
Matthias Zehnders Wochenkommentar
Matthias Zehnders Wochenkommentar
Wie Sie Bullshit erkennen und was Sie dagegen tun können
Donald Trump ist bekannt dafür, die seltsamsten Dinge zu behaupten. Migranten essen die Katzen und Hunde der Amerikaner. Kanada soll der 51. Bundesstaat der USA werden und der Gazastreifen zur glamourösen Riviera. Das Problem dabei: Das alles sind keine Lügen, es ist Bullshit. Nein, «Bullshit» ist keine Beleidigung, sondern ein Fachwort aus der Philosophie. Geprägt hat es der amerikanische Philosoph Harry G. Frankfurt mit seinem gleichnamigen Buch und zwar schon 2006. Also lange vor Donald Trump. Wer lügt, sagt Harry G. Frankfurt, behauptet bewusst etwas Falsches oder Unwahres. Beim Bullshit ist das anders: Das Wesen des Bullshits, sagt er, «liegt nicht darin, dass er falsch ist, sondern dass er gefälscht ist». Der Bullshitter interessiert sich gar nicht für die Wahrheit oder Falschheit seiner Aussagen, sondern nur für ihre Wirkung. Trump ist ein begnadeter Bullshitter. Andere tun es ihm gleich. Lügner lassen sich durch einen Faktencheck überführen. Bei Bullshittern nützt das nichts: Die Wahrheit ist ihnen und ihren Anhängern egal. Verschlimmert wird das Problem des Bullshits durch die Algorithmen, welche die sozialen und mittlerweile auch viele journalistische Medien aussteuern. Auch da geht es nicht mehr um Wahrheit, sondern nur noch um Wirkung. Ich sage Ihnen deshalb diese Woche, wie Sie Bullshit erkennen und was Sie dagegen tun können.
Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über Medien, die Digitalisierung und KI.
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