabbelgruppe und wo ich dann überall war, wurde es halt immer total schön gefunden und hat man mich gefragt, ob ich auch mal was nähen kann und so. Und so ist es dann entstanden, dass ich eher so hobbymäßig für andere genäht habe. Und dann 2020 habe ich mir dann gedacht, ich mache dann Label draus, und so kam das dann.

Sibel Brozat:

Und da hast du ja bestimmt vorher schon gesucht, ob du so was in der Art findest. Oft ist es ja so, dass Frauen gründen, wenn sie etwas, was sie selber benötigen, nicht auf dem Markt finden. Kannst du uns dann ein bisschen erzählen, wie der Markt aussah bis dahin oder heute noch aussieht?

Evelyn Schöller:

Ja, also klar, es gibt schon Labels, die auch nachhaltig fertigen und auf zertifizierte Stoffe achten und so weiter und so fort. Nur, mich hat tatsächlich gestört, dass es nicht in Deutschland gefertigt wird, Und ich dachte mir tatsächlich also einfach auch aus dem Aspekt heraus, dass ich viele Frauen kennengelernt haben, die handlich unglaublich begabt sind und nähen zum Hobby haben, dass ich denen auch eine Plattform dafür gebe und das dann hier in Deutschland bei uns in wir wohnen in Altburg bei uns zu Hause dann fertigen, und dass es einfach wirklich ein Rundesprodukt ist, was hier in Deutschland gefertigt wird mit nachhaltigen Stoffen und dann halt auch fürs Kind gut ist. Ja, und das habe ich so in der Kombination einfach nicht gefunden und hab dann eben gedacht, ich mach das selbst.

Sibel Brozat:

Das ist ja spannend. Ich komme jetzt gerade erst. Verstehe ich so deine Lieferkette. Magst du uns da so ein bisschen mehr darüber erzählen?

Evelyn Schöller:

Ja, also die Stoffe kommen entweder aus Deutschland, österreich, portugal oder Griechenland. Also, wir versuchen oder nicht versuchen. Unser Anspruch ist, dass unsere Stoffe aus Deutschland kommen und alle zertifiziert sind. Dann kommt die Stoffe zu uns. Wir haben eine Modedesignerin und eine Maßschneiderin, die die Schnitte konzipieren, und daraufhin fangen wir an, die Kinderkleidung zu nähen, bei uns eben in Haus, genau, und dann wird sie produziert und Angeboten verschickt, und das passiert alles bei uns in Altburg, genau. Also alles regional.

Sibel Brozat:

Hat denn die Region, wo du bist, auch so ein bisschen ne Textilvergangheit, oder wie kommt's, dass da so viele Fachkräfte da sind und dich unterstützen können? ала komertiert.

Evelyn Schöller:

Ja, tatsächlich. Also, es war mir selbst nicht bewusst. Also in Kalf gab es eine große Fabrik, die Kamelehartdecken hergestellt hat, die relativ bekannt war Mir fällt nur gerade der Name nicht ein Und in Pforzheim hat es eine sehr bekannte Modedesign-Schule, sodass hier natürlich Modedesignerin oder auch Marschneiderin nicht allmast gibt, aber hier ist halt wirklich auch Fachpersonal. Also, die eine, die für uns näht, die hat zum Beispiel beim Pforzheimer Theater als Marschneiderin gearbeitet, und daher denke ich, es ist hier schon findet man schon gut Fachkräfte, die hier Expertise mitbringen, Und natürlich haben die unglaublich Freude daran, weil meistens sind es auch Mütter, die dann auch für ihre Kinder noch in was dazu nähen können oder sonst irgendwas Genau.

Sibel Brozat:

Wie groß ist dein Team jetzt?

Evelyn Schöller:

Es sind zwei Schneiderinnen, ich und mein Mann, und ansonsten arbeiten wir tatsächlich mit Freelancers zusammen. Also sei es im Newsletterflow oder auch im Ads-Bereich haben wir Freelancer, die für uns dann das alles stemmen, und den Vertriebensmarketing macht dann ich noch mit.

Sibel Brozat:

Und ich habe dein Online-Shop schon entdeckt. Was sind eure Vertriebskanäle? Bist du nur auf der E-Commerce-Schiene oder habt ihr noch andere Vertriebskanäle?

Evelyn Schöller:

Also, wir machen uns aktuell tatsächlich nur online. Wir waren auch im Handel leider waren das kleine Boutiquen, die über Corona schließen mussten, aber ansonsten bleiben wir im E-Commerce-Bereich da. Ich finde also ist es vielleicht auch nur meine Ansicht, weil ich auch aus dem Vertrieb komme der, der es herstellt bzw der der Division hat, kann sein Produkt am besten auch erklären und verkaufen. Und auch ich möchte gar nicht sagen, dass man die nicht schulen kann, dahingehend oder sonst irgendwas, aber die meisten Vertrieb-Skanäle haben so viele Marken, und manchmal können die das Produkt gar nicht so rüberbringen wie ich halt selbst. Deswegen möchte ich den Vertrieb bei uns lassen, also eher im DTSI-Bereich bleiben und auch wirklich dann den Kunden das Erlebnis bei uns im Shop schaffen.

Sibel Brozat:

Da sagst du was, das ist wirklich schwierig mit dem Handel, und da sind ja dann auch andere. Wie soll ich sagen, muss man nochmal andere Marschen berücksichtigen, weil ja der Handel mit verdienen will bzw der Großhandel? Deine Preise sind zum Moderat, sind die eigentlich für den Handel ausgelegt? Also, ich sag mal, für nachhaltige Kleidung hält sich der Preis eigentlich in Grenzen dafür, dass es in Deutschland auch produziert ist.

Evelyn Schöller:

Genau also das. Aus diesem Grund auch möchten wir nicht in den Handel gehen, weil wir möchten auch Menschen ermöglichen, nachhaltige Kinderkleidung zu kaufen für ihre Kinder. Und wenn wir das noch in den Handel geben, dann kann ich halt auch irgendwann nicht mehr die ganze Maschinerie dahinten bedienen, also die Näherinnen auch unsere ganzen Fixkosten, die wir haben, und dann auch wiederum eben den Preis dann auch so auszuspielen, dass man sich auch im Pulli für 60 Euro kauft, damit man es einfach auch der Masse oder was heißt der Masse? aber dass man es halt auch ermöglichen kann, dass man sich mal ein schönes Stück dann davon kauft, was nachhaltig ist. Und daher lassen wir das auch tatsächlich im Detoussi-Bereich, um einfach hier auch zu ermöglichen.

Sibel Brozat:

Mit dem E-Commerce. Das stelle ich mir ganz schwierig vor im Fashion und Bekleidungsbereich, weil zum Einen das Schwierige ist, ja ein Job und ein Jobsystem aufzubauen. Vielleicht kannst du uns gleich noch mal sagen, wie du das gemacht hast und welchen System du arbeitest. Das ist das eine, und das andere ist ja auch die Sichtbarkeit, dann also, dass man Ads schaltet, und ich glaube, der Fashion und Baby-Fashion-Markt ist da ziemlich umkämpft. Vielleicht kannst du uns auch nochmal erzählen, wie du das da schaffst, dass du überhaupt gefunden wirst, und wie leicht oder wie schwierig das ist für dich, da was aufzubauen, weil ich glaube, diese Google Ads-Geschichten sind gar nicht so leicht, und vielleicht machst du ja auch noch was anderes. Was kannst du uns dazu erzählen?

Evelyn Schöller:

Also tatsächlich. Also dadurch, dass wir aus dem E-Commerce-Bereich kommen und ich schon mehrere Online-Shops erstellt habe, war das jetzt nicht für mich so das große Problem. Natürlich war das System eher ja das Problem. Also bei meinem alten Arbeitgeber haben wir halt mit großen Systemen zusammen gearbeitet, die ich mir am Anfang überhaupt nicht leisten könnte beziehungsweise die ich auch gar nicht in Erwägung ziehe. Und unser Shop ist tatsächlich auf Shopify aufgebaut, weil da sind alle Extensions mit dabei, und also auch im Hintergrund laufen gute Programme, das auch immer, die Bilder klein genug sind, und die Seite ist schnell genug, ist alles mögliche, was natürlich immer. Ladegeschwindigkeit ist ja auch immer ein Thema, gerade im Online-Handelbereich.

Evelyn Schöller:

Deswegen sind wir, also habe ich mich damals auf Shopify entschieden, und es ist auch wirklich super einfach zu bedienen, auch eben die Verknüpfung zu Google Ads oder zum Meta mit den Pixels. Das geht da super gut, und daher kann ich das von Herzen empfehlen, ohne hier jetzt Werbung machen zu wollen. Und also tatsächlich, wir gehen auch über Marktplaces, also jetzt nicht Amazon, sondern es gibt auch nachhaltige Marktplaces, über die wir verkaufen, die sehr gut funktionieren. Und natürlich in unserem eigenen Shop machen wir Google Ads-Werbung wie Meta-Werbung, und da muss ich sagen, bislang war für uns die Meta-Werbung die effektivste.

Sibel Brozat:

Tatsächlich, was habt ihr da gemacht? was für Werbung habt ihr da geschalten? Vielleicht kannst du da ein bisschen erzählen.

Evelyn Schöller:

Genau. also, wir lassen immer mehrere Kampagnen laufen, einmal immer die UGCs, was Kunden vielleicht für uns aufgenommen haben, oder von der Fertigung, und dann lassen wir immer Posts laufen, auch in den Kampagnen, wo wir als unsere Vorteile von unserer Kinderkleidung in Stichpunkten rausbringen und dann immer eine Call to Action mit reinnehmen, Und das ist eigentlich. also, die UGCs laufen tatsächlich am besten. also, videos laufen bei uns grundsätzlich am besten, auch von der Reichweite her, aber die Posts, glaube ich, sind nochmal so ein Touchpoint, wenn die danach kommen, dass man nochmal so eine Erinnerung gerufen bekommt, aber was waren nochmal genau die Vorteile? Und das sind natürlich bei uns ganz klar unsere Kleidung kann bis zu drei Größen mitwachsen, und die Badeponsche sogar bis zu zwei Jahren oder drei. sogar dann, dass wir in Deutschland fertigen und wirklich zertifizierte Stoffe verwenden, und allein die kommen wie aus Post und Video. ich glaube, die bringt es tatsächlich. Also, da merken wir auch immer wieder, wenn wir die Kampagnen starten, dass da nicht nur mehr Klicks kommen, sondern da tatsächlich auch Verkäufe.

Sibel Brozat:

Sagst du jetzt Meta, was genau ist das für dich? Instagram, Facebook macht ihr beides, oder was konkret macht ihr da?

Evelyn Schöller:

Also, der Fokus liegt tatsächlich auf Instagram. Wir machen es, aber also wir lassen die Werbung auch auf Facebook laufen, da Facebook auch in unserer Zielgruppe noch ziemlich interessant ist. Genau also gerade wie soll ich das sagen? Also Facebook, da sind ja auch noch viele in Gruppen, und gerade jetzt zum Beispiel meine Generation, also ich bin 89er Jahrgang wir sind ja mit Facebook groß geworden, und man ist dann auch in verschiedenen Gruppen und guckt ja trotzdem immer mal wieder drauf. Deswegen ist Facebook gar nicht so uninteressant, gerade für unsere Zielgruppe oder auch gerade Großeltern. Also wir merken, dass da dann auch schon 50, 60 plus dann drauf sind, und ja, je nachdem, wie alt das Kind, also die Tochter oder der Sohn ist, kann man auch mit 55 schon mal Oma sein Kannst du zurückführen, auf welchem Kanal quasi der meiste Return on Investment ist, also Google, facebook, instagram, also in Relation zum Einsatz kannst du da was konkret sagen?

Evelyn Schöller:

Ja, also Instagram haben wir ein Roas von 2,5, also da kommt das meiste zurück, und Google ist für uns eher. Also wir haben zwar viele Clicks und Impressionen, wenig Verkäufe, ehrlich gesagt, aber wir sehen das eher so als Touchpoint für Informationen, wenn man eben die Werbung auf Instagram gesehen hat, dass man nochmal nachliest oder sonst irgendwas und dann ja meistens schon im Browser dann auch die Adresse hat und dann nochmal kommt zum Kaufen. Also so haben wir jetzt mal den Weg der Customer Journey ungefähr nachgestellt, dass tatsächlich über eine Meta-Ad Anzeige die Leute erst mal auf die Seite kamen, dann gegoogelt haben und dann noch mit einer erst gekauft haben.

Sibel Brozat:

Verstehe, und budgetär macht ihr das so in drei gleichen Teilen oder habt ihr da auch den Schwerpunkt auf Instagram oder Meta daneben?

Evelyn Schöller:

Also, am Anfang hatten wir es fair aufgeteilt, also immer das gleiche Budget für jeden Kanal. Als wir aber gemerkt haben, dass Meta mehr zieht oder besser geht sei jetzt mal, haben wir die Budget auf den anderen Kanälen runtergefahren und das Hauptbudget in Meta Werbung gesteckt.

Sibel Brozat:

Und wie eng kontrollierst du das?

Evelyn Schöller:

Ich kontrolliere das alle zwei Tage, vor allem auch, wenn wir eine Kampagne starten, starten wir immer mit einem Sechserset sozusagen. also immer sechs Kampagnen starten wir parallel, und dann immer alle. also ich kontrolliere sie alle zwei bis drei Tage oder eher zwei Tage genau, und dann nach sieben Tagen schalte ich die schlechtesten ab, nehmen die zwei, also die vier besten, lasst die wieder gegeneinander laufen. nach sieben Tagen mache ich das gleiche, und dann irgendwann wird das volle Budget halt in die beste Kampagne gesteckt, und die performt dann richtig wieder.

Sibel Brozat:

Das klingt so, als wäre das dein Aufgabenbereich. Machst du das alles selber?

Evelyn Schöller:

Also da haben wir auch noch Freelancer mit drin gehabt, die mir ich da sehr stark unterstützt haben, die mir das auch alles gezeigt haben, und jetzt mittlerweile kann ich es selber machen, genau. aber es macht auch echt Spaß. Also ich mag das analytisch sehr gerne und ja auch so zu gucken wo ist die Zielgruppe, wo hat sich verändert, ist sie gleich geblieben, und so. Also das ist schon sehr interessant, und das mag ich auch tatsächlich.

Sibel Brozat:

Also, da beneide ich dich dafür, dass dir das Spaß macht, weil das ist etwas, wo ich sage oh mein Gott, das stresst mich am allermeisten, das ist sehr schön.

Evelyn Schöller:

Ja, also, am Anfang war es tatsächlich auch stressig, weil ich ja noch alles selber mitgenäht habe, bis wir unseren Drive hatten. Da war ich halt wirklich morgens in der Analyse und in Shop und Posting erstellt und dies und das, und abends, wenn mein Kleiner geschlafen hat, saß ich an der Nähmaschine und hab dann halt auch noch genäht. Dahingehend bin ich auch froh, dass ich jetzt also Tollenärin habe, die wirklich schnell sind, dass ich mich halt darauf konzentrieren kann.

Sibel Brozat:

Also diese ganzen Anzeigen benötigen ja auch ganz viel Content. Wie stark ist die Content-Erstellung? Also, das ist auch viel Zeit und Energie.

Evelyn Schöller:

Das ist auf jeden Fall. Also es einmal braucht viel Zeit. Dann müssen wir auch regelmäßige Fotoshoots machen, die nicht nur zeitintensiv sind, sondern auch kostenintensiv, weil man muss ja die Kinder dazu finden, die Kleidung muss dafür da sein, dann einen guten Fotografen und so weiter und so fort. Also, das ist schon auch immer sehr aufwendig, aber es ist auch immer sehr schön, weil die Kinder sehr viel Spaß haben. Und man muss auch sagen, gerade bei den Fotoshoots, weil da ja immer so eine ganze Masse an Kleidung hängt für die Kinder zum Aussuchen, auch Da ist auch wieder so ein richtig schöner Bubble-Effekt, die haben leuchtende Augen und freuen sich total, was sie anziehen dürfen, und so. Also, deswegen wird es auch schon irgendwie wieder entlohnt, sage ich jetzt mal, dieser ganze Aufwand Aber ja, das dauert, bringt viel Zeit.

Evelyn Schöller:

Dann muss man es natürlich auch farblich aufeinander abstimmen, gerade im Content-Bereich Wie passt was zusammen? Also was für eine Message setze ich dahinter? Über was spreche ich an dem Tag bei dem Post? Das ist natürlich viel Arbeit, aber dadurch, dass es halt meine Marke ist und ich ja weiß, über was ich sprechen möchte und was ich damit eben auch rüberbringen möchte und was es für ein Mehrwert für Eltern bringt, fällt es einem gar nicht mehr so schwer, sage ich jetzt mal.

Sibel Brozat:

Bestehe, und planst du auch oder macht ihr auch Influencer-Marketing?

Evelyn Schöller:

Also ja, also, wir haben schon ein paar Versuche hinter uns, sage ich jetzt mal. Ich muss aber ehrlich stehen für das. Also wie soll ich sagen, es war schön, und es kam auch Stellung rein, und die Awareness ist gewachsen. Aber im Verhältnis sind die Paid Ads tatsächlich erfolgreicher.

Sibel Brozat:

Das ist eine gute Erkenntnis. Und was beschäftigt dich im Moment am allermeisten?

Evelyn Schöller:

Also uns beschäftigt oder mich beschäftigt tatsächlich aktuell die Frühlings, frühjahrs und Herbst-Kollektion auch, einfach weil dieses Jahr nicht so gut gelaufen ist wie die letzten zwei Jahre, sage ich jetzt mal, und wir ja selbst investiertes Unternehmen sind, wo wir auch immer gucken müssen, wo investieren wir rein, welchen Schritt können wir noch gehen? Und das ist natürlich etwas, was mich gerade beschäftigt, wo ich teilweise auch schlaflose Nächte habe.

Sibel Brozat:

Wenn du sagst, es läuft dieses Jahr nicht mehr so gut, kannst du es auf irgendwas Besonderes zurückführen, oder ist es die allgemeine Entwicklung?

Evelyn Schöller:

Also ich denke dadurch, dass, wenn ich mein eigenes Einkauf verhalten jetzt so reflektiere, dass auch wir bei unseren privaten Investitionen sehr vorsichtig geworden sind, einfach auch anhand der Entwicklung Anfang des Jahres, und ja, natürlich, die Inflation haben wir auch gemerkt im privaten Bereich. Daher verstehe ich, dass auch, dass man vorsichtiger ist mit Ausgaben, die vielleicht nicht unbedingt relevant sind. Aber ja, also, das ist aktuell so mein Verständnis dafür, weil wir haben tatsächlich dies ja mehr Bilder, mehr Werbung gemacht als letztes Jahr.

Sibel Brozat:

Ja, bleibt abzuwarten, weil diese ganzen allgemeinen Tendenzen, die spüren wir ja alle, die Kosten steigen. Man wundert sich, wo ist am Ende das ganze Geld geblieben, am Ende des Monats, wenn nix möglich ist, oder so? Ja, und im Unternehmen auch alles wird irgendwie teurer. Also schauen wir mal, wo die Reise hingeht. Aber ich sehe immer, es gibt Länder, da ist es noch viel schlimmer. also es ist alles noch auf hohem Niveau, Und ich hoffe natürlich, dass wir da auch mal wieder eine Normalität erleben können. Kommen wir zu dir als Person. was war denn bis heute jetzt für dich in deiner Gründung eine Herausforderung, die du vielleicht hast nicht kommen sehen, mit der du gar nicht gerechnet hast, Und wie gehst du damit um?

Evelyn Schöller:

Also, tatsächlich ist die Herausforderung bei mir immer die Zeit. Also, das hätte ich jetzt ich habe das ehrlich gesagt nicht so zeitintensiv eingeschätzt, wie es tatsächlich ist, da ich das ja lange nebenher gemacht habe und dann einfach gesagt habe ich jetzt mich abends hin und nähe oder setz mich hin und kümmer mich abends um die ganzen Sachen. Das hat dann auch noch funktioniert. Nur, wenn man voll reingeht, dann möchte man natürlich auch mehr erreichen, und ich merke einfach, dass mir tatsächlich die Zeit fehlt, weil ich ja auch noch ein Kind habe und auch ein bisschen Freizeit haben möchte. Und da bin ich schon teilweise ganz schön am Struggeln. Trotz Organisationen und trotz Zeitstoppen, für welche Aufgabe ich wie lange gebraucht habe, merke ich immer wieder, dass genau das mir teilweise mich unzufrieden stimmt, sag ich jetzt mal Ja, das ist so ein bisschen die wie soll ich sagen der Fluch der Modebranche, dass man da ganz schön viel Zeit investiert für den Return, den man bekommt.

Sibel Brozat:

Da spielt natürlich Leidenschaft für die Branche oder für die Mode auch eine ganz große Rolle, dass man so bereit ist, einfach auch so viel zu geben. Und das ist eine Erkenntnis, die können wir auch nur mit allen teilen, aber die meisten wissen es eh. Also, in der Fashionbranche braucht man einfach wahnsinnig Zeit, geld, geduld und Passion, um davor wettzukommen, und natürlich ein super USP, und ohne Purpose geht es auch nicht mehr, und deswegen ganz gut, dass du so toll nachhaltige Baby Mode ins Leben ruft. Kommt jetzt zu den Erfolgen. Was war denn so für dich persönlich der größte Erfolg bisher in deiner Lufterborn-Karriere?

Evelyn Schöller:

Ich sehe alles eher so als kleine viele Erfolge.

Evelyn Schöller:

Also gerade haben wir dieses Jahr waren wir in der Online-Install zum Beispiel mit drin, was für uns ein großer Erfolg war, oder dann auch eben die Näherinnen, die neuen Stoffe und Designs, die wir dann eben gezeichnet also wir zeichnen ja auch unsere Designs selbst genau diese Sachen.

Evelyn Schöller:

Aber tatsächlich mein größter Erfolg, wenn ich so überstülpe, ist es so der persönliche Erfolg des Wachstums an mir selbst, weil, wenn man so ich war 11 Jahre eben in einem Job, also in einem gleichen Job, sag ich mal, wo man viel gelernt hat, wo man viel Expertise mit reingebracht hat, aber irgendwann war das so einfach wie maschinell abarbeiten Und durch dieses Selbstständigsein selber kreativ sein, selber mal so ein ganzes Business aufzubauen, bin ich natürlich einmal an meine eigenen Grenzen gekommen, aber habe auch so unglaublich viel dazu gelernt und natürlich auch ein wundervolles Netzwerk bekommen, also an Menschen, die einen unterstützen oder auch, sei es also wirklich mit Maßnahmen, wie aber auch einfach so vom Mindset her. Und das ist für mich so ein Riesen Erfolg, den ich, egal was passiert, immer mitnehmen werde, dass ich wirklich an dieser Aufgabe gewachsen bin und mich unglaublich weiterentwickelt habe, was ich, glaube ich, nicht geschafft hätte oder nicht getan hätte, wenn ich dieses Unternehmen gegründet hätte.

Sibel Brozat:

Kommen wir zur allerletzten Frage, und die ist einfach welchen Tipp kannst du unseren Hörern und Hörern mit auf den Weg geben, die gerade selber dabei sind, eine Marke aufzubauen oder zu gründen im Fashionbereich?

Evelyn Schöller:

Also natürlich von der analytischen Seite oder von der rationalen Seite würde ich sagen kennt eure Kunden und euren Markt. Also wirklich steckt der Zeit rein, und lieber mal ein Monat mehr als zu wenig, sag ich jetzt mal. Das ist so die analytische Seite vom Bauch her oder von sich selbst, der Resilenz. Also wirklich Rückschläge oder Sachen, die man nicht so gut laufen, es ist nicht an der Persönlichkeit des Menschen geschuldet, der gerade gegründet, sondern es sind einfach so viele anderen Faktoren dabei, die wir nicht beeinflussen können. Deswegen einfach wirklich bei der Vision bleiben und immer weitermachen, weil die Vision ist das, was alles stützt, und Rückschläge gehören dazu, so blöd sich es anhört und einfach wirklich immer bei sich bleiben. Was ich falsch gemacht habe, ist tatsächlich, ich habe am Anfang meine Marke gegründet, und dann irgendwann habe ich mal geguckt, was posten die, was machen die, was bringen die raus, und ich habe mich dann in meiner eigenen Kreativität verloren, was einfach schade war, weil ich dann unzufrieden wurde. Deswegen finde ich, bei sich bleiben und sich wirklich bewusst sein, was man leisten kann.

Sibel Brozat:

Vielen Dank, liebe Evelyn, für diesen Einblick und schön, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich freue mich sehr, wenn wir uns demnächst auch mal persönlich sehen. Ganz lieben Dank für dein Interview.

Evelyn Schöller:

Danke dir. Sie helfen uns, den Schritt zu fahren.