Matthias Zehnders Wochenkommentar

Fussball, Fahnen, Fanatismus – tut uns das wirklich gut?

June 21, 2024 Matthias Zehnder Season 4 Episode 25
Fussball, Fahnen, Fanatismus – tut uns das wirklich gut?
Matthias Zehnders Wochenkommentar
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Matthias Zehnders Wochenkommentar
Fussball, Fahnen, Fanatismus – tut uns das wirklich gut?
Jun 21, 2024 Season 4 Episode 25
Matthias Zehnder

Wenn ein volles Fussballstadion die deutsche Nationalhymne grölt, wird mir ganz anders. Zwar ist nicht mehr von «Deutschland über alles» die Rede, sondern von «Einigkeit und Recht und Freiheit», aber schon in der zweiten Zeile folgt dann zuverlässig das «deutsche Vaterland». Ich frage mich jedes Mal: Muss das wirklich sein? Die Fahnen und Flaggen, die Hymnen und das ganze Nationalgedöns? Schon unter normalen Umständen ist mir das zu viel. Dieses Jahr ist es besonders heikel: Der Anstoss zu den Europameisterschaften erfolgte nur gerade eine Woche, nachdem bei den Europawahlen in Deutschland, Frankreich und Italien Rechtspopulisten triumphierten. Giesst der Fussball mit den Länderspielen Öl ins Feuer der Nationen? Für die Linke ist der Fall klar: «Warum uns euer Fahnengeschwenke ankotzt!», ist ein Positionspapier der «Linksjugend» überschrieben. Sie lehne «jede Form des Nationalismus klar ab!», schreiben die deutschen Jungpolitiker. Aber ist es wirklich Nationalismus, wenn ein Stadion «Deutschland» brüllt, – oder «Italia», «Türkiye» oder gar «Hopp Schwiiz»? Anders gefragt: Schadet es Europa, wenn seine Länder auf dem Rasen gegeneinander antreten? Mein Wochenkommentar zu Fussball und Nationalismus.

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
Newsletter abonnieren: https://www.matthiaszehnder.ch/abo/
Unterstützen: https://www.matthiaszehnder.ch/unterstuetzen/
Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

Show Notes

Wenn ein volles Fussballstadion die deutsche Nationalhymne grölt, wird mir ganz anders. Zwar ist nicht mehr von «Deutschland über alles» die Rede, sondern von «Einigkeit und Recht und Freiheit», aber schon in der zweiten Zeile folgt dann zuverlässig das «deutsche Vaterland». Ich frage mich jedes Mal: Muss das wirklich sein? Die Fahnen und Flaggen, die Hymnen und das ganze Nationalgedöns? Schon unter normalen Umständen ist mir das zu viel. Dieses Jahr ist es besonders heikel: Der Anstoss zu den Europameisterschaften erfolgte nur gerade eine Woche, nachdem bei den Europawahlen in Deutschland, Frankreich und Italien Rechtspopulisten triumphierten. Giesst der Fussball mit den Länderspielen Öl ins Feuer der Nationen? Für die Linke ist der Fall klar: «Warum uns euer Fahnengeschwenke ankotzt!», ist ein Positionspapier der «Linksjugend» überschrieben. Sie lehne «jede Form des Nationalismus klar ab!», schreiben die deutschen Jungpolitiker. Aber ist es wirklich Nationalismus, wenn ein Stadion «Deutschland» brüllt, – oder «Italia», «Türkiye» oder gar «Hopp Schwiiz»? Anders gefragt: Schadet es Europa, wenn seine Länder auf dem Rasen gegeneinander antreten? Mein Wochenkommentar zu Fussball und Nationalismus.

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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