Wie Worte wirken

mit Luca Martina Huber, Podcasterin und ORF-Moderatorin

Helga Boss

In dieser Episode spricht Helga Boss mit der eloquenten und engagierten Luca Martina Huber über die tiefgreifende Macht der Worte in den Medien. Besonders im Fokus: die Gleichstellung für Frauen.

Hier findet ihr Luca Martina Huber:
https://sound.orf.at/podcast/vbg/sunsch-no-was
https://www.linkedin.com/in/luca-martina-huber-241127197/
https://www.instagram.com/_lucamartinahuber_/

Speaker 1:

Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also um effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spaß.

Speaker 2:

Heute mit Helga Boss und mir gegenüber sitzt die Luca Martina Huber.

Speaker 3:

Viel Spaß. Wir haben ja das schon mal umgekehrt, dass ich die interviewt habe, und jetzt ist es genau das Gegenteil.

Speaker 2:

Genau, und wir haben das letzte Mal schon gemerkt. uns wird nicht langweilig beim Reden. Und bevor wir aber in Medias Res gehen, unsere klassische Einstiegsfrage Luca, mit deiner Erfahrung, mit deiner Sicht der Dinge, mit deinem Wissen, wie wirken Worte der Dinge mit deinem Wissen?

Speaker 1:

wie wirken?

Speaker 3:

Worte Realitätskonstruierend und meinungsmachend Oder meinungs-, ja, meinungsmachend.

Speaker 2:

Spannend. Magst du ein bisschen mehr dazu erzählen, wie du das meinst?

Speaker 3:

Ja, also, ich denke, dass Worte unsere Realität mitkonstruieren und irgendwie unsere Realität widerspiegeln oder unser Denken widerspiegeln über die Dinge, wie sie sind. Und gerade weil du vorhin schon wegen meiner Erfahrung und aufgrund meiner Sichtweise und wahrscheinlich auch auf meinem Job basierend, merkt man halt, dass gerade Massenmedien, so wie wir Dinge berichten, wie wir sie darstellen oder auch ja einfach auch interpretieren und wie wir das denn auch kommunizieren, wir geben ja immer irgendwie so wieder, wie die Welt wirkt, und das ist in der Massenmedien ja immer nur ein Bruchteil von dem, was wirklich in der Welt passiert. Und deswegen und viele Menschen, für die ist das die Realität, was wir berichten und wie wir was sagen, und du kannst ja mit Worten irgendwie total etwas sehr negativ darstellen oder sehr positiv, und wir haben da letztens gerade darüber geredet, wie man zum Beispiel Nachrichten genau das Gleiche sagen könnte, aber total ein positiver Output. Und deswegen finde ich, dass die Worte in meinem Alltag auf jeden Fall realitätskonstruierend sind.

Speaker 2:

Sehr gut, das finde ich eine ganz spannende Antwort. Da werde ich noch lange drüber nachdenken. Ich brauche immer ein bisschen länger.

Speaker 3:

Das kenne ich. Reflektiert es denn nochmal Genau?

Speaker 2:

Aber es gibt dir total recht, Luca. du bist sehr jung, sehr erfolgreich mit einem Podcast gestartet. Das war in 2022. Wie alt warst du damals? Da war ich 22.

Speaker 3:

22, in 2022.

Speaker 2:

Das ist ja super. Wie heißt der Podcast? Wie ist es dazu gekommen?

Speaker 3:

Also, der Podcast heißt »Sonst noch was«, und ich habe mir gedacht okay, wie soll ich das nennen? Und irgendwo habe ich mir gedacht was machen wir tagtäglich? Und gerade wenn es um Rollenbilder geht und der Podcast geht ja irgendwo um Rollenbilder aufbrechen, um die Sichtbarkeit von Frauen habe ich mir gedacht, was machen wir tagtäglich? Und in Vorarlberg ist so dieses sonst noch was. Das ist so eine Höflichkeitsfrage, die man oft stellt, und dann sagt man als Gegenüber nein, abpasst schon. Und das habe ich mir dann so gedacht, das ist eigentlich ein super Aufhänger, weil die Frage, man kann sonst noch was höflich frage, völlig aus Höflichkeit, aber es interessiert eigentlich kein Mensch, was du denn darauf antwortest. Oder man kann sagen, sonst noch was, oder sonst noch was. Also es ist so rhetorisch, es hat so viele Möglichkeiten, wie man das interpretieren kann. Und die letzte Frage ist ja immer sonst noch was, dass man eben, dass meine Gästin das Schlusswort hat, und das habe ich nämlich auch schon irgendwo gelesen, dass Frauen halt oft das Schlusswort sich nicht nehmen, und dass das halt super wichtig manchmal für die Sichtbarkeit ist, dass man als Frau sich das Schlusswort auch mal gönnt, irgendwie so metaphorisch, es passt einfach, da bietet es sonst noch was. Man kann auf mega viele Arten irgendwie interpretieren, und man hat bei mir das Schlusswort beim Podcast Und interpretieren. Und man hat bei mir das Schlusswort beim Podcast Und gekommen ist eigentlich dazu.

Speaker 3:

Ich habe ja davor bei einem Radiosender, bei einem Privatradiosender da in Vorarlberg gearbeitet und habe dann kündigt und dann das Studium an der FH angefangen, und da ist es so, dass du eigentlich von Anfang an die mit einem Thema auseinandersetzt und dann drei Jahre lang das bearbeitest und auch die damit auseingesetzt. Und ihr hat gleich mal am Anfang gesagt ich möchte herausfinden, warum sind bei uns in Vorarlberg immer nur die Rollen so, wie sie sind, und was kann man dagegen tun? Und alles, was wir sonst so in den Medien sehen, impliziert irgendwie, dass Wissen doch sehr männlich konnotiert ist. Uns wird die Welt doch immer von Männern erklärt.

Speaker 3:

Experten gehört vielfach die Bühne, wenn es um Fachwissen geht, und habe mir dann gedacht okay, wenn ständig Expertise männlich ist und uns ständig durch einen Blickwinkel die Welt erklärt wird, dann ist ja irgendwo klar, dass sich die Welt nicht verändern kann. Und dann habe ich mir gedacht okay, ich muss einfach die vielen weiblichen Sichtweisen auf Fachthemen irgendwie kriegen, und so können wir eigentlich auch an diverseren Blickwinkeln und Perspektiven kriegen. Und so ist die Idee zum Podcast entstanden, und darum interviewe ich in jeder Folge eine Expertin aus Vorarlberg, und es geht immer darum, dieses Fachwissen und wo hat diese Frau Fachwissen zum Sichtbarmachen hervorzuheben und das Thema besprechen. So ist es gekommen.

Speaker 2:

Schön Für alle Nicht-Vorarlberger, die zuhören. sonst noch, was ist sonst noch? was?

Speaker 3:

oder Ja, genau Auf.

Speaker 2:

Hochdeutsch genau, und in dem Fall Männer sind nicht erlaubt im Podcast.

Speaker 3:

Nein, also bis dato nicht, weil es ja irgendwo so ein Gegenstück zu der Medienwelt, wie wir sie aktuell noch haben, sein soll. Das war so das Anfangsziel, um diese weibliche Sichtweise auf die Themen zu kriegen. Wenn wir sonst Medien konsumieren, dann kriegt man sehr schnell immer männliche Experten auf die Themen, und es fällt einfach in unsere. Wenn man die Welt mitgestalten will, braucht es einfach nur einen kleinen, diverseren Blickwinkel, und es ist einfach ein Gegenstück vielleicht ein bisschen zu dem, was wir sonst so konsumieren an Medien. Also, aktuell ist das das Konzept.

Speaker 2:

Ein wunderbares Konzept. Was sind so die Kernthemen? Also, es geht um die Expertise der Frau, aber fragst du immer auch Fragen, wie es dazu gekommen ist, wie sie die Frauen fühlen in dieser Welt, in der sie sind, oder was sind die Themen, die du besprichst? Der Podcast geht relativ lang. Ich glaube, du bist immer so bei einer Stunde. Der Podcast geht relativ lang.

Speaker 3:

Ich glaube, du bist immer so bei einer Stunde. Also die Kernthemen. Es war eben am Anfang so, dass ich sehr auf diese Strukturen und wie ist es als Frau in diesen Strukturen? und habe dann nach drei Folgen oder so gemerkt, das fühlt sich nicht richtig an. No-transcript. Wie kann es sein, wenn man mal diese Strukturen nicht ständig bespricht oder beleuchtet und irgendwie schon so tut, als wäre es schon gar nicht so? Und die Themen sind eigentlich, wenn man es so zusammenfasst, new Work. Es ist dann doch irgendwo Rollenbilder, und es sind manchmal mega private Geschichten und wie man damit umgeht, und dann ist es wieder viel mehr auf die Expertise. Also, es hängt dann auch doch immer von meinem Gegenüber ein bisschen ab, und ich mag das auch gern, dass man ein bisschen so mitkriegt wer ist die Person, wie ist die dazu gekommen zu diesem Bereich? Wenn es jetzt vielleicht auch ein total atypischer Bereich oder Beruf ist, dann fällt die Frage auch wie bist du dazu gekommen, oder wolltest du das immer schon oder als Kind schon? Aber manchmal steht es so gar nicht so im Vordergrund, und wir kommen eigentlich gleich in ein Thema, das dann vielleicht auch Frauen im Arbeitsalltag beschäftigt oder womit Selbstwert wieder zum Tor haut. Es passt dann doch zu dieser feministischen Welt und zu diesem bunten Blumenstrauß an Themen, die eben Frauen im Alltag dann doch haben, ohne dass man es dann vielleicht benennen. Aber ich suche mir das Thema dann aus, weil ich mir denke, das könnte jetzt viele betreffen.

Speaker 3:

Gerade Das ist so die Welt. Dann haben wir zum Beispiel jetzt schon das Thema Konflikte Wie gehe ich mit Konflikten um? Wie mache ich mit Konflikten um, wie mache ich mich sichtbar in Konflikten, ohne laut oder zu leise zu sein? Wie kann man Konflikte denn doch in Beziehungen? das sind ja doch alles zwischenmenschliche Beziehungen. Das war Thema Genere. Sichtbarkeit, sichtbarkeit in den Medien haben wir mal ein Thema gehabt, sichtbarkeit in der Baubranche. Das waren so die Anfangsthemen, und jetzt ist es doch mit dir haben wir Effizienzmanagement im Berufsalltag. Jetzt ist dann das nächste Gründen Wie gründet man? oder eben wie gründet Frau die ersten Schritte? Gender Pay Gap ist mir jetzt auch total wichtig, dass wir das mal normal beleuchten und mal tiefgründiger Wie kommt der zustande? Also, es sind dann doch immer wieder mal persönliche Storys oder mal wieder ein Fachthema.

Speaker 2:

Super spannend. und auch bei den Themen, die du jetzt schon gesagt hast, fallen mir schon wieder 100.000 Beispiele ein. Und das ist ja oft so oder auch im Arbeitsleben, dass es dann oft so heißt ja, ja, die Frau, thema Konflikt, oder Ja, ja, die ist schon wieder hysterisch, oder die ist schon wieder launisch oder so. Also, das sind ja eigentlich solche Aussagen, die unseren Alltag vermutlich prägen. Oft einmal fällt uns das vielleicht gar nicht auf, und trotzdem ist es eigentlich ziemlich arg, dass solche Sprüche fallen, oder Aus all dem, aus unseren Strukturen, ist eben so dieses hierarchische Verhältnis und eine Bewertung entstanden.

Speaker 3:

Männlichkeit wird höher bewertet, und Weiblichkeit wird niedriger bewertet, und da sind dann genau diese Gegenteiligen so, er ist eloquent, sie ist hysterisch, er ist produktiv, sie ist reproduktiv, und da kann man so viele Beispiele machen. Und das ist eben das, was wir heute immer noch machen, dass wir einfach ja, männlichkeit, vielleicht ist es genau die gleiche Charaktereigenschaft, dass wir das einfach positiver bewerten, als wenn es von einer Frau kommt. Und das machen wir halt ständig, indem wir das reproduzieren und diese Muster und Verhaltensweisen und diese Gegensätze ständig eigentlich in unserem Alltag mit so Stereotypen bestätigen und ja, wieder neu reproduzieren. Eigentlich.

Speaker 2:

Und findest du, dass das in den Medien ist, oder findest du, dass das auch bei uns Menschen ist? Also, du bist ja, wie gesagt, du bist ja auch sehr jung. Meine Hoffnung ist ja, dass jetzt eine Generation von Menschen und Menschinnen kommt, die diese Stereotypen aufbrechen. Ja, junge Männer wie junge Frauen, die einfach sagen wir wollen schon nicht mehr leben. Hast du das Gefühl, das kommt, oder hast du das Gefühl, du hast noch sehr viel Arbeit, um da noch ein bisschen Pionierarbeit zu leisten?

Speaker 3:

Das sind so Phasen, da denke ich mir wow, wir sind so weit. Und dann gibt es so Phasen, wo ich mir denke, ich finde es so traurig, wo wir stehen, no-transcript. Es gibt die Richtung an Menschen, die da sehr offen sind und schon sehr weit. Und dann gibt es die Menschen, die total in diesen alten Mustern verfangen sind oder auch wieder in diese Muster irgendwie zurückkommen, wenn es denn doch um Familienplanung geht Und darum. Da bin ich echt so zwiegespalten mit dem. Aber meine Hoffnung ist es auch und ich habe doch das Gefühl, auch gerade die Generation, die hinter mir kommt dass da viel mehr schon anders mit diesen Themen umgegangen wird, dass man viel mehr vielleicht schon einsteht für sich selber, und dass so, das ist gar nicht so wichtig, welches Geschlecht man hat, Das merke ich mir ja voll dieses Genderfluide, das ist nicht so wichtig ist, welches Geschlecht man hat, Das merke ich mir ja voll dieses Genderfluide, dass es einfach gar nicht mehr so in der Bewertung gar nicht mehr so der hohe Stellenwert hat. Wir brauchen das zwar irgendwo, dass wir halt Menschen einordnen können und einschätzen, und das sind dann auch irgendwo egoistische Gründe, weil man sich ja selber irgendwie, man will ja wissen, wie verhalte ich mich jetzt richtig in der sozialen Interaktion. Aber ich glaube, dass es gerade, wenn es um Bewertungen geht, dass da die jüngere Generation viel weiter ist. Also das ist so. Vielleicht ist es so idealistisch zum so sehen, aber ich denke, ich glaube schon daran, dass die jüngere Generation, da also die Mehrheit, sicher klar weiter ist und vielleicht gar nicht so krass auf das Wert liegt und das so bewertet.

Speaker 3:

Ich habe letztens mit der Simone Angerer auch geredet, Die macht auch viel in der Jugendarbeit, Und die hat genau das. Ich habe sie nämlich auch gefragt, wie sie das so erfährt, und gerade in Bregenzer Wald Sie hat gesagt doch das ist schon so, dass es die Jugendlichen einfach, dass es schon am Miteinander viel mehr ist und dass das Geschlecht als Strukturkategorie viel weniger präsent ist. Und ich habe gerade noch ein gutes Beispiel zu dem Thema, weil das gerade bei mir jetzt letztens war. Aber wie sind die Generationen anders, und wie entwickelt es sich?

Speaker 3:

Und ich muss ehrlich sagen, zum Beispiel mein Partner, der sagt, er freut sich drauf, wenn er selber mal in Karenz gehen kann. Und ich muss ehrlich sagen, zum Beispiel mein Partner, der sagt, er freut sich drauf, wenn er selber mal in Karenz gehen kann. Und ich höre das so von ganz vielen anderen, Und ich finde genau das. Da sieht man schon, dass in der Generation sich was geändert hat. Und das ist schon das Schöne, wenn beide schaffen und beide irgendwo auf Augenhöhe sind, dass man sich das dann nur erlauben kann, zum Säger, Es können beide irgendwo mal Eltern sein. Und in deinem Beispiel sieht man, was im Umdenken schon passiert. Oder wenn ich am Abend heimkomme von einer Moderation ich bin so stolz, was du beruflich machst, Und vielleicht müssen sich andere auch hören, wenn sie heimkommen. Wo war es schon wieder so lange? Und da sieht man schon, dass einfach in den Generationen sich, glaube ich, schon etwas verändert hat, Und das macht mir Hoffnung für die Zukunft.

Speaker 2:

Und ich freue mich darauf und auf euch.

Speaker 3:

Es sind andere Dinge, die die Bewertung ausmachen als das Geschlecht quasi, Und darum können wir, glaube ich, schon positiv in die Zukunft schauen, denke ich, Und weil du gerade von Bregenz zur Wald gesprochen hast glaubst du, es gibt regionale Unterschiede?

Speaker 2:

Glaubst du, wir haben in Vorarlberg noch mehr vor uns zu tun als jetzt vielleicht in anderen Bundesländern? oder?

Speaker 3:

Regionen. Also bei uns verdienen die Männer am allermeisten und die Frauen am allerwenigsten. Und es kommt ja genau aus dem, dass wir diese Bewertungen immer noch haben und diese Stereotype und die Unterschiede, die wir da machen, eigentlich in der Bewertung von dem, was ein gewisses Geschlecht leistet, wahnsinn. Und das ist schon etwas, was mich halt irgendwie immer schon so fragwürdig gemacht hat. Ich glaube, ich habe mit zwölf zum ersten Mal im Radio gehört Frauen verdienen weniger als Männer. Da war ich zwölf, das war vor zwölf Jahren, und habe dann gefragt hä, warum, was ist das? Und dann war so die typische Antwort von Erwachsenen weil man kann sich oft selber nicht erklären, und ein gewisser Teil vom Gender Pay Gap ist auch nicht erklärbar, das ist schon in der Statistik sagt man, wir können es nicht erklären, und das ist dann nur die Diskriminierung, die passiert, und irgendwie, dass wir das Thema immer noch haben, zwölf Jahre später quasi, und das war damals schon die Antwort von Erwachsenen, das war immer schon so.

Speaker 3:

Und nur weil etwas immer schon so war, verstand ich einfach bis heute nicht, warum man es dann halt so einfach hinnimmt und nichts dagegen macht, irgendwo Und das ist schon traurig, traurige Realität, wo man als junge Frau irgendwo denn doch auch Respekt hat. Wenn man sich denkt wird mich das so betreffen? Warum? Wie kann ich dagegen wirken? Das sind ja alles so Fragen, und das ist auch irgendwo so ein Grund für einen Podcast, wieder für meinen Was kann man denn alles tun, dass man nicht in sowas hineinfallt, und was?

Speaker 2:

würdest du dir für die Zukunft wünschen, dass das sich verändert?

Speaker 3:

Auf ganz vielen verschiedenen Ebenen irgendwo, dass wir als Frauen, also als Individuum, stärker für uns einstehen können, dass dann aber wiederum die Erziehung vor Eltern schon dementsprechend passiert, dass man Mädchen und Jungs unterschiedlich behandelt. Aber das passiert ja ständig unbewusst, dass man dann doch irgendwo in diese Muster fällt. Und deswegen finde ich es brutal wichtig, auf dieser Individualebene an sich zu arbeiten und zu reflektieren und die eigenen Muster und Rollen immer wieder zu hinterfragen. Woher kommt das jetzt da oder warum denke ich jetzt so? und dann, irgendwo braucht es halt auch politische Entscheidungen. Das ist einfach so, gerade wenn es um Lohn und Löhne geht. Ich hoffe, dass da einfach was passiert und dass das nicht nur leere Versprechungen sind.

Speaker 3:

Zum Beispiel hat die EU letztes Jahr ein Lohntransparenzgesetz beschlossen, und bis 2026 müssen eigentlich Betriebe ab 100 oder ab 250 Mitarbeitenden müssen eine Lohntransparenz haben und das öffentlich machen. Und dann kann man fragen okay, wie viele Unternehmen sind jetzt da schon dran am Arbeiten, dass das passiert? Und bis jetzt habe ich da kein Antwort bekommen, und es ist halt irgendwo spannend, dass halt, glaube ich, viele das dann wahrscheinlich wieder am letzten Drücker machen oder vielleicht gar nicht, weil ich glaube auch, dass der österreichische Staat das noch gar nicht so forciert hat. Wie können wir das kontrollieren, ob das die Unternehmen wirklich machen. Und ich finde, auf so Ebenen müssen halt einfach so Entscheidungen getroffen werden, und ja, ich finde, das ist halt alles irgendwo politisch, und das ist aber auch so eine Wechselwirkung.

Speaker 3:

Und ich wünsche mir, dass es nicht immer ein Frauenthema ist, die Gleichstellung, weil eigentlich sollte man eher aber wegkommen von dem, dass es sich nur um das Geschlecht kümmert, dass es eine Gleichstellung gibt, weil Gleichstellung heißt irgendwo viel mehr, es bezieht sich auf ganz viele verschiedene Ebenen, und ich würde mir wünschen, dass wir das anerkennen als ein Thema, das uns einfach als Menschen betrifft, und dass es nicht immer nur ein Frauenthema bleibt für Gleichstellung. Ich zum Storn für eigene Rechte, zum Kämpfen, und am Ende vom Tag geht es einfach darum, dass wir als Menschen in einer Welt leben können, wo wir erstens die Dinge ausüben können, die wir gern tun, und dass wir einfach nicht zu vielen Erwartungen ausgesetzt sind und zu viele Rollen mustern. Da gehören einfach wir alle zusammen, und deswegen würde ich mir wünschen, dass es nicht immer nur, denn am Ende wir Frauen sind, die für das Ischdor müssen und irgendwo so die Männer mitziehen, sondern dass man vielleicht die Unterschiede gar nicht so senden in dem Moment, sondern senden das in der Frage wie wollen wir leben und wie soll unsere Welt funktionieren?

Speaker 2:

Wahnsinn, luca. Ich glaube, wir konnten stundenlang weiterreden. Wer mehr über diese Themen hören will und vor allem auch deine Gästinnen erleben will, der findet dich wo?

Speaker 3:

Also ganz klar auf Spotify und allen Plattformen, wo es Podcasts gibt. Jeden zweiten Donnerstag mittlerweile läuft auch eine Podcast-Folge bei Radio Vorarlberg ab 20 Uhr. Auch auf ORF Sound gibt es alle Links, und am besten und am unkompliziertesten ist es eigentlich meistens, wenn man bei mir auf meinen Socials nachschaut, also auf Instagram und LinkedIn. Da informiere ich eigentlich auch immer über das Neueste, und da kriegt man dann, denke ich, am niederschwelligsten mit, was es Neues gibt Super.

Speaker 2:

das werden wir natürlich verlinken. Und jetzt mache ich was, was du normalerweise machst. Ich frage dich einfach suchst du was?

Speaker 3:

Am Ende geht es darum, dass man sich selber bewusst ist, in was für einer Welt wir leben. Und wie möchte ich sein, dass man sich immer wieder so klar positioniert und dass man so Erwartungen, die andere an einen handelt, dass man sich irgendwo befreien kann. Das wäre so das, was ich am Ende vielleicht noch loswerden wollen würde.

Speaker 2:

Vielen lieben Dank, Luca. Danke auch Bis zum nächsten.

Speaker 1:

Mal, bis nächstes Mal, wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht um effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen findest du in der Beschreibung verlinkt. Bis zur nächsten Podcast-Folge wünschen wir dir eine gute Zeit und erfolgreiche Gespräche.

People on this episode