Matthias Zehnders Wochenkommentar

Die fatale Verwechslung von Nationalstolz und Heimatliebe

August 02, 2024 Matthias Zehnder Season 4 Episode 31
Die fatale Verwechslung von Nationalstolz und Heimatliebe
Matthias Zehnders Wochenkommentar
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Matthias Zehnders Wochenkommentar
Die fatale Verwechslung von Nationalstolz und Heimatliebe
Aug 02, 2024 Season 4 Episode 31
Matthias Zehnder

Am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, komme ich immer etwas ins Grübeln. Was feiern wir da eigentlich? Und warum? Warum sollte ich stolz darauf sein, Schweizer zu sein? Verstehen Sie mich richtig: Ich lebe gerne da, wo ich bin. Ich liebe die Kultur, ich schätze die Menschen und als schreibender Mensch bin ich tief verwurzelt in der Sprache. Ich halte die Bundesverfassung für einen klugen Text. Die direkte Demokratie hat viele Vorteile. Ich bin gerne Schweizer. Aber ich kann nichts dafür und ich habe auch nichts dazu beigetragen. Die Berge, die Sprache, die direkte Demokratie, all das ist ohne mich entstanden. So wie die Franzosen oder die Deutschen nichts an ihrem Land ändern können, kann ich nichts an meinem Land ändern. Ich habe es gern, wie Deutsche und Franzosen ihr Land auch. Aber ist es wirklich das Land, das ich gern habe? Sind es nicht vielmehr die Sprache, die Berge und die Menschen? Warum also sollen wir einmal im Jahr die Nation feiern, uns auf die Brust klopfen und stolz sein? Mein Wochenkommentar über die fatale Verwechslung von Nationalstolz und Heimatliebe.

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
Website: https://www.matthiaszehnder.ch/
Newsletter abonnieren: https://www.matthiaszehnder.ch/abo/
Unterstützen: https://www.matthiaszehnder.ch/unterstuetzen/
Biografie und Publikationen: https://www.matthiaszehnder.ch/about/

Show Notes

Am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, komme ich immer etwas ins Grübeln. Was feiern wir da eigentlich? Und warum? Warum sollte ich stolz darauf sein, Schweizer zu sein? Verstehen Sie mich richtig: Ich lebe gerne da, wo ich bin. Ich liebe die Kultur, ich schätze die Menschen und als schreibender Mensch bin ich tief verwurzelt in der Sprache. Ich halte die Bundesverfassung für einen klugen Text. Die direkte Demokratie hat viele Vorteile. Ich bin gerne Schweizer. Aber ich kann nichts dafür und ich habe auch nichts dazu beigetragen. Die Berge, die Sprache, die direkte Demokratie, all das ist ohne mich entstanden. So wie die Franzosen oder die Deutschen nichts an ihrem Land ändern können, kann ich nichts an meinem Land ändern. Ich habe es gern, wie Deutsche und Franzosen ihr Land auch. Aber ist es wirklich das Land, das ich gern habe? Sind es nicht vielmehr die Sprache, die Berge und die Menschen? Warum also sollen wir einmal im Jahr die Nation feiern, uns auf die Brust klopfen und stolz sein? Mein Wochenkommentar über die fatale Verwechslung von Nationalstolz und Heimatliebe.

Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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