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Sanktionen: Wie Unternehmen sich darauf einstellen können
Martijn Feldbrugge berät Unternehmen im Umgang mit Sanktionen. Der gebürtige Niederländer lebt in der Nähe von München und kann aus seinen Projekten in verschiedenen europäischen und nordamerikanischen Ländern interessante Vergleiche ziehen. Mit ihm sprechen wir darüber, was Unternehmen tun können, um sich auf Sanktionen einzustellen.
Sanktionen sind ein scharfes Schwert, um ohne Waffen eine Partei in einem internationalen Konflikt zum Umlenken zu bewegen. Für die betroffenen Unternehmen bringen sie nicht nur Ausfälle, sondern dazu auch eine Menge Unsicherheiten und Risiken mit sich: Zum einen ist nicht immer klar, ob bestimmte Transaktionen noch erlaubt sind. Zum anderen kann der Verstoß gegen Sanktionen hohe Bußgelder mit sich führen und dem Image des Unternehmens schaden.
Martijn Feldbrugge zeigt in dem Interview auf, wie sich Unternehmen diesem Thema systematisch annähern können. Compliance, also das strikte Einhalten von Regeln, setzt voraus, dass nahezu alle Mitarbeiter eingebunden und für das Thema sensibilisiert werden.
Dazu braucht eine Unternehmenskultur, in der Achtsamkeit eine große Rolle spielt. Es ist wichtig, dass Mitarbeiter bei ihren Vorgesetzten offen ansprechen, wenn ihnen ein Geschäft fragwürdig vorkommt – und nicht versuchen, dies schnell und unbürokratisch im Alleingang zu regeln und zu hoffen, dass es schon in Ordnung gehe.
Es ist auch ein Führungsthema, dass Chefs ihre Mitarbeiter explizit darüber informieren, welche Geschäfte man nicht will. Statt eines reaktiven Umgangs brauche es einen proaktiven oder – in Umkehr der Buchstaben in „reaktiv“ - sogar kreativen Umgang mit Compliance-Themen.
In Deutschland sieht der international arbeitende Sanktionsberater eine starke Neigung, sich dem Thema dadurch anzunähern, dass man exakt Fälle beschreibt und Regeln aufstellt. Doch mit Regeln, so seine Analyse, lassen sich nicht alle möglichen Verstöße eindämmen, weil die Menschen im Unternehmen auch den dahinterstehenden Sinn und Zweck verstehen müssen, um Verstöße zu verhindern.
Einen fundamental anderen Ansatz erklärt er an einem Beispiel: Wer Geldwäsche verhindern will, sollte gedanklich in die Rolle derjenigen schlüpfen, die Geldwäsche betreiben. Aus diesem Perspektivwechsel entstehe oft eine höhere Sensibilität, um neue Tätermaschen zu erkennen, als durch komplizierte abstrakte Regelwerke.
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