Kick-off Call - Insights aus dem Legal Workstream

Das Ende der Billable Hour: Zukunft und Work-Life-Balance in der Anwaltsbranche

February 12, 2024 Thorsten Rohde
Das Ende der Billable Hour: Zukunft und Work-Life-Balance in der Anwaltsbranche
Kick-off Call - Insights aus dem Legal Workstream
More Info
Kick-off Call - Insights aus dem Legal Workstream
Das Ende der Billable Hour: Zukunft und Work-Life-Balance in der Anwaltsbranche
Feb 12, 2024
Thorsten Rohde

Haben Sie sich jemals gefragt, ob das traditionelle Abrechnungsmodell der 'billable hour' in Anwaltskanzleien noch zeitgemäß ist? Gemeinsam mit Sebastian Pleyer beleuchten wir nicht nur die damit verbundenen Herausforderungen, sondern auch innovative Fixpreismodelle, die eine neue Ära in der Rechtsberatung einläuten könnten. Erleben Sie, wie wir tief in die Materie eintauchen und aufzeigen, welche Implikationen eine Abkehr von der stundenbasierten Abrechnung für Anwälte, Kanzleien und Mandanten hat, und warum gerade jetzt der ideale Zeitpunkt für dieses Umdenken sein könnte.

Die Work-Life-Balance ist ein zentrales Thema in unserem Berufsalltag, und wir diskutieren offen, wie das Festhalten an der 'billable hour' das Lebender Anwälte beeinflusst. Hören Sie, wie ich von meinen persönlichen Erfahrungen berichte, als ich von einer Großkanzlei zu meiner eigenen Kanzlei wechselte und wie dieser Schritt zu einer gesünderen Balance zwischen Arbeit und privatem Glück geführt hat. Sebastian und ich reflektieren darüber, wie eine Umstellung auf flexible Arbeitsmodelle das Wohlbefinden fördern und die Anwaltschaft revolutionieren kann.

Abschließend wenden wir uns der Zukunft zu und betrachten die Ausbildung junger Juristen sowie die Rolle des Homeoffice in der modernen Anwaltspraxis. Mit einem Blick auf die langfristigen Ziele unserer Kanzlei und die Chancen für aufstrebende Talente bei ROHDE BAIER Rechtsanwälte, bieten wir einen spannenden Ausblick auf die Entwicklung der Branche. Lassen Sie sich inspirieren, warum gerade jetzt der perfekte Moment ist, um neue Wege in der Rechtsberatung zu beschreiten und Teil einer Bewegung zu werden, die das Berufsleben von Anwälten nachhaltig verändert.

Website
www.rohdebaier.de



Show Notes Transcript

Haben Sie sich jemals gefragt, ob das traditionelle Abrechnungsmodell der 'billable hour' in Anwaltskanzleien noch zeitgemäß ist? Gemeinsam mit Sebastian Pleyer beleuchten wir nicht nur die damit verbundenen Herausforderungen, sondern auch innovative Fixpreismodelle, die eine neue Ära in der Rechtsberatung einläuten könnten. Erleben Sie, wie wir tief in die Materie eintauchen und aufzeigen, welche Implikationen eine Abkehr von der stundenbasierten Abrechnung für Anwälte, Kanzleien und Mandanten hat, und warum gerade jetzt der ideale Zeitpunkt für dieses Umdenken sein könnte.

Die Work-Life-Balance ist ein zentrales Thema in unserem Berufsalltag, und wir diskutieren offen, wie das Festhalten an der 'billable hour' das Lebender Anwälte beeinflusst. Hören Sie, wie ich von meinen persönlichen Erfahrungen berichte, als ich von einer Großkanzlei zu meiner eigenen Kanzlei wechselte und wie dieser Schritt zu einer gesünderen Balance zwischen Arbeit und privatem Glück geführt hat. Sebastian und ich reflektieren darüber, wie eine Umstellung auf flexible Arbeitsmodelle das Wohlbefinden fördern und die Anwaltschaft revolutionieren kann.

Abschließend wenden wir uns der Zukunft zu und betrachten die Ausbildung junger Juristen sowie die Rolle des Homeoffice in der modernen Anwaltspraxis. Mit einem Blick auf die langfristigen Ziele unserer Kanzlei und die Chancen für aufstrebende Talente bei ROHDE BAIER Rechtsanwälte, bieten wir einen spannenden Ausblick auf die Entwicklung der Branche. Lassen Sie sich inspirieren, warum gerade jetzt der perfekte Moment ist, um neue Wege in der Rechtsberatung zu beschreiten und Teil einer Bewegung zu werden, die das Berufsleben von Anwälten nachhaltig verändert.

Website
www.rohdebaier.de



Speaker 1:

Dann herzlich willkommen zum zum Podcast. Eigentlich, das ist ja eine Folge zwei Von dem vorherigen Podcast.

Speaker 2:

Ich würde sagen, folge vier oder Folge vier.

Speaker 1:

Aber knüpft an an die vorangegangen Folge ist jetzt immer noch hier oder schon wieder mit Sebastian Plyer, der auch in der letzten Folge hier war. Wir haben noch so viele offene Themen gehabt Und wollen die jetzt in der neuen Folge einmal besprechen.

Speaker 2:

Ja, genau, torsten, so ist es. Wir haben im letzten Podcast für die, die Gleich weiter hören, nach dem letzten Podcast Wir haben unheimlich viele Klammern aufgemacht. Torsten und ich waren beim Mittagessen, haben ganz viel über die Themen gesprochen, und wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Klammern direkt wieder zuzumachen, haben Themen aufgeworfen, und deswegen Machen wir ein Podcast, sprechen drüber und beantworten. Die Torsten haben in der Mittagspause Ewig lang über die Billable Hour gesprochen. Das war in deiner Großkanzlerin Zeit ein riesen Thema. Für dich als als Anwalt ist die billable hour Fluch und Segen. Wie kann man das umschreiben? ich weiß es nicht, aber wir wollen heute über Das Ende der billable hour sprechen. Das fix price model, kosten für die rechtsberatung Und wann ist ein mandat für dich als rechtsanwalt in deiner eigenen kanzlei überhaupt rentabel? Vielleicht, torsten ich habe es gerade angesprochen, das fix pricemodell? Vielleicht sagst du einfach einführende warte zu dem thema. Viele kennen das vielleicht gar nicht.

Speaker 1:

Ja ist, glaube ich also erst mal, was ist die billable hour? vielleicht? die Anwälte rechnen ja ihre, ihre arbeit nach stunde ab, und dann gibt es eben eine Im preis pro stunde, und jenem, wie viele stunden der anwalt dann auf dem thema arbeitet, rechnet das dann halt ab. Und das gegen model dazu ist einfach zu sagen, wir haben bestimmt das projekt oder ein bestimmtes arbeitspaket und Verkaufen das halt einfach für einen fixen preis, so dass es, glaube ich, so die die einfache erklärung so ganz so einfach ist, am ende nicht, und die, die billable hour ist für mich sehr multidimensional. Also, vordergründig ist es natürlich die, sagen wir die Der preis oder das honora, was der Mandant am ende für deine rechtsberatung bezahlen soll. Wenn man dann aber ein bisschen weiter geht und sich überlegt, was hat die billable hour eigentlich innerhalb von der kanzlei Für eine rolle und für eine bedeutung und für eine funktion, dann stellt man vielleicht schnell fest, dass Dass es in der tat fluch und singen zu gleich sein kann. Ja, ich glaube, aus mandantensicht ist es immer frustrierend, wenn du eine gewisse Kostenschätzung hast, und über das mandat entwickelt sich dann so eine tendenz, dass diese kostenschätzung nicht eingehalten werden kann, und dann kostet es halt mehr. Das ist, glaube ich, aus aus kundensicht immer blöd, wenn, wenn Dinge mehr kosten, als man eigentlich dachte und als es eigentlich gesagt wurde. Das ist bei mandanten in der rechtsberatung natürlich nicht anders so.

Speaker 1:

Darauf haben aber auch die großkanzleien Eigentlich immer schon eine antwort gehabt, indem man nämlich sagt die aufgaben, pakete, wo ich den den aufwand abschätzen kann oder wo ich in der lage bin, das risiko Eines sich verändernden umfangs zu übernehmen, da sagt man einfach, ich mache einen cap drauf. Ja, das heißt, ich rechne nach stunde ab, aber nur, bis ein bestimmter betrag erreicht wird. Wenn ich jetzt an m&l transaktion denke, kann ich zum beispiel sagen ich verkaufe dir die due diligence Hier für den betrag x, so dann kann es natürlich sein, dass der scope of the diligence angepasst wird. Dann muss ich auch irgendwie damit umgehen, und andere arbeitspakete, die ich nicht so gut abschätzen kann, bei denen kann ich eben keinen harten cap geben. Das ist halt einfach eine schätzung so. Aus mandanten sicht ist dann aber natürlich wichtig, dass du auch regelmäßig report ist, und die frage, ob ich, wenn ich in einem bucket unterhalb meiner schätzung bin, ob ich dann das ausgleichen darf und Und abrechnen darf, wo ich bei einem anderen bucket überhaupt des caps bin, das ist für den mandanten dann auch wichtig.

Speaker 1:

Aber das ist quasi so. Die, die des einem modell Oder die eine komponente dieses, dieses abrechnungsverhältnis mit den mandanten, und was wir eben versuchen und es gelingt uns auch, weil, wenn eine kleine struktur sind, ja in einem kleinen Setup was wir eben versuchen, ist, mit dem mandanten eigentlich in fast allen fällen Vorher zu überlegen was, was wird das kosten, so, und dann ist es ein fixer preis. Ja, und Manchmal machen wir das auch als cap, dass wir sagen okay, wenn es weniger ist, rechnen wir auch weniger ab. Ja, in der regel sagen wir einfach so, das ist so mix, denn wir sind alle bescheid, und Ich halte natürlich meine stunden trotzdem nach, und das ganze team hält seine stunden trotzdem nach Und auch akribisch, und die rechnung wird auch dann eben nach stunden gestellt. Aber für den mandanten ist einfach klar, was es am ende kostet, und deshalb vor allem für den mandant den vorteil, dass er eben diese planungssicherheit hat.

Speaker 1:

Aber ich glaube, der echte profiteur ist die kanzlei. Nicht weil wir mehr abrechnen, als wir eigentlich abrechnen, würden. Das auf keinen fall. Das wird, das soll eigentlich nicht passieren. Aber ich vermeide diese diskussion, und Ich habe schon ganz oft gehört von mandanten, die von projekten berichtet haben und gesagt haben, die anwälte waren gut, und es hat auch sogar spaß gemacht, projekt ist alles gut gelaufen. Es gab ein paar sachen, die dann den umfang erweitert haben, und der preis war am ende ehrlicherweise auch angemessen.

Speaker 1:

Aber ich habe trotzdem ein sehr schlechtes Gefühl am Ende, weil die Kanzlei eben nicht darüber informiert hat, quasi fortlaufend, in regelmäßigen Abständen, wo wir budgetmäßig stehen, sondern man wird im Dunkeln gelassen bis zum letzten Schluss. Und das ist für Kanzlei auch schwierig, weil alle müssen ihre Zeiten regelmäßig liessen, damit der federführende Partner immer weiß, wo man steht. Also gar nicht so, dass sie nicht wollen, das ist einfach auch schwer. Aber das will ich halt nicht. Ich will nicht, dass wir gute Arbeit machen. Der Mandant hat Bock darauf, das Projekt läuft gut, ein paar Themen laufen immer aus dem Ruder her, das ist der Umfang sich in irgendeiner Form verändert, und dann rufe ich sogar noch einen Preis auf, der insgesamt angemessen ist, und der Mandant sagt auch ja, es passt. Warum will ich dann, wenn ich das vermeiden kann, dass er dann trotzdem ein schlechtes Gefühl hat, warum will ich diese Chance mir entgehen lassen? Ja, deswegen sage ich Fixprice im Verhältnis Rechtsanwalt oder Kanzlei zu Mandant. Es ist in meinen Augen das überlegende Modell.

Speaker 2:

Spannend. Vielen, vielen Dank für den Einblick. Du hast jetzt in beiden Systemen gearbeitet. Du hast dich für deine Kanzlei oder ihr habt euch für eure Kanzlei jetzt dafür für das überwiegend empfällende Fixprice Modell anzuwenden. Wie groß war denn der Unterschied für dich?

Speaker 1:

Das ist jetzt genau die Komponente, die du ansprichst, die nicht im Verhältnis zum Mandantenrelevant ist, sondern im Verhältnis oder innerhalb der Kanzlei, im Verhältnis zu den eigenen Mitarbeitern und Anwälten, vor allem, wenn du mit Leuten sprichst, die aus der Großkanzlei rausgehen, entweder bei sie in Haus gehen oder sich in einer kleineren Einheit anschließen oder ähnliches. Das, was man ganz, ganz oft hört, ist ich bin so froh, dass es keine Billibles mehr gibt und diesen Billible Druck, das man denen nicht mehr hat.

Speaker 2:

Du sprichst jetzt ein bisschen auf das Verhältnis zwischen Billible Hour und. Work-Life Balance an.

Speaker 1:

Ja, und auch generell quasi die den Einfluss der Billible Hour einfach auf dein Arbeitsleben.

Speaker 1:

Weil es ist schon so, dass du regelmäßig und fast tagtäglich siehst, wo du mit deinen Billible Hours im Verhältnis zum Jahresziel stehst, so, und wenn du jetzt mal eine Woche Urlaub hast, zum Beispiel zum Jahresanfang ich habe eigentlich fast immer im Januar Urlaub gemacht und bin dann irgendwie irgendwo hingeflogen, wo es warm ist, und dann startest du ja ins Jahr mit einfach mit wenigen billable hours im Verhältnis zum Jahresziel, und die musst du dann irgendwie übers Jahr noch einsammeln. Und das ist eigentlich immer ein blödes Gefühl, wenn man halt startet, und man ist schon quasi hinter seinem Jahresziel zurück. Und das taucht ja auch in den Kanzaisystem dann so auf, dass man quasi hinter seinem Ziel zurück bleibt. Wenn ich mich richtig erinnere, bin ich eigentlich kein einziges Jahr unter meiner Vorgabe gelandet. Also, ich komme eigentlich immer in irgendeiner Form dann auf meine Stunden, oder so war das jedenfalls in der Großkanzlei.

Speaker 1:

Das heißt, es war jetzt nicht so, dass ich am Ende irgendwie gesagt habe, ich habe meinen Bonus nicht bekommen, weil ich habe die Stunde nicht abgearbeitet. Aber den Druck, den man trotzdem hat mit Blick auf die Zielvorgabe billables, der ist schon da, und der ist auch immer präsent.

Speaker 2:

Wir haben gerade schon das Thema Work-Life Balance so ein bisschen am Rande tangiert. Ja, Vielleicht zum Thema Work-Life Balance in Transaktionskanzleien in Transaktionszeiten. Ja, Ist ein bisschen fernab von der Billable Hour, über die wir eben gesprochen haben, aber sicherlich auch eine Frage, die ganz häufig brennt, die wir auch im letzten Podcast irgendwie mal als Klammer aufgemacht haben. Du hast über eine enorm hohen Zeit, Druck und zeitliche Belastung gesprochen. Vielleicht pflegen wir es hier an der Stelle einfach mal ein Work-Life Balance. Transaktionskanzleien.

Speaker 1:

Ja, vielleicht. Also finde ich, sehr gut, lass uns das gerne machen. Vielleicht nur der allerletzte Aspekt zum Thema Billable Hour Wie machen wir das jetzt im Moment? Ja, weil ich habe jetzt im Moment natürlich auch meine Stunden, die ich nachhalte. Ich habe aber keine Zielvorgabe. Ich habe gewisserweise meine Umsatzziele im Rahmen der eigenen Kanzlei, aber ich habe vor allem strategische Ziele. Ich habe Ziele mit Blick auf welche Marketingaktivitäten machen wir, welche Deals machen wir, wie kommen wir irgendwie an irgendwas und können wir auch nochmal eine Folge darüber machen, wenn das irgendwie interessiert? Also ich habe sehr, sehr viele Ziele, die nicht Billable related sind und die auch nicht umsatzrelated sind, sondern die einfach, wo es einfach darum geht, eine Kanzlei-Struktur zu schaffen, die Spaß macht, eine Mandantenstruktur zu schaffen, die mich meinen Zielen oder unseren Ziel näher bringt. Aber ich habe keine Billable Hour und auch keine Zielvorgabe, und das hilft mir schon sehr viel. Auf der anderen Seite habe ich jetzt einen neuen Druck, und das ist nämlich einen Umsatzdruck, den ich vorher nicht hatte. Und der Umsatzdruck ist jetzt tatsächlich real, weil in deiner eigenen Kanzlei hast du auch Kosten, die ehrlicherweise gar nicht so so gering sind, wie vielleicht viele denken, sondern mit Büro, mitarbeiter, infrastruktur, auch gewisserweise Marketing-Budgets hast du einfach Kostenpunkte, die du erstmal reinholen musst, und den Druck hatte ich vorher nicht insofern. Das ist ein anderer Druck und auch ein Druck, den man durch, glaube ich, sinnvolles Haushalten auch entgegenwirken kann. Aber ich profitiere schon sehr davon mit Blick auf auch mentale Gesundheit und will jetzt nicht sagen, dass man irgendwie einen Burnout hat, weil es Billable Hours gibt, der so ist schon. Mir das auch nicht, aber ich genieße es schon einfach, dass ich nicht jeden Morgen vorgehalten bekomme, du musst heute 11 Billable Hours machen, um deinen Ziel zu erreichen. Aber das nur abschließend. Jetzt hast du erwähnt Work-Live-Balance ist, glaube ich, ein extrem wichtiges Thema, und man sieht es auch, dass es in den Großkanzleien oder in allen Kanzleien eigentlich immer wieder diskutiert wird, weil es auch einfach, glaube ich, immer wieder kritisiert wird von verschiedenen Seiten. Es kommen auch immer wieder Schlagzeile mit Blick auf das Arbeitszeitgesetz. Kann man das in der Großkanzlei überhaupt einhalten, oder ist es nicht ein permanenter Verstoß? Also das Thema ist omnipräsent, und man versucht, dafür immer wieder, in irgendeiner Form eine Lösung zu finden.

Speaker 1:

Und was man ja bei den Kanzleien dann wahrnimmt, ist es gibt dann irgendwelche Teilzeitmodelle, es gibt irgendwelche schönen Gimmicks, die dazu führen sollen, dass man eine bessere Work-Live-Balance hat, und ich glaube, für mich die wahre Antwort oder wenn man ehrlich ist, ist das Thema einfach sowas von individuell, dass man eigentlich gar kein Angebot aus Kanzlei sich schaffen kann, das für jeden die richtige Antwort bietet, sondern eigentlich, was eine Kanzlei machen sollte. Aus meiner Sicht und so werden wir es auch machen machen wir auch. Man sollte die Mitarbeiter dazu ermutigen, für sich selber zu evaluieren, was Work-Live-Balance eigentlich bedeutet Und was es ausmacht. Und für den einen kann das sein, dass er irgendwie abends mit der Familie zum Essen kann und nicht gestört wird von der Arbeit. Dann macht er vielleicht danach noch eine Stunde.

Speaker 1:

Für den anderen so ist es bei mir zum Beispiel ich brauche morgens einfach eine Stunde, in der ich mit meiner Freundin und dem Hund durch den Wald marschieren kann. Das ist für mich extrem wichtig. Die Freiheit möchte ich gerne haben, und ich will regelmäßig zum Sport gehen. Und solange ich in der Lage bin, mir das irgendwie einzurichten, ist meine Work-Live-Balance in irgendeiner Form okay. Remote-working auch relativ wichtig, dass wir unsere Reisen machen können, weil wir das lieben, und so strukturiere ich für mich die Work-Live-Balance. Für andere ist das aber immer anders, und das ändert sich auch über die Laufzeit deiner Karriere. Wenn irgendeine Familie dazukommt, dann kann sich das noch mal komplett schiften.

Speaker 2:

Ich habe das auch bei dir gemerkt, vielleicht für die Zuhörer interessant oder relevant. Wir kennen uns schon länger, thorsten, ich habe die Transition, habe ich ein bisschen mitbekommen, miterlebt, und ich habe ehrlich gesagt, in der Übergangsphase oder in der Phase Großkanzlei mit der TR-Liegel zur jetzt Rode Bayer habe ich am Anfang keinen Unterschied bei dir gemerkt. Ich würde vielleicht sogar vielleicht korrigierst du mich da, es war vielleicht sogar mehr in der eigenen Kanzlei erst mal. Also das Licht war immer an, du warst immer erreichbar, vielleicht auch einfach aus intrinsischer Motivation für deinen Mandanten, um die präsent erreichbar zu sein. Ich glaube, du hast ja gerade angesprochen, das verändert sich im Laufe der Karriere auch, und jeder muss da seinen eigenen Weg so ein bisschen gehen.

Speaker 2:

Siehst du deinen Prozess dafür, dich als abgeschlossen an?

Speaker 1:

Ich glaube, der ist nie abgeschlossen. Und ich meine als Kanzlei-Gründer in den ersten Jahren, das sind halt keine Herrenjahre so ein bisschen, wobei ich immer noch sage, ich komme jeden Morgen ins Büro und bin einfach total happy, dass ich die Sache machen kann, nicht machen möchte, und dafür kriege ich sogar noch Geld. Und dann denke ich mir, vielleicht sind es doch Herrenjahre, auch wenn ich viel arbeiten muss, aber ich arbeite jetzt gerade nicht weniger als vorher.

Speaker 2:

Genau das ist vielleicht sogar mehr noch.

Speaker 1:

Mich würde wahrscheinlich das mehr haben. Die.

Speaker 2:

Zuhörer mitbekommen, was für eine Arbeitsbelastung in Großkanzlei herrschen, Und ich hatte von dir also von den Erzählungen, von denen, wie ich dich erlebt habe, schon die vielleicht ist es gut, dass Freunde und Familie da irgendwie auch da sind in dieser Zeit, Und ich darf vielleicht auch ein bisschen ausbremsen, weil ich glaube, du neigst auch so ein bisschen dazu, das Licht da nicht auszumachen abends.

Speaker 2:

Diese Trennung von Schreibtisch zu Work-Life Balance, die ist vielleicht gar nicht so einfach, vielleicht ist das ein gutes Das hast du mir auch mehrfach mitgegeben, dass da deine Freundin auch dafür gesorgt hat, dass das Licht am Schreibtisch irgendwann mal ausgeht weil am nächsten Tag geht es weiter.

Speaker 1:

Aber nicht, weil sie sagt, kommst du bitte nach Hause, sonst gibt es Ärger, sondern einfach, dass man etwas hat, was man auch irgendwie im Leben nicht verpassen will. Die Tatsache, dass sie einfach da ist und ich Zeit mit ihr verbringen will, ist einfach eine auch eine intrinsische Motivation in eine gegengäufige Richtung. Total wichtig, dass man Sachen hat in meinen Augen neben der Arbeit. Aber wenn es das nicht gäbe, dann würde ich wahrscheinlich einfach rund um die Uhr versuchen, produktiv zu sein, und das merke ich dann. Ich bin auch jemand, der abends irgendwie gut arbeiten kann, und das merke ich dann schon. Wenn meine Freundin mal zwei Tage weg ist, weil sie auch beruflich natürlich eingespannt ist, dann sind das zwei Tage, wo ich eigentlich immer spät abends im Büro bin, ohne dass ich es irgendwie merke. Ja ist also total interessant, und so ist es halt für jeden individuell.

Speaker 2:

Vielleicht das Thema Remote Working, home Office. das hast du eben gerade schon angeschnitten. Ich weiß, dass das in der Großganslei oder du bist, glaube ich, kurz vor Corona oder ordentlich vor Corona. bist du eingetreten? Da hat ja Corona einiges gemacht mit Remote Working und Home Office. Hast du das genutzt? oder bist du eher der Typ, der dann in die, in die Ganslei geht, der dann auch wirklich die Infrastruktur und die stricke Trennung zwischen privat und beruflich weiß? das fällt ganz, ganz vielen schwer, dass man quasi in der Mittagspause doch sagt, man setzt sich mit seinem Mittagessen wieder an den Schreibtisch, guckt, ob E-Mails reinkommen, was einem ja im Office nicht so passieren kann, weil da geht man raus zum Lunch, man geht, man trifft Kollegen, mitarbeiter, man trifft sich auf einen kurzen Austausch in der Kaffeküche. Ja, hast du Home Office genutzt? kannst du da irgendwie zu dieses dieses, dieses, dieses Schleife Work-Life Balance, home Office, gefahr der der Überarbeitung, kannst du da was zu sagen?

Speaker 1:

Auf jeden Fall. Ich glaube, es gab eine Phase, und bei White in Case, wo ich ja vorher war, war das anders als bei anderen Kanzleien. Es war nicht so sehr, dass wir nicht ins Büro gehen durften. Das hatten wir am Anfang für wenige Wochen. Da war man wirklich an Home Office gebunden. Da wurden wir aber auch relativ schnell extrem gut ausgestattet mit den, mit den IT-Sachen, die wir brauchten, dass wir zu Hause irgendwie gut arbeiten konnten. Im Übrigen war die Kanzlei aber eigentlich immer zugänglich, ja, mit Maske, dann in den Gemeinschaftsräumen und so. Da hat man einfach immer Konzepte gehabt, die die ermöglichen, in die Kanzlei zu kommen, und ich habe das ehrlicherweise immer genutzt. Also, ich bin überhaupt nicht der Typ, der gerne Home Office macht, jedenfalls nicht für einen vollen Tag. Was ich sehr, sehr gerne mache und auch jetzt immer noch mache, ist, dass ich zum Beispiel zwischen 10 und 11 im Homeoffice bin, weil ich dann um 11 vielleicht irgendwie zum Sport gehe oder eine Tänestunde oder so habe, und dann gehe ich dann mittags ins Büro. Ja, und zu Hause mache ich dann auch ganz andere Sachen, als ich sie im Büro machen würde.

Speaker 1:

Wenn ich im Homeoffice bin, dann ist das für mich nicht die Phase, wo ich einen Vertrag erstelle oder einen Markup mache oder irgendwie hartem Dokument bin, sondern eher vielleicht eine Phase für viele organisatorische Dinge E-Mails und Termine abstimmen und solche Sachen. Vielleicht mache ich auch mal ein Call oder so, aber die kernjuristische M&A-Arbeit wurde wirklich dich einmal einarbeitet in den Thema, und dann war ich auch ein Wach und Aufmerksamsein muss. Ich brauche auch ein Riesen Bildschirm, idealerweise, am besten eigentlich fünf, um alle Verträge immer quasi einsehbar zu haben und Handy zu haben. Das mache ich einfach am liebsten im Büro, und ich mag auch den Umgang mit den Kollegen einfach dass. Ich will eigentlich nicht zu Hause rumhocken, auch wenn ich nicht der Typ bin, der dann ewig mit den Leuten irgendwie schwätzt. Aber ich war eigentlich immer lieber im Büro.

Speaker 2:

Das schwingt ganz viel mit. Auch was das Thema Socializing angeht, glaube ich, dass du sagst genau dieser Austausch im Büro, da gehst du halt einfach verloren im Homeoffice und ein Stück weiter. Total Ja.

Speaker 2:

Torsten vielleicht. Wir haben im letzten Podcast über Karriere-Einstiegsmöglichkeiten bei Rode Bayer gesprochen. Wenn wir da den, die Klammer zu machen als Bewerber junger Praktiker oder Juristin-Ausbildung, ich komme doch jetzt nicht zu Rode Bayer, und die Billable Hour gibt es nicht, oder? Also ich kann mich jetzt nicht darauf einstellen. So, die Billable Hour ist nicht meins. Ich komme zu Rode Bayer, wird keine Zeit erfasst. So ist es ja auch nicht.

Speaker 1:

Ja die Zeit wird schon erfasst. Vielleicht war es so ein bisschen die Vision.

Speaker 1:

Genau, vielleicht Wir haben ja im Moment zwei Partner. Das ist der Johannes Bayer in München, das bin ich, und wir haben einen sehr erfahrenen Anwalt als Off-Council. Alle bestimmen ihre Zeit komplett eigenständig und selbst So, und jeder muss natürlich schauen, dass er irgendwie in irgendeiner Form produktiv ist und dass der Deal für ihn selbst aufgeht. So will ich es mal umschreiben. Also, jeder ist ein bisschen für sich verantwortlich. Wenn jetzt ein junger Kollege dazukommt oder eine junge Kollegin auch sehr gerne, wie würde sich das für diese Person gestalten? Sicherlich, wenn man nicht selbst für seinen Umsatz verantwortlich sein möchte, sondern eher als Angestellter mitarbeiten will, ohne diese Akquise Verantwortung und Umsatzverantwortung, dann wird man sich einfach überlegen müssen, welches Modell passt in welcher Form für die Kanzlei. Wenn ich jetzt sage, ich stelle jemanden ein, und ich gucke jetzt erstmal auf die Kosten im Verhältnis zum Ertrag, dann will ich eigentlich sicherstellen, dass ein Mitarbeiter ungefähr dreimal sein Gehalt verdient, damit es für mich eine reine Kostenbetrachtung ist. Neben es aber die Frage bin ich in der Lage, dieser Person die richtige Ausbildung auch zur Verfügung zu stellen? Das hängt dann davon ab, in welchem Stadium sich die Person befindet.

Speaker 1:

Wir haben ja eine Referendaren im Moment, die ich auch schon relativ lange kenne, die auch auf einem sehr, sehr guten Ausbildungsstand ist. Die arbeitet bei uns mit wie ein normaler associate, sehr, sehr flexibel, sehr viel im Homeoffice, und das funktioniert wunderbar. Aber wenn ich jemanden habe, der quasi noch ganz am Anfang ist und wo die Lernkurve noch nicht weit fortgeschritten ist, dem würde ich in der Regel empfehlen such dir ein cooles Team in der Großkanzlei und helfe da auch sehr, sehr gerne bei der Vermittlung und nimm die Ausbildung erstmal mit, weil ich nicht glaube, dass ich das in dem Stadium gemacht hätte. Zu einer kleinen Einheit zu gehen versus Großkanzlei, da ist einfach die Ausbildung auch für alles drum herum, das internationale, die, die Seminare zu fragen von Balancen und anderen Themen wäre mir zu wichtig.

Speaker 1:

Aber wenn wir eine Situation haben, wo der Deal gut passt, weil wir von der Qualifikation und von der Art, dass Menschen einfach gut zusammenpassen und das für die Mandaten auch gut passt, dann werden wir immer einen Weg finden, dass es wirtschaftlich Sinn ergibt, und dann wird es keinen billable hour Druck geben. Dann würde ich mir oder dann werden die Partner sich gewisserweise den Druck machen Geschäft dran zu holen, und diese Personen sind voll einzubinden.

Speaker 2:

Einzubinden, einzusetzen, auszubilden. Das ist ja bei dir auch ein bisschen durchgekommen, und ich denke, unsere Zuhörerinnen und Zuhörer sehen das ja auch auf der Website, dass du eine Vielzahl von Einstiegsmöglichkeiten bietet. Aber da der Ausbildungsgedanke eigentlich immer im ersten oder zweiten Satz kommt, also ihr wollt langfristig jemanden ausbilden oder langfristig mit jemanden zusammenarbeiten, und das schwingt natürlich auch der Ausbildungsgedanke auf beidseitigem Interesse mit Absolut Die Ausbildung ist in meiner Wahrnehmung eigentlich ein elementarer Teil der Kompensation.

Speaker 1:

Ja, Es geht gar nicht anders, und wir werden auch nicht. kann ich auch jetzt schon offen sagen wir werden niemanden und sicherlich kein First Year für 140.000 einstellen.

Speaker 2:

Du sprichst gerade auf unsere letzte Podcastfolge, wo uns einige Zuschriften noch erreicht. Also das heißt associate first year 140.000 bei Rode Bayer. Ich bewerbe den Button wird es auf der Website nicht geben wird nicht passieren.

Speaker 1:

Ja nicht, weil also ich glaube, wenn es uns so gut geht, dass wir so viel Geld ausgeben können für ein quasi junior Associate, der ansonsten keine praktische Berufserfahrung hat, dann wäre das natürlich auch schön. Aber ich glaube, das ist nicht der Deal. Der Deal ist eher, wir haben ein ganz anderes Package, wir haben eine ganz andere Form von Eigenverantwortlichkeit, wir sind extrem individuell, wir haben wahrscheinlich auch eine andere Mandantenbasis, nicht nur, weil wir natürlich eine kleinere Basis haben als die internationalen Großkanzleien, sondern auch eine speziellere. Es muss einfach passen, und es wird auch wirtschaftlich für jemanden, der sich bei uns bewirbt, dann am Ende sinnvoll sein. Der Deal wird schon stimmen.

Speaker 1:

Aber wir wollen ja ganz bewusst uns jetzt nicht quasi auf diesen Konkurrenzkampf einlassen, den die Großkanzleien bestreiten. Und weil wir über Homeoffice gesprochen haben wenn wir auch unsere Visionen gemeinsam diskutieren wie sehen wir uns quasi in fünf Jahren? Wir haben ja jetzt ein Büro in Frankfurt, dass wir auch beliebig erweitern können. Wir haben mir momentan eine eigene Etage hier im Frankfurter Ostend, wir können aber auch nach weiteren Büros dazunehmen und quasi um begrenzt wachsen. Wir können aber auch uns verkleinern, flexibel, wie wir wollen. Das, sehe ich, hat einen großen Scham. Dann haben wir noch einen Büro in München. Das ist auch noch nicht quasi komplett ausgebaut und ist auch noch nicht am Ende, und ich hätte gerne eigentlich in fünf Jahren eine Fläche oder ein Büro, wo die Leute einfach freiwillig und gerne hinkommen. Ich meine, ich habe ja auch gerne Spaß am Beruf und komme gerne irgendwie ins Büro und sehe dann freundliche Menschen, die einfach Lust haben, da zu arbeiten. Ich habe keinen Bock auf.

Speaker 2:

Sprichst du jetzt ein Stück mal in deinem eigenen Interesse, Aus deinem eigenen Interesse natürlich.

Speaker 1:

Ich will was aufbauen und will den Team aufbauen, das Bock hat, und dann will ich gerne einen Büro bieten, was ich mache, jetzt kein Google Campus, aber wo es irgendwie, und das Invalement so ein bisschen stimmt auch. Genau, obwohl die Leute einfach sagen warum sollte ich hier zu Hause bleiben, in meiner 60 Quadratmeter Wohnung, die zwar schön ist, aber die zum Leben schön ist und nicht unbedingt zum Arbeiten, wenn ich so ein cooles Büro habe? Wo?

Speaker 2:

auch eine Trennung erfolgen kann zwischen.

Speaker 2:

Beruf und Privat, dass du trotzdem abends irgendwie wieder eine Schlüsselkarte hast. Du machst hinter die Tür zu und gehst zurück nach Hause und warst aber den ganzen Tag in einem Invalement, wo du dich wohlgefühlt hast. Das heißt vielleicht abschließend noch mal als Aufruf für alle Auf der Website sind ja im Moment die Stellenangebote für Praktikanten, referendare, wissenschaftliche Mitarbeiter. Aber das schließt nicht aus, torsten, dass sich Praktiker und Anwälte einfach mit einer Initiativbewerbung an dich wenden können, und man wird einen gemeinsamen Deal finden. Ja, das heißt gerne auch noch mal den Aufruf für die Initiativbewerbung. Ja, und ich denke, torsten, dann haben wir das Thema Billable Hour doch etwas ausführlicher besprochen. Heute, als wir wollten, sind noch mal über Work-Life Balance zu Karriere-Möglichkeiten bei Rode Bayer Rechtsanwälte gekommen. Ja, ich freue mich schon sehr auf die nächste Folge. Wir haben in dem letzten Podcast einige Klammern aufgemacht. Die werden wir abarbeiten, und ich freue mich sehr darauf und danke dir für die Einladung zum heutigen Podcast.

Speaker 1:

Ich freue mich aufs nächste Mal. Ich wünsche euch einen schönen Tag und bis zum nächsten Mal.