Applied Data Science UNBOXED

Master geschafft! Und dann? Über die Karrierewege unserer Data Science Alumni

May 07, 2024 Christina Sudermann, Jan Allemann Season 1 Episode 2
Master geschafft! Und dann? Über die Karrierewege unserer Data Science Alumni
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Applied Data Science UNBOXED
Master geschafft! Und dann? Über die Karrierewege unserer Data Science Alumni
May 07, 2024 Season 1 Episode 2
Christina Sudermann, Jan Allemann

Willkommen zur zweiten Folge! Das Thema diesmal: «Master geschafft! Und dann? Über die Karrierewege unserer Data Science Alumni».  

Zu Gast sind heute Christina Sudermann und Jan Allemann. Beide haben den Masterstudiengang «Applied Information and Data Science» an der Hochschule Luzern erfolgreich abgeschlossen. Heute arbeitet Christina Sudermann als German Tax Specialist bei der LGT Capital Partners und Jan Allemann ist Chief Revenue Officer (CRO) bei der Cowa Thermal Solutions AG. Um es gleich vorweg zu nehmen: Beide haben ein völlig unterschiedliches Profil, aber eine grosse Gemeinsamkeit – die Leidenschaft für Applied Data Science. 

In unserem Podcast sprechen wir mit Jan und Christina über ihre Zeit nach dem Masterstudium. Sie verraten uns, wie ihr Arbeitsalltag aussieht, welche Rolle Daten dabei spielen, welche Herausforderungen und Lernerfahrungen sie geprägt haben und wie für sie persönlich ein gutes Arbeitsumfeld in der Zukunft aussehen sollte. Nicht zuletzt geben sie wertvolle Tipps für das Masterstudium. 

Ob es darum geht, digitale Steuererklärungen zu erstellen oder innovative Wärmespeicherkapseln zu entwickeln – ohne Data Science, da sind sich Jan und Christina einig, wird eine digitale Zukunft kaum möglich sein. Diese Erkenntnis und vieles mehr in dieser Folge. Einfach mal reinhören!  


Der Name unseres Podcasts «Applied Data Science UNBOXED» ist Programm: In unseren Episoden öffnen wir die Tür zu einer faszinierenden Welt des Wissens und der Möglichkeiten.

Egal, ob du Data Science Enthusiast:in bist oder als Quereinsteiger:in den Einstieg in dieses aufstrebende Feld planst – wir hoffen, dass dich unsere Gespräche mit renommierten Expert:innen aus Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft zu aktuellen Themen und Trends im Bereich Data Science inspirieren und informieren.

Ein Highlight jeder Folge? Die «Zeitkapsel-Session», in der unsere Gäste persönliche Botschaften an die Menschen der Zukunft richten. Hör doch mal rein!

Du kannst nicht genug von Data Science bekommen?

  • Alle Infos zum Masterstudium findest du auf unserer Website.
  • Melde dich gern zu einem unserer kommenden kostenlosen Online-Info-Events an und erhalte alle Details rund um Zulassung, Studienaufbau und Co. aus erster Hand.
  • Verpasse keine Beiträge auf unserem Blog.
  • Folge uns gern auf LinkedIn.
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Willkommen zur zweiten Folge! Das Thema diesmal: «Master geschafft! Und dann? Über die Karrierewege unserer Data Science Alumni».  

Zu Gast sind heute Christina Sudermann und Jan Allemann. Beide haben den Masterstudiengang «Applied Information and Data Science» an der Hochschule Luzern erfolgreich abgeschlossen. Heute arbeitet Christina Sudermann als German Tax Specialist bei der LGT Capital Partners und Jan Allemann ist Chief Revenue Officer (CRO) bei der Cowa Thermal Solutions AG. Um es gleich vorweg zu nehmen: Beide haben ein völlig unterschiedliches Profil, aber eine grosse Gemeinsamkeit – die Leidenschaft für Applied Data Science. 

In unserem Podcast sprechen wir mit Jan und Christina über ihre Zeit nach dem Masterstudium. Sie verraten uns, wie ihr Arbeitsalltag aussieht, welche Rolle Daten dabei spielen, welche Herausforderungen und Lernerfahrungen sie geprägt haben und wie für sie persönlich ein gutes Arbeitsumfeld in der Zukunft aussehen sollte. Nicht zuletzt geben sie wertvolle Tipps für das Masterstudium. 

Ob es darum geht, digitale Steuererklärungen zu erstellen oder innovative Wärmespeicherkapseln zu entwickeln – ohne Data Science, da sind sich Jan und Christina einig, wird eine digitale Zukunft kaum möglich sein. Diese Erkenntnis und vieles mehr in dieser Folge. Einfach mal reinhören!  


Der Name unseres Podcasts «Applied Data Science UNBOXED» ist Programm: In unseren Episoden öffnen wir die Tür zu einer faszinierenden Welt des Wissens und der Möglichkeiten.

Egal, ob du Data Science Enthusiast:in bist oder als Quereinsteiger:in den Einstieg in dieses aufstrebende Feld planst – wir hoffen, dass dich unsere Gespräche mit renommierten Expert:innen aus Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft zu aktuellen Themen und Trends im Bereich Data Science inspirieren und informieren.

Ein Highlight jeder Folge? Die «Zeitkapsel-Session», in der unsere Gäste persönliche Botschaften an die Menschen der Zukunft richten. Hör doch mal rein!

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[0:00]

Ich bin sehr dankbar für den Masterstudiengang, den wir absolviert haben, vor allem für die Methodenkompetenz, die wir erlernt haben. Ich glaube, das sind wirklich sehr interessante Handwerkszeuge, die wir sicherlich in unserem Berufsalltag wertschöpfend einsetzen können. Auf jeden Fall, ich bin genau gleich dankbar für den Master, den ich hier machen durfte und dass ich hier mein Feld so in diese Richtung weiterentwickeln durfte. Ich wäre ganz sicher nicht in dem Job, in dem ich jetzt bin, hätte ich nicht den Master vor vier Jahren angefangen. 

Die Hochschule Luzern präsentiert Applied Data Science UBOXED. Entdecke die Welt der Data Science. Mit Christina Stumpenhausen. 

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Das Thema der heutigen Folge lautet Masterstudium geschafft! Und dann? Über die Karrierewege unserer Data Science Alumni. Ich freue mich, meine heutigen Gäste begrüssen zu dürfen. Christina Sudermann und Jan Allemann. Hallo zusammen. 

Hallo, vielen Dank für die Einladung, dass wir heute wieder hier sein dürfen. Schön, wieder mal an der Hochschule zu sein nach den paar Jahren, wo wir nicht mehr hier waren. 
Ja, vielen Dank für die Einladung und vielen Dank schon mal für den feinen Kuchen. Gerne. Willkommen im Podcast-Studio.

[1:14]

Christina arbeitet als German Tax Specialist bei der LGT Capital Partners. Sie hat einen Bachelorabschluss in International Taxation and International Accounting von der Hochschule Fulda in Deutschland. Jan Allemann ist Chief Revenue Officer bei der Cowa Thermal Solutions AG. Er hat einen Bachelor in Mechanical Engineering von der Hochschule Luzern. Was beide gemeinsam haben? Einen Master in Applied Information and Data Science von der Hochschule Luzern. Mich interessiert vor allem die Zeit nach ihrem Studium. Weshalb haben sie genau diesen Karriereweg eingeschlagen? Was waren ihre Herausforderungen? Wo stehen sie heute und was haben sie auf Ihrem Weg bis heute gelernt? Das und vieles mehr in dieser Episode.

[1:55]

Wir freuen uns auch, dass ihr heute hier seid. Ihr habt euer Masterstudium erfolgreich im Jahr 2021 abgeschlossen. Kennt ihr euch aus dieser Zeit? Seid ihr euch da über den Weg gelaufen? Ich glaube es nicht. Ich habe ein bisschen früher angefangen als du. Abgeschlossen haben wir zwar nicht zusammen, aber irgendwie hat es nie ein gleiches Modul gebraucht. 

Genau, der Jan war ein Semester über uns, also immer etwas der Ältere. Und da war die Hemmschwelle vielleicht doch noch da, dass wir da nicht so in Kontakt getreten sind. Aber ja, spätestens bei der Abschlussfeier sind wir dann zusammengekommen und dann heute hier. 

[2:29]

Christina, das Thema Steuern begleitet dich schon sehr lange. Du hast International Taxation und Accounting studiert, bevor du dich dann beruflich dem komplexen Bereich Steuern gewidmet hast. Woher kommt diese grosse Faszination für dieses Thema? 
 Ja, ich muss sagen, ich habe als kleines Kind tatsächlich schon gerne meinem Papa über die Schulter geschaut, als er mit den ganzen bunten Formularen damals die Steuererklärung gemacht hat. Und dieses Interesse hat sich dann manifestiert mit dem Bachelor, wo mir der Major Steuern wirklich sehr viel Spass gemacht hat. Und dann im Praktikum, wo ich sehen konnte, dass Steuern tatsächlich in der Praxis ein super dynamisches Feld ist. Und ja, da bin ich einfach dabei geblieben und diese Prägung von lokalem Steuerrecht und internationalen Initiativen wie von der OECD, das ist einfach ein super interessantes Spannungsfeld. 

[3:14]

Ich weiss von vielen Menschen, dass sie die Steuererklärung oder das Machen der Steuererklärung oft Überwindung kostet. Bei dir sieht das bestimmt ganz anders aus. Welchen Tipp hättest du denn für diejenigen, die Mühe damit haben?

[3:27]

Ja, ich glaube, manchmal neigt man einfach dazu, dass man es ein bisschen aufschiebt. Aber hier in der Schweiz ist es einfach super digitalisiert. Und einfach als kleiner Tipp für die Leute, die etwas Mühe damit haben. Es gibt super hilfreiche Tools. Also es gibt Apps, wo man einfach super easy Dokumente abfotografieren und hochladen kann. Die werden dann automatisiert an die Steuererklärung angehangen. Es gibt kantonale Tools, wo man durch die Formulare geführt wird und natürlich auch die Banken stellen zum Beispiel Steuerformulare zur Verfügung, bereits mit QR-Code und ich glaube, das sind super coole Innovationen, digitale Lösungen und wenn man weiss, dass es das gibt, dann ist das Ausfüllen gar nicht mehr so schwer.

[4:08]

Ja, das klingt gut. Wir werden das Thema später noch einmal aufgreifen. Aber jetzt zu dir, Jan. Du hast uns in einem früheren Interview schon einmal verraten, dass in dir auch ein Techie schlummert, weil du dich privat gern mit den neuesten technischen Errungenschaften beschäftigst. Im beruflichen Alltag kommen deine breit aufgestellte Ausbildung als Maschinenbauer, Data Scientist und Businessmensch, also sprich deine Allrounder-Persönlichkeit zur Geltung. Siehst du dich weiterhin so oder hast du in der Zwischenzeit neue Facetten an dir entdeckt und wenn ja, welche? 
Nein, ich sehe mich definitiv immer noch als Allrounder. Ausser vielleicht bei den Steuern, da könnte ich noch Nachhilfe-Unterricht wahrscheinlich bei der Christina brauchen.

[4:44]

Nein, Spass. Ja, ich sehe mich immer noch als Allrounder. Es sind in der Zwischenzeit wahrscheinlich sogar noch mehr Facetten dazugekommen. Ich bin seit anderthalb Jahren jetzt bei der Firma Cowa für Sales und Marketing zuständig. Und das allein war ein ganz neues Feld für mich. Also ich musste mich dort neu reindenken. Es sind zum Teil auch andere Blickwinkel, die gefordert sind und die einen weiterbringen und das allein in so eine Management-Position reinwachsen können, wo man sagt, wie baue ich überhaupt den Sales-Prozess von Grund auf auf, wie baue ich Marketing-Prozesse, wie baue ich Marketing-Maschinen auf. Das sind nochmal ganz andere Facetten, die ich so vorher noch nie gebraucht habe, aber die mich sehr faszinieren. 

Das klingt sehr spannend. Du hast auf jeden Fall einen ganzheitlichen Überblick über das Geschehen, über die Prozesse und da sind ja deine ganzen Facetten auf jeden Fall hilfreich. Dann schauen wir mal, was eigentlich Applied Data Science ist.

[5:39]

Sie erobert die Welt im Sturm. Applied Data Science. Sie ist mehr als nur ein Trend. Sie ist die treibende Kraft für Innovationen in nahezu allen Branchen. Vom Gesundheitswesen über das Marketing bis hin zur Raumfahrt hat Applied Data Science das Potenzial, die Art und Weise, wie wir die Welt verstehen und gestalten, zu verändern. Und das tut sie bereits in zunehmendem Masse.

[6:02]

Wenn ihr beide zurückblickt, wie habt ihr euer Masterstudium eigentlich in Erinnerung? 

Also ich muss sagen, ich bin sehr dankbar für den Masterstudiengang, den wir absolviert haben. Vor allem für die Methodenkompetenz, die wir erlernt haben. Ich glaube, das sind wirklich sehr interessante Handwerkszeuge, die wir sicherlich in unserem Berufsalltag wertschöpfend einsetzen können. 

Auf jeden Fall, also ich bin genau gleich dankbar für den Master, den ich hier machen durfte und dass ich hier mein Feld so in diese Richtung erweitern durfte und ich wäre ganz sicher nicht in diesem Job, wo ich jetzt bin, hätte ich nicht den Master vor vier Jahren angefangen.
Ja, ich habe es eingangs schon erwähnt, ob als Tax Specialist oder Chief Revenue Officer, ihr habt beide in eurem Beruf sehr viel mit Daten zu tun, sonst hättet ihr sicherlich auch nicht den Master bei uns abgeschlossen, den Master auf Applied Data Science. Was genau macht ihr denn in eurem jeweiligen Job und welche Rolle spielen Daten dabei? Christina, fangen wir mal mit dir an. 

Ich arbeite seit 2022 bei der LGT Capital Partners und wir bieten einen globalen Zugangspunkt zu alternativen Anlagen an.
 

[7:03]

Im Speziellen bin ich tätig in unserem TaxOps-Team und im weitesten Sinne sind wir eigentlich für das Thema Tax Compliance zuständig. Und wenn man versucht, das mit einfachen Worten auszudrücken, heisst das eigentlich, dass wir die notwendigen Steuererklärungen in den Ländern machen, wo unsere Investoren sind. 
Du hast es gesagt, dass man es einfacher erklärt, weil das ist ein sehr komplexes, fast schon abstraktes Thema. Wie könnte man es denn auch einem Kind zum Beispiel erklären, was du genau machst? 
Also wenn man Steuern zahlt, grundsätzlich ist es ja, dass man etwas abgibt, wenn man etwas verdient hat. Also es ist immer ein guter Gedanke dahinter. Ich glaube, das darf man bei Steuern grundsätzlich nicht vergessen, dass man ja etwas Gutes damit bewirken möchte. Was natürlich bildlich ist, sind natürlich auch ganz viele Memes, die auch im Internet kursieren, wo man kleinen Kindern versucht zu erklären, was sind Steuern und dann nimmt man eben was von ihren Süssigkeiten weg oder vom Eis. Vielleicht ist das nicht das beste Sinnbild, aber vielleicht kann man Kindern näherbringen, dass es einfach ein guter Gedanke ist, dass man etwas hat und dann damit teilt und einfach was Gutes damit bewirken möchte. Und dafür sind Steuern letztlich da und das macht jeder für sich selber letztlich und auch die Unternehmen.

[8:10]

Und wenn wir deine Rolle, Christina, mit der Data-Science-Brille betrachten, wie sehen deine Arbeitsprozesse genau aus? Mit welchen Tools arbeitest du zum Beispiel? 
Ich kann gerne einen Einblick geben in meinen Berufsalltag. Natürlich sind Daten unser Rohstoff schlechthin, sonst würden am Ende die Steuererklärungen leer sein. Und es gibt eigentlich drei Themenschwerpunkte. 

[8:31]

Der erste Themenschwerpunkt ist eigentlich die Datenbeschaffung. Also wo bekomme ich überhaupt meine Informationen und Daten her? Und im Bereich Private Equity ist das in gewisser Weise eine Herausforderung, weil, wie der Name es verrät, Private Equity sind nicht eben alle Daten öffentlich zugänglich. Eine Herausforderung ist zum Beispiel die Konstellation, wenn Informationen noch in Dokumenten stecken, in Steuererklärungen, in PDF-Dokumenten. Und hier wenden wir zum Beispiel KI-Lösungen an, dass wir automatisiert Daten extrahieren, sodass dieses Source-Daten überhaupt digitalisiert vorliegt. Ein zweiter Bereich, das ist dann der klassische Bereich oder der Prozess, wie man sich das vorstellt. Aus Finanzdaten werden Steuerdaten und hier werden einfach Überleitungsrechnungen nach dem jeweiligen Steuerrecht der Jurisdiktion angefertigt. Und wenn man mit einer Datenbrille darauf schaut, ist halt sehr wichtig, gibt es ETL, ELT-Prozesse, gibt es Data Pipelines, es gibt sehr viele Stakeholders, die einfach auf dem Markt sind, die notwendig sind, die mit Informationen beliefert werden müssen, dass am Ende so eine Steuererklärung zustande kommt.
 

[9:35]

Also man muss hier auch den Überblick bewahren, das grosse Ganze sehen. Und das ist ja auch ein wichtiger Punkt in unserem Master, dass die Studierenden lernen, die richtigen, relevanten Fragen zu stellen.
 

[9:46]

Was sind denn die Kernkompetenzen, die deine Rolle erfordert, Christina? 
Ich glaube, essentiell ist, dass man eine holistische Betrachtungsweise von dem Datenprozess hat, dass man ein Verständnis hat, wo kommen Daten her, wie verarbeite ich sie und was ist letztlich mein Ergebnis, was ich erzielen möchte und wie kann ich hier Daten wertschöpfend nutzen, wie kann ich Technologie wertschöpfend nutzen. Und ich glaube, diese Betrachtungsweise und diese Kombination von Fachwissen, aber auch Data Science, wie ich das wirksam einfach kombiniere und ich glaube, das war sehr hilfreich, was wir im Masterstudiengang gelernt haben und was ich jetzt in meinem Alltag anwenden kann.

[10:30]

Stichwort Datenethik. Das ist auch ein sehr wichtiges Thema in unserem Master und erst recht in deinem Job, oder?

Genau, einfach im Private Equity Bereich. Und eben der Stellenwert hier ist, wenn es um persönliche Daten geht, ist das natürlich auch immer sehr emotional.
 

[10:39]

Und da spielt natürlich Datenschutz auch eine sehr tragende Rolle und auch einfach die Verantwortung, die man damit hat. Also man geht nicht leichtsinnig damit um. Man weiss einfach, in welcher Atmosphäre bewege ich mich hier und dass man einfach die notwendige Verantwortung und Ethik einfach an den Tag bringt. 
Oh ja, das stimmt. Niemand möchte, dass vertrauliche Informationen flöten gehen. Wie sieht das eigentlich bei dir aus, Jan? Was genau machst du bei der Cowa Thermal Solutions AG? Wir entwickeln, bauen und verkaufen Wärmespeichersysteme. Das gewinnt insbesondere an Bedeutung in Zeiten der Energiewende, in Zeiten der erneuerbaren Energien, die halt nicht immer genau dann anfallen, wenn eigentlich die Energie gebraucht wird. Und darum braucht es clevere, wirtschaftlich sinnvolle Speichersysteme. Was ich bei der Cowa mache, ist Verkauf und Marketing. Also ich war der Erste, der eigentlich aus dem technischen Bereich rausgekommen ist bei Cowa und gesagt hat, jetzt bauen wir eine Verkaufsabteilung und eine Marketingabteilung auf. Und da bin ich seit anderthalb Jahren dran. 
Und welche Rolle spielen Daten dabei, also wenn du deinen Berufsalltag reflektierst, wie sieht das genau aus? Du kommst morgens ins Büro, wie geht es weiter? 
 
[12:02]

Und dann schaue ich zuerst mal in Salesforce. Das ist unser CRM-System und Daten begegnen mir immer wieder, also ich brauche die vor allem für die Analyse von unseren Verkaufs- und Marketingprozessen, da begegnen mir Daten immer wieder.

[12:11]

Da geht es natürlich einerseits darum, zu bewerten gewisse Marketingmassnahmen, wie gut haben die funktioniert, haben wir Traffic generieren können auf unserer Webseite, wie viele Webhits und Likes etc. haben wir auf Social Media generieren können. Also das ist ganz klassische Marketing- und Datenanalyse. Aber ich glaube, was fast noch interessanter ist, ist ein Ansatz,

 [12:34]

den ich aus dem Masterstudium mitgenommen habe. Und zwar geht es darum, dass man Voraussagen und Bewertungen von gewissen Geschäftsabschlüssen und Opportunities und Deals, die man dort hat, möglichst faktenbasiert machen kann. Und dafür habe ich ein Scoring-System bei uns eingeführt. Also, wenn immer wir mit grossen Firmen reden und wir wollen unter anderem unser System selbst verkaufen, aber vor allem auch bei den ganz grossen Lieferanten, also bei den riesigen Namen wie Bosch, Viesmann etc., die man vielleicht kennt, wollen wir als Lieferant reinkommen. Und das sind immer mehrmonatige, zum Teil mehrjährige Projekte, bis man dort als Lieferant von solchen Subkomponenten auftreten darf. Da sind sehr viele Menschen auf unserer Seite, aber auch auf der Seite des Kunden involviert. Ich habe ein System eingeführt, dass wir die Leute auf der Gegenseite möglichst nüchtern, möglichst faktenbasiert bewerten können. Wie viel Einfluss hat die Person für die Opportunity?

[13:38]

Wie cool oder uncool findet er uns? Das gibt es leider auch immer wieder. Und das soll uns eigentlich helfen, dass wir möglichst faktenbasierte Voraussagen treffen können, ob wir ein gewisses Geschäft gewinnen werden oder nicht. Das steckt alles noch ein bisschen in den Kinderschuhen, aber mir gefällt der Ansatz dahinter, dass wir eben quasi Rätselraten und Bauchgefühl, das soll auch immer noch eine Rolle spielen, aber dass wir dort eine faktenbasierte Grundlage haben, sodass wir sinnvolle Entscheidungen treffen können. 

Und das ist alles möglich dank Data Science. Jetzt frage ich mich, wie war es früher? Wie hat man all diese Daten früher gewonnen? Und konnte man das überhaupt? 

Ich weiss es nicht. Ich habe es früher nie gemacht.

[14:21]

Aber ich kann mir vorstellen, dass sicher sehr viel noch beim verantwortlichen Verkaufsmanager beispielsweise von einer Firma stattgefunden hat, dass der für sich Notizen gemacht hat, die und die Person aus dem Kundenkreis hat die und die Bemerkung gemacht. Ich denke, da ist sehr viel noch bei einer Person zusammengeflossen und heutzutage bildet man so Sachen halt auf Dashboards ab und wir sammeln die Daten irgendwo, wo sie für alle zugänglich sind. Und ich kann mir vorstellen, insbesondere in der Wachstumsphase eines Unternehmens, wenn das Team wächst, dass das einen extremen Wert gebracht hat, dass Daten dort einen extremen Wert hinzugebracht haben und was wahrscheinlich früher ein bisschen schwieriger war, wenn alles noch analog war. 

Vielleicht kann ich hier einfach nur sagen, es ist noch gar nicht so lange her in der Steuerwelt, dass tatsächlich sehr viel über Papier gelaufen ist, um nicht zu sagen ausschliesslich.

[15:12]

Und eben, Informationen waren gefangen in Papier, Dokumente wurden verschickt mit der Post und ja, ich glaube da war die Digitalisierung einfach ein starker Katalysator und der demografische Wandel, dass man einfach sagt, das ist nicht mehr State of the Art, so funktioniert es nicht. Und dann gibt es eben auch so globale Initiativen, eben auch um Themen wie Steuervermeidung entgegenzuwirken, wie von der OECD, dass man einfach sagt, okay, das ging vielleicht früher, heute geht es nicht mehr, wir müssen hier einfach Aktionismus zeigen. Und dann gibt es eben solche Initiativen und dann ist einfach das Resultat, dass wir Datenschnittstellen haben, dass Daten digitalisiert sind und dass wir glücklicherweise nicht mehr unsere Steuererklärung oder nur noch teilweise in Papierform abgeben müssen. 

Ich sehe das auch so, dass Data Science uns ganz neue Welten eröffnet, dass sie uns sogar vielleicht ein bisschen Macht verleiht. Würdet ihr dem zustimmen?

Absolut. Also ich arbeite daran, dass wir irgendwann bei uns bei Cowa so ein grosses Data Set haben, dass wir gewisse Muster im Verhalten von einem Kunden oder von einem Kundin, von Personen bei einer Kundenfirma werden erkennen können und noch bessere Voraussagen treffen, ob wir mehr mit unserem Produkt dort eine Chance haben oder nicht.

[16:23]

Auch bei uns, wenn man daran denkt, dass nach der Pflicht kommt ja bekanntlich die Kür, weil man weiss, man hat jetzt die Daten digitalisiert vorliegen, dann beginnt es ja, dass man anfängt mit einem Monitoring, dass man sagt, gibt es hier Zusammenhänge, die ich erkunden kann, einfach wirklich im Big-Data-Stil, die Möglichkeiten gab es früher nicht. Und es gibt sehr interessante Studien, auch wie die Länder herangehen jetzt und zum Beispiel auch Cluster erstellen. Dann gibt es hier in dem Land interessante Konstellationen, wo vielleicht einfach

[16:54]

Steuervermeidungen, einfach Tatbestände vorliegen, wo wir einfach entgegenwirken können. Und früher war das vielleicht etwas ein Blindflug und jetzt einfach, wo die Datenmenge gegeben ist, dass man einfach viel mehr Möglichkeiten hat und Data Science wirklich ein Handwerkszeug geworden ist der Zukunft und auch einfach ein Mittel ist, vielleicht die Zukunft auch besser zu gestalten.

[17:15]

Also kulturelle Unterschiede spielen auch eine wichtige Rolle. Habe ich das richtig verstanden? 
Genau, das ist richtig. Ich hatte es eingangs erwähnt, dass hier in der Schweiz gibt es schon sehr interessante Digitalisierungsmöglichkeiten, also wirklich vom QR-Code über Apps, über digitale Möglichkeiten, dass man seine Steuererklärung eben durch einen Navigator erstellt, dass Pauschalen schon angesetzt werden. Das ist leider noch nicht in jedem Land gegeben. Da sind noch grosse Unterschiede und auch die Bearbeitungszeiten und natürlich auch dahinter die Kultur und Ethik, weil Steuern sind natürlich immer verbunden mit Vertrauen. Und bevor man einfach langjährige Prozesse ändert und hier zum Beispiel digitale Lösungen implementiert, da brauchst du einfach eine gewisse Maturität an Lösungen und das ist vielleicht nicht überall gegeben aktuell. 

Ja, das klingt alles sehr spannend. Wir haben jetzt eine Vorstellung davon, was genau ihr beruflich macht und welchen Stellenwert Daten in euren jeweiligen Funktionen haben. Jan, ich weiss von dir, dass du im Jahr 2020, also noch nicht so allzu lange her, ein Auslandspraktikum bei der Aras Corporation in Boston absolviert hast und einen positiven Kulturschock hattest. Wir sprachen gerade über kulturelle Unterschiede und da hätten wir den Brückenschlag. Was hat dich damals so positiv überrascht? 
 Positiv überrascht oder geschockt hat mich, als ich den Master angefangen habe hier in der Schweiz, habe ich allen ständig überall erklären müssen, was ich überhaupt mache, wieso ich das studieren will, was das jemandem bringt und ist das Informatik oder was ist das.

[18:40]

Und mit dem war ich konfrontiert und als ich dann in die USA ins Auslandssemester bin, nach Boston, war das eine komplett andere Welt. Also egal, auf wen ich dort getroffen bin, nicht nur im beruflichen Umfeld, dort wäre es noch offensichtlich gewesen. Aber auch sonst, im Privaten, alle hatten irgendwo mit Data Science schon mal etwas zu tun, oder sogar in diesem Feld gearbeitet. Und wenn nicht, dann haben sie sich privat vielleicht mit Python beschäftigt. Und das war irgendwie ein ganz anderer Vibe. Das hat mich irgendwie doch schockiert, wie weit weg wir vielleicht in der Schweiz dann zum Anfang noch waren. Man muss vielleicht auch sagen, dass sich die Welt seitdem auch ein bisschen verändert hat. Das ist jetzt vier Jahre her, aber das hat mich dann extrem überrascht.

[19:31]

Ja, und wahrscheinlich hat es dich auch inspiriert, in den Bereich Data Science tiefer einzutauchen. Wenn du jetzt zurückblickst, wie viel hat sich seitdem in der Schweizer Digitallandschaft verändert? Und wie sieht das konkret in deinem Bereich aus, Jan?


 [19:39]

Ich denke, die Schweiz hat auf jeden Fall Fortschritte gemacht. In den letzten Jahren ist das Startup-Umfeld viel dynamischer geworden in der Schweiz. Es ist schon wieder ein bisschen am Abflachen, aber grundsätzlich hat man dort schon ein bisschen mehr vorwärts gemacht als früher noch. Ich würde aber dabei bleiben, dass das Umfeld in den USA und in Asien noch dynamischer ist. Das ist jetzt völlig wertfrei, das kann man jetzt gut finden oder schlecht, aber ich denke, die Risikobereitschaft, neue Ideen umzusetzen und vielleicht auch mit mehr Risiko umzusetzen, ist insbesondere in den USA doch noch ausgeprägter als in der Schweiz. 
Was kann man aus deiner Sicht von den anderen lernen oder noch besser machen?

[20:20]

Allgemein die Kultur, ja, vielleicht einmal etwas zu probieren und auch die Kultur des Scheiterns. Das Mindset ist in den USA sicher noch ein bisschen ein anderes und an dem kann man in der Schweiz noch arbeiten. Und allgemein denke ich auch, dass man in der Bildung, in der Ausbildung einen Schwerpunkt legen sollte, vielleicht auch auf technische Bereiche, dass man dort Hürden abbaut. Und ich bin kein Bildungsexperte. Und das wird sicher eine grosse Herausforderung sein. Aber irgendwie den Kindern und den Mädchen und den Jungs die Angst vor den technischen Fächern zu nehmen, das könnte die Schweiz weiterbringen. 
Und nun unsere Frage an euch. Was haltet ihr von dieser Folge? Schreibt uns auf LinkedIn gerne einen Kommentar. Ihr findet uns unter dem Suchbegriff «Hochschule Luzern – Applied Data Science». Wir freuen uns über eure Meinungen. Vielleicht haben wir mit dieser Folge auch euer Interesse an unserem Masterstudiengang geweckt. Alle Infos dazu findet ihr unter www.hslu.ch/master-ids.

[21:24]

Ihr seid nun schon einige Jahre erfolgreich im Berufsleben unterwegs. Gibt es Learnings, also Lektionen, die ihr mitgenommen habt, die vielleicht anfangs wehgetan haben, die schmerzhaft waren, aber im Nachhinein betrachtet wertvoll für euch waren, für euch persönlich? 
Wenn ich daran denke, was wirklich eine schmerzhafte Erfahrung war, muss ich sagen, dass Programmieren lernen am Anfang wirklich nicht einfach ist. Weil, wenn man an Steuern denkt, ist es jetzt nicht gerade geradlinig, dass man denkt, oh ja, du solltest auch Programmieren lernen. Und ich kann mich noch sehr gut an die ersten Lektionen erinnern, wo ich sass und dachte, was ich hier mache, ob das wirklich richtig und zielführend ist. Aber wenn man einfach am Ball bleibt, das durchzieht und jetzt rückblickend kann ich einfach sagen, es war eine super Entscheidung und ich würde es immer wieder genauso machen, auch wenn die ersten zwei, drei Lektionen wirklich nicht sehr einfach waren. Aber für Jan als Techie war das wahrscheinlich anders. 

 [22:15]
Nein, schön wäre es. Also das ist tatsächlich auch das, was ich als Tipp mit auf den Weg geben würde. Aus der Komfortzone raus und etwas Neues zu lernen, das tut am Anfang immer weh und das war bei mir auch so, als ich in den USA war. Ich war dort in den ersten Wochen heillos überfordert, immer in den Modulen mit Leuten gesessen, die einen IT-Hintergrund haben und ich habe wohl eine technische Ausbildung, aber halt nicht IT und das hat am Anfang auch weh getan und ich kann nur sagen, dass, wenn man sich dort durchbeisst und aus dieser Komfortzone rausgeht, etwas Neues lernt, sich das auch zutraut, dass es dann mit der Zeit deutlich einfacher wird. 

Das höre ich von vielen Studierenden, dass die erste Woche oder die erste Zeit im Studium auf jeden Fall überwältigend sein kann. Was war der ausschlaggebende Punkt, dass ihr gesagt habt, nein, jetzt erst recht, das ziehe ich durch, das ist wichtig für mich?

Ich habe es von Anfang an eigentlich den ganzen Master als das angeschaut, was es ist und als das, als was ich es immer noch anschaue. Es ist ein sehr ein grosses Privileg, wenn man sich als Erwachsener aus der Berufswelt 

[23:15]

nochmal zwei Tage pro Woche oder noch mehr Zeit nehmen und sagen kann, jetzt möchte ich nochmal etwas ganz Neues lernen oder auch etwas vertiefen, aber jetzt möchte ich mich nochmal mit etwas beschäftigen, nur für mich. Das mache ich für mich, diese Ausbildung. Und wenn man es von Anfang an so anschaut und irgendwie auch als Freiwilligkeit anschaut, da zwingt einen ja niemals so einen Master zu machen, dann kann man vielleicht auch das eine oder andere Mal das Auge zudrücken, wenn man vielleicht denkt, das ist jetzt ein bisschen streng und das ist jetzt

[23:43]

irgendwie ein bisschen kompliziert. 
Ja, auch der Austausch mit anderen Studenten war sehr motivierend. Man sitzt eigentlich in einem Boot. Die Leute haben die gleichen Probleme, man kann sich austauschen. Aber was so bereichernd war, auch schon in den ersten Wochen, dass man gesehen hat, wir sind so multidisziplinär. Wir haben so viele Branchen, so viele unterschiedliche Leute in einem Masterstudiengang vereint und der Austausch war so unglaublich bereichernd, weil man einfach nur vom Zuhören, vom Austausch so viel gelernt hat neben den Lektionen. Und das war wirklich so interessant, dass man gesagt hat, okay, dann lerne ich halt programmieren. Irgendwie kriege ich das schon hin. Und ja, es war eine super Erfahrung.
 

[24:21]

Ja, und ich weiss auch von dir, Christina, du hast mal in einem früheren Interview verraten, dass du für ein gutes Arbeitsklima Inspiration brauchst, dass du besonders die Arbeit in multidisziplinären Teams magst, konstruktive Diskussionen und gemeinsame Erfolge schätzt und vor allem auch neuen Herausforderungen gegenüber offen und dankbar bist. Also, dass man diese Komfortzone, die Jan erwähnt hat, gerne mal öfter verlassen sollte. Eine Herausforderung siehst du zum Beispiel im Spannungsfeld zwischen den sich rasant entwickelnden technologischen Möglichkeiten und einer eher konservativen Branche. Was genau meinst du denn damit? 

In meinem Job ist es zum Beispiel eine Herausforderung, einen Einklang zu generieren zwischen zwei Bereichen, die eine ganz eigenständige Dynamik haben. Also auf der einen Seite haben wir eben diese technologischen Entwicklungen, dass man da fast gar nicht hinterherkommt, so viele Möglichkeiten gibt es. Und auf der anderen Seite hat man einfach diese langwierigen Prozesse. Man arbeitet mit wirklich persönlichen Informationen. Es bedarf einfach einen gewissen Schutz, eine Ethik und da kann man nicht einfach auf jeden Trend draufspringen. Und ich glaube, dass man hier einfach eine gewisse Balance findet oder diese Themen einfach wirklich wertschöpfend auch vereint. Ich glaube, da braucht es einfach einen holistischen Ansatz. Und ich glaube, es geht nicht das eine ohne das andere. Aber dass man wirklich eine Wertschöpfung zustande bringt, braucht es einfach das Beste aus beiden Welten, glaube ich.

[25:38]

Unsere Arbeitswelt verändert sich rasant und damit meine ich nicht nur die Digitalisierung. Wie wir arbeiten, wo wir arbeiten, wie viel wir arbeiten und wie viel nicht, das sind brennende soziologische und wirtschaftspsychologische Fragen. Wie stellt ihr euch die Arbeitswelt der Zukunft vor? Und was braucht ihr persönlich, um sagen zu können, das macht mich glücklich? Dein Motto, Christina, ist zum Beispiel, don't forget to smile. Also ich sehe auch, du lächelst heute sehr viel. Kannst du da anknüpfen? 

Mir ist es einfach wichtig, meinen Mitmenschen mit Wertschätzung entgegenzutreten. Und es ist schwierig, jetzt irgendwie in eine Glaskugel zu schauen und zu sagen, welche Impulse gibt es aus Politik, Wirtschaft, Digitalisierung oder auch der nächsten Generation, die unsere Arbeitswelt formen werden. Mir ist einfach die Menschlichkeit wichtig. Und ich glaube, wenn man einfach mit einem Lächeln an die Dinge herangeht, sind sie manchmal dann doch einfacher. 
Jan, wie sieht es bei dir aus? Wie sollte deiner Meinung nach ein gutes Arbeitsumfeld aussehen?

[26:31]

Also ich bin auch ein Mensch, mir ist das auch sehr wichtig, dass ich doch einen persönlichen Kontakt zu den Menschen habe und ich glaube, ich würde auch dort anknüpfen, wenn ich wünschen könnte, was aus der digitalen Welt als nächstes kommt. Gerade mit Corona und der Pandemie, die wir hinter uns haben, ist Homeoffice sehr populär geworden. Ich selber nutze das auch sehr gerne, weil ich halt Weg sparen kann und gewisse Flexibilität gewinnen kann. Und gleichzeitig denke ich, dass eine gewisse Authentizität verloren gegangen ist in Meetings. Und gewisse Sachen kläre ich wirklich noch oldschool sehr gerne in einem Meeting vor Ort. Und wenn wir in der digitalen Welt noch einen Schritt vorwärts machen können und das Erlebnis eines Online-Meetings ein bisschen näher an die reale Welt bringen können, das würde ich mir wünschen für die kommenden Jahre.
Also zusammenfassend kann man sagen, ein gesunder Mix aus Tradition und Fortschritt, aus Klassik und Moderne. 
Genau, aus beiden Welten das Beste.

 [27:35]

Jetzt haben wir viel über die Gegenwart und die Zukunft mit euch gesprochen. Wagen wir noch einmal ganz kurz den Blick zurück. Was würdet ihr anders machen, wenn ihr noch einmal studieren würdet? Vielleicht einen Rat für angehende Studierende? 
Ja, das ist ein bisschen plump, aber Notizen machen fürs ganze Semester und nicht nur am Anfang, wenn man noch voll motiviert ist und am Schluss, wenn man Angst hat vor den Prüfungen. Das ist auch wichtig. Aber eigentlich ist mein Wunsch für alle Studierende, dass sie es als Privileg anschauen können. Dass sie sich wirklich bewusst sind, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sie sich im Erwachsenenalter noch einmal Zeit nehmen können für etwas, was sie fasziniert und interessiert. Ich denke, wenn man mit diesem Mindset an den Studiengang herangeht, fällt vieles einfach. 
Genau, und wenn man vielleicht ein kleines Motivationsloch haben sollte, dass man sich einfach in Gedanken behält, wieso habe ich das angefangen? Und vielleicht auch mal nach links und rechts schaut und merkt, okay, ich habe so coole Leute kennengelernt. Und eben dieses Privileg im Hinterkopf hat. Ich glaube, das ist schon ein grosser Wunsch an die angehenden Studierenden oder auch an die aktuellen Studierenden, dass sie ihre Motivation nicht verlieren. 
Und vielleicht auch die Begeisterung. Man muss schon für dieses Thema Applied Data Science sicherlich auch brennen und immer wieder etwas Neues lernen wollen. Würdet ihr dem zustimmen? 
Das denke ich auch, ja. Für das Thema an sich, aber auch die Bereitschaft, was du ansprichst, dass man etwas Neues lernen will, ist sicher immer sehr wichtig. Nicht nur in einem Masterstudiengang, sondern auch in der Berufswelt. Da könnte ich nur zustimmen.
 

[29:05]

Genau, ich kann da auch nur zustimmen. Und es hört auch einfach nicht mit der

[29:08]

Absolventenfeier auf. Also es ist wirklich eine ganze Community, die dahinter steht. Freundschaften, Kollegen. Das ist so eine wertvolle Erfahrung.

[29:16]

Ja, Christina, du sprachst vorhin über eine Kristallkugel. Leider haben wir noch keine digitale Kristallkugel oder Zeitmaschine entwickelt, die uns sagt, was die Zukunft bringt. Aber ich schlage uns etwas anderes vor. Wir nehmen eine Zeitkapsel. Und wenn ihr mögt, könnt ihr jetzt die Chance nutzen und eure persönliche Botschaft aufschreiben oder alternativ, wenn ihr mögt, einen kleinen Gegenstand hineinlegen. Was hättest du dabei, Christina? 
Ich habe einen kleinen Gegenstand mitgebracht für die Zeitkapsel und es ist ein kleiner Pin, eine Anstecknadel. Und es geht nicht um die Anstecknadel per se, sondern wir hatten zu unserer Absolventenfeier vor zwei Jahren von der Studiengangsleitung jeder, der eben fertig war mit dem Master, eine kleine goldene Anstecknadel bekommen. Und eben ist es nicht nur ein Gruss von mir, sondern es ist das Zeichen, was alle von uns haben. Letztlich ist es ein Gruss von der ganzen Abschlussklasse. Sie steht eben für Community, für Gemeinschaft, für die guten Erinnerungen.

[30:12]

Und deswegen sind das nicht meine persönlichen Grüsse, sondern sämtliche Grüsse von unserem Jahrgang. Und wenn das irgendjemand ausgraben sollte, dann weiss er, wofür dieses Zeichen steht. Und wenn wir das dann irgendwann mal tragen sollten, dann weiss er, womit er das verbinden kann. 
Das ist eine sehr schöne Symbolik. Ich sehe gerade, da ist auch ein Zeichen drauf. Was bedeutet es genau? 
Das ist ein Phi, ein griechisches. Und das ist ja die Zahl. Und ja, hat natürlich auch eine Bedeutung für Data Science, auch in der Wahrscheinlichkeitsrechnung, für die Normalverteilung und ja.
 

[30:43]

Aufregend, ja. Wer es kennt oder jetzt kennt, der weiss Bescheid. Okay, dann kannst du es gerne in die Kapsel stecken. Also quasi ein Geheimsymbol. Super, Dankeschön. 

Jan, was hast du mitgebracht?
Ich habe eine Wärmespeicherkapsel mitgebracht von unserer Firma.

[30:59]

Das ist das, was wir jetzt auf dem Markt haben. Und wir positionieren das insbesondere zusammen mit erneuerbaren Energien, weil wir in diesem Bereich gegenüber heutigen Lösungen die Speicherkapazität einfach um Faktoren erhöhen können, dank dieser Wärmespeicherkapsel, die ich hier dabei habe. Und ich würde mir eigentlich wünschen, dass sich erneuerbare Energien so weit durchsetzen, dass genau das System, das wir hier sehen, in Zukunft Standard ist und nicht mehr wie heute noch eine Innovation. Und das ist das, was ich mir wünschen würde, dass in den nächsten 15 Jahren passiert. Wenn das jemand ausgrabt, dann weiss der oder die Person ganz genau, was das ist. Es ist keine Innovation mehr, sondern ein Standard. 

Wunderbar, die Zeitkapsel füllt sich langsam und mir bleibt nur noch eines zu

[31:43]

sagen. Vielen Dank, dass ihr da wart, liebe Christina und lieber Jan. Es war mir ein grosses Vergnügen, mit euch zu plaudern.

[31:50]

Musik.

[31:56]

Liebe Data Science Begeisterte, wir hoffen, dass euch diese Episode gefallen hat. In der nächsten Episode sprechen wir über bydo, eine innovative Lerninitiative und Kollaborationsplattform, die Wissenschaft und Praxis an einen Tisch bringt. Ihr dürft euch freuen. Abonnieren lohnt sich. Mein Name ist Christina Stumpenhausen. Schön, dass ihr dabei wart bei Applied Data Science UNBOXED, ein Podcast der Hochschule Luzern. Bis zum nächsten Mal. 

Intro
Vorstellung der Gäste
Kennen sich Jan und Christina aus dem Studium?
Über Christinas Faszination für Steuern
Tipps für die Steuererklärung
Facettenreich: Techie und Allrounder Jan
Was ist Applied Data Science?
Erinnerungen ans Masterstudium
Was machen Jan und Christina in ihrem Job?
Steuern kinderleicht erklärt
So sieht Christinas Berufsalltag aus
Diese Kernskills bringt Christina mit
So sieht Jans Berufsalltag aus
Wie war es früher, vor der Digitalisierung?
Verleiht uns Data Science Macht?
Über Jans Kulturschock in Boston
Wie steht's um die Digitalisierung in der Schweiz?
Was können wir von den USA und Asien lernen?
Folgt uns auf LinkedIn!
Schmerzhafte, aber wertvolle Learnings
Balance zwischen Tradition und Moderne
Die Arbeitswelt der Zukunft?
Tipps für Data Science Studierende
Über Lebenslanges Lernen
Zeitkapsel-Session
Outro und Episodenausblick