OrthoCast - Der Orthinform Podcast

Eingeschlafene Hände - Ursachen, Diagnose und Therapie des Karpaltunnelsyndroms (Dr. Henning Leunert)

BVOU feat. Dr. Henning Leunert Season 1 Episode 2

Haben Sie jemals das unangenehme Gefühl erlebt, dass Ihre Hände "einschlafen"?

Dr. Henning Leunert, ein versierter Orthopäde und Handchirurg, ist in unserer neuesten Episode zu Gast und führt Sie durch die Welt des Karpaltunnelsyndroms. Er deckt alles ab, von den typischen Symptomen bis hin zur Wichtigkeit einer genauen Diagnose.

Behandlungsmöglichkeiten
Unser Podcast bietet Einblick die Anatomie des betroffenen Nervs und öffnet Augen über mögliche Ursachen eingeschlafener Hände wie intensive handbetonte Sportarten und Arbeitstätigkeiten. Unser Expertengespräch liefert nicht nur Antworten, sondern auch Lösungsansätze, die dafür sorgen, dass Ihre Hände im Alltag und beim Sport weiterhin zuverlässig funktionieren.

Karpaltunnelsyndrom bei Sportlern
Es ist ein besonders relevantes Thema für Sportler, und so nehmen wir uns dem Karpaltunnelsyndrom bei intensiven Handnutzern wie Ruderern an. Dr. Leunert teilt seine Erkenntnisse, wie lange Sportler nach einer Behandlung pausieren sollten und dass oft keine spezifische Nachbehandlung notwendig ist. 

Er beleuchtet außerdem das typische Patientenprofil und gibt wertvolle Tipps, wie man mit einer sorgfältig geplanten Sportpause den Heilungsprozess unterstützen kann. 

Bleiben Sie nach dieser informativen Folge gesund und freuen Sie sich auf weitere Folgen, die Ihr Wissen erweitern und Ihre Handgesundheit bewahren helfen.

Music under CC License:
Artist: Jahzzar, Track: Blueprint (License: CC BY-SA 4.0 DEED)
Artist: Breuss Arrizabalaga Quintet, Track: Mount Fuji (License: CC PD)

Dr. Robert Hudek:

Herzlich willkommen zur Ortinform, der Informationsplattform für den Bewegungsapparat des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfälcherurgie. Mein Name ist Robert Hudeck.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Und mein Name ist Katarina Depfer.

Dr. Robert Hudek:

Und wir beide sind Orthopäden und Unfälcherurgen aus der wunderschönen Stadt Hamburg. Genau, und Katarina, du hattest mir vorhin schon ein bisschen was verraten zu unserer nächsten Sendung, die jetzt nämlich gleich kommt. Erzähl doch mal.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Also, Robert, ich weiß nicht, wie es dir so geht, aber mir schlafen manchmal die Hände ein, wenn ich Handy lese oder wenn ich in der komischen Position bin, manchmal auch beim Fahrrad fahren. Und ich habe mir gedacht hey, es geht bestimmt nicht nur mir so, sondern wahrscheinlich auch ganz viele anderen Patienten. Und deswegen haben wir gedacht, wir machen mal eine Sendung dazu und haben dafür einen Spezialisten eingeladen.

Dr. Robert Hudek:

Genau, und der Spezialist ist Dr Henning Leunhardt aus Telto bei Berlin, und er ist ein wirklicher Fachmann für Handchirurgie und eben einschlafende Hände. Und vielleicht hat es auch so ein bisschen was damit zu tun, denn Henning war mal Junioren Weltmeister im Rudern, und da können wir auch vorstellen, schlafen die Hände ein und vielleicht auch manchmal andere Sachen ein, wenn man so viel Sport macht und rudert. Henning, was kannst du uns denn darüber berichten?

Dr. Henning Leunert:

Ja erst mal hallo und guten Abend. Interessante Frage, spannend, aber relativ einfach auch schon wieder zu klären. Man befragt die Patienten noch ein bisschen, und dann geht man eigentlich schon in die Diagnostik Und den Fall, den ihr so geschildert habt. Das ist schon relativ typisch für das Thema, was wir heute hier bearbeiten wollen, also Diskarpaltunnelsyndrom, das häufigste Engpasssyndrom der Nerven, die man hat, und wenn ein Patient damit kommt, dann befrage ich ihn noch, wann es noch auftritt, ob es bestimmte Haltungen gibt, wo es besonders auftritt beim Radfahren, ob es eben nur beim Lesen ist, wann es auftritt, zu welcher Tageszeit. Recht typisch ist dieses Engpasssyndrom, dass es zu den Morgenstunden hin in der Nacht auftritt, und so nähert man sich dann der Diagnose, und es gibt natürlich dann auch bestimmte Untersuchungen. Viel wichtiger ist natürlich auch die Differenzialdiagnose, dass man also andere Sachen, die auch solche Symptome machen können, ausschließt.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Und Henning, gibt es irgendwas wie das? man sagt, es sind nur einzelne Finger, die betroffen sind, oder was kann man denn so als Anhaltspunkt den Patienten mitgeben? Ist das immer nur der Daumen oder nur der kleine Finger oder alle, oder was ist denn so ganz typisch?

Dr. Henning Leunert:

Also, die typische Situation ist, dass die Hände in der Nacht einschlafen, zu den Morgenstunden hin, wie schon gesagt, und das typische Versorgungsgebiet, das Nerven, über den wir hier reden, das ist der Mittelhandnerv, der versorgt den Daumenzeigefinger, mittelfinger und, wenn man genau nehmen, noch die Hälfte vom Ringfinger. Natürlich können auch mal alle Finger mit eingeschlafen sein. Es kann auch eine Überlappung sein zwischen Kapaltunnel-Syndrom und noch Beschwerden von der Halsböbe-Säule. Aber so, die typischen Finger sind die drei Finger Daumenzeigefinger, mittelfinger, und die Patienten klagen im Anfangsstadium über das Einschlafen. Wenn die Situation sich noch verschärft, die Symptome stärker wären, klagen sie auch durchaus über so einschießende nadelstichartige Missempfindung. Sie fangen an, die Hände zu schütteln, und dann wird es wieder besser. Und in ganz schweren Fällen kommt es dann auch zur Kraft und motorischen Einschränkung mit dem Daumen, und manche Patienten erzählen mir dann, dass ihr gutes Porzellan runtergefallen ist, weil sie einfach die Hand nicht mehr kontrollieren können.

Dr. Robert Hudek:

Sagen wir mal, wenn jetzt so ein Patient vor dir ist und erzählt dir genau das, was du da erzählst Und in deinem Kopf kommt, dann ja, das könnte doch tatsächlich ein Kapaltunnel-Syndrom sein. Wie genau gehst du denn dann diagnostisch vor? Welche Untersuchungen machst du?

Dr. Henning Leunert:

Also, erstmal befrage ich noch ein bisschen nach Nebenerkrankungen, zum Beispiel Diabetes Meditus, ob sie möglicherweise nie an Erkrankungen haben, weil das sind auch Patienten, die solch ein Kapaltunnel-Syndrom entwickeln können. Ob Rheuma bekannt ist bei jungen Frauen, ob sie schwanger sind, wobei, wenn in einer Schwangerschaft solch ein Symptom auftritt, dann sieht man das recht deutlich, weil es nämlich so ein dritten Trimelon auftritt. Ja, und wenn man dann alle so befragt hat, dann schreite ich zum äußersten. Ich untersuche die Patienten und fasse sie tatsächlich an. Natürlich erst mal das Gebiet, worum es eigentlich geht, das ist dann die Hand. Es gibt da bestimmte Tests, wo man das provozieren kann, das Einschlafen der Finger provozieren kann, sogenannte Tinteltest.

Dr. Henning Leunert:

Da beklopft man den Nerv in seinem Verlauf, und das löst auch so elektrisierende Missempfindungen aus Der Fahntest. Da werden die Handgelenke 90 Grad gebeugt und die Hand drücken, gegeneinander gedrückt, und wenn man das so ein paar Sekunden bis noch Minute so stehen lässt, dann kommt meistens die Symptome, die die Patienten von der Nacht her kennen, und ganz einfacher Test ist also auch noch der einfache Druck auf den Nerv, und so löst man im Prinzip das Symptom aus. Und wenn ich das festgestellt habe, gesichert habe, dann geht man weiter. Um bestimmte Sachen auszuschließen, gucke ich mir die Halswirbelsäule an. Man kann natürlich dann auch schauen nach funktionellen Störungen und ob das Ausbreitungsgebiet der unteren Halswirbelsäule, also auch so die Etagen C6, 7 oder C8, th1, mit betroffen sind. Wenn man auch eine Schirrotherapeutische, osteopathische Ausbildung hat, ist es natürlich noch viel differenzierter, und so schließt man dann andere mögliche Ursachen aus. Aber eigentlich, wenn die Anamnese, das, was der Patient berichtet, und die klinische Untersuchung an der Hand typisch ist, dann ist es schon sehr sicher.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Ich muss ganz kurz einhaken. Ich weiß nicht, ob alle unsere Zuhörer wissen, was C7 und C6 ist. Vielleicht eine kurze Erklärung. Wir unterteilen die Wirbelsäule in verschiedene Bereiche In die Halswirbelsäule, in den Brustwirbelsäulenbereich, ländenwirbelsäulenbereich, und die Halswirbelsäule wird häufig als Servikal bezeichnet. Es ist ein lateinischer Ausdruck, und deswegen verwenden wir häufig dann in der Unterteilung eben die Abkürzung C, und dann gibt es eben entsprechend viele Wirbel, und die haben ihre eigenen Bezeichnungen, und dem zugeordnet gibt es auch verschiedene Nervenwurzeln, die an verschiedenen Höhen rauskommen, so dass die entsprechend auch nach C7 oder C6 bezeichnet werden. Und wir können uns im Prinzip manchmal den Menschen vorstellen wie ein Zebra, was verschiedene Nervenaustritte aus der Wirbelsäule hat, und dann sehen wir aus wie ein Zebra, den die Nervenversorgen unterschiedlicher Areale in unserer Haut und unserem Körper, und damit können wir manchmal zuordnen, wo Probleme in der Wirbelsäule sind.

Dr. Robert Hudek:

Ja, genau richtig, Das hast du wunderbar erklärt, katharina. Ich habe jetzt zum einschlafenden Handhending noch eine Frage. Also du hast jetzt den Verdacht, du hast die Untersuchung gemacht, und du denkst ja, der Fallentest ist positiv Und der Kompressionstest, und dann kannst du diese Kribbelparästhesien, wie man das ja häufig nennt, provozieren. Aber es bleibt ja ein Verdacht. Wie sicherst du denn die Diagnose?

Dr. Henning Leunert:

Ja, danke für die Frage. Die Sicherung erfolgt über die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit letztendlich beim Neurologen oder bei dem Facharzt für physikalische Rehabilitivmedizin. Das sind die Kollegen, die also dann auch mit kleinen Elektroden den Nervenverlauf und die Nervenleitgeschwindigkeit messen können, und dann haben wir einen objektiven Nachweis, wenn also diese Geschwindigkeit im Vergleich zur Gegenseite schlechter ist, wenn also nur auf einer Seite der Symptomauftritt oder insgesamt verschlechtert ist, verlangsamt ist, weil es natürlich auf beiden Seiten auftreten kann, und bei dieser Messung kann man auch feststellen, ob möglicherweise die Halswirbelsäule dann miter hintersteckt und doch nicht das Kapaltunnelsyndrom. Also, das ist letztendlich die Sicherung, und bevor man möglicherweise zu einer Operation schreitet, sollte man auch immer aus forensischen Gründen, also um juristisch die abzusichern, diese Untersuchung gemacht haben.

Dr. Henning Leunert:

Es gibt noch andere Möglichkeiten mit Ultraschall oder auch mit Hochauflösen in Ultraschall oder mit Magnet-Resonanz-Tomographie, also im MRT, aber diese diagnostischen Maßnahmen sind eigentlich nicht üblich, das wird in Einzelfällen gemacht, und wenn ich den Verdacht habe, dass möglicherweise die Halswirbelsäule mit dahinter steckt, dann macht man eben auch einen MRT von der Halswirbelsäule und versucht damit auch auszuschließen oder abzuwägen, woher die Symptomatik letztendlich kommt, und dann kann man letztendlich zur Therapie schreiten.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Das heißt, es geht einfach darum, erst mal die Ursache überhaupt festzustellen, ob es nun die Hände sind oder wirklich die Halswirbelsäule. Es geht immer um eine Ursachenbekämpfung und nicht nur um eine reine Symptombekämpfung, wenn ich dich richtig verstanden habe. Und was macht man dann jetzt? Also, jetzt hat man festgestellt, es ist wirklich das Handgelenk der Nervus medianus, also unser mittelhandenerfes, eingeklemmt, und die Taubenfinger in der Nervenleitgeschwindigkeit bestätigen sich, dass die schlechter ist. Und wie geht es dann weiter? Was macht man als erstes?

Dr. Henning Leunert:

Also, ich würde schon noch mal versuchen herauszubekommen, was die Ursache dafür ist. Also, wir können ja einfach die Diagnose sichern als Verdachtdiagnose mit Anamneseuntersuchung und zur Sicherung die Nervenleitgeschwindigkeit. Aber letztendlich gibt es ja verschiedene Möglichkeiten. Entweder ist der Kanal, wo der Nerv durchläuft, enger geworden, aufgrund einer unterarmfraktur zum Beispiel, die schlecht verheilt ist, Oder es ist einfach nur zu wenig Platz, weil die Strukturen, die da drin laufen, nämlich die Sehenanschwellen, das Sehengleitgewebeanschwilt, wie zum Beispiel beim Rheuma. Und danach kann man dann natürlich auch gezielte Therapie machen. Prinzipiell heißt es erstmal manuelle Schonung. wenn also Patienten sehr viel schwer mit der Hand arbeiten, sollte man schon versuchen, diesen Störfaktor zu vermeiden.

Dr. Henning Leunert:

Es gibt also auch Ausnahmen, wo Patienten, die schwere körperliche Arbeit mit vibrieren Maschinen machen das, die also auch zum Kapal-Tunnel-Syndrom neigen. Das ist sogar eine anerkannene Berufserkrankung von der WG. Aber das Wichtigste ist, dass man also versucht, den Nerv zu entlasten und zu schonen. das erfolgt Im ersten Schritt also auch mit der Verordnung einer Nachtschiene, einer sogenannten Kapaltunnelschiene, dass man die Hand also über Nacht in einer Schiene, einer gepolsterten Schiene lagert, um also das Abknicken zu vermeiden, um das also nicht der Raum des Kapaltunnels noch mehr eingeengt wird. Man kann Physiotherapie noch mit anstreben, möglicherweise auch in Kombination, dass man eine Physiotherapie für die Halsböbe Säule macht, wenn der auch mit ableidenden Strom, aber die Hand an sich Kapaltunnelsyndrom, erster Schritt, die Nachtschiene. Medikamentös kann man auch was einleiten. Es gibt verschiedene Studien, dass man also auch mit Entzündungshemmendikamenten NSAA heißen, die also wie zum Beispiel Ibuprofenen oder Deklofenac, da was unternehmen kann. Aber effektiv als medikamentöse Therapie ist eigentlich die Cortison-Injektion, die Cortison-Spritze.

Dr. Robert Hudek:

Und wenn man jetzt so ein Kapaltunnelsyndrom hat die konservative Therapie hat versagt, henning, du bist auch Chirurg. Und wenn es dann gar nicht mehr weitergeht, holt man denn dann den Chirurgen und sagt so, jetzt muss man irgendwas mit einer Operation machen. Und wenn ja, wie genau macht man das?

Dr. Henning Leunert:

Ja, das Schöne ist, ich habe alles im Reparat war, und wenn ich der Meinung bin und der Leidensdruck des Patienten entsprechend groß ist, dass man einschätzt, die konservativen Maßnahmen führen nicht zum Erfolg und zur Lebens, zur Verbesserung der Lebensqualität, dann empfehle ich schon die Operation. Und da gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten einmal die offene Durchtrennung des Bandes, das Retinakulum, so heißt dieses Band, was da quer über die Hand läuft, oder eine endoskopische, dass man also nur mit einer kleinen Kamera da in den Raum eindringt, das sich anschaut, und dann mit kleinen Instrumenten unter Kamerasicht das eröffnet. Ich favorisiere seit vielen Jahren die offene Operation. Die Narkose ist da relativ unproblematisch. Ich betäube Patienten da nur lokal.

Dr. Henning Leunert:

In dem Bereich, wo ich auch operiere, das heißt also im Bereich Handgelenk, an der quer an Falte, steche ich da ein spritz etwas Narkosemittel unter die Haut und in dem Bereich des OP-Gebietes. Das lasst man eine Weile einwirken, und dann ist das eigentlich ausreichend. Man kann natürlich auch eine so genannte Plexus-Anästhesie machen, das heißt, den Nerv in der Achselhöhle betäuben, auch mit Blutsperre oder ohne dass man also den Blutzufuhr durch eine Blutdruckmanschette abschnürt. Man kann auch eine Vollnarkose bei sehr ängstlichen Patienten machen. Im Prinzip ist alles möglich, aber bewährt, und der kleinste Aufwand und ein kleinste Risiko für die Patienten und von der Belastung her ist eigentlich die lokal Anästhesie, und das geht sehr gut und relativ einfach.

Dr. Henning Leunert:

Bei der offenen Operation wird dann so ein kleiner Schnitt gemacht in die Handfalte, so rein vom Handgelenk aus in Richtung Mittelhand, und ja so 3-4 cm. Dann wird es freigelegt. Man findet das Band durch Trendes, schaut sich nochmal den Nerv an. Bei der ersten Operation macht man da nicht sehr viel Aufwand. Bei Nachoperation muss man den Nerv natürlich richtig darstellen, rauspräparieren und wieder mobilisieren. Aber die erste OP ist da relativ unproblematisch, wenn man den Nerv freigelegt hat, alles gut gesehen hat. Dann näht man wieder zu, und die OP dauert, sag ich jetzt mal, 10, 12 Minuten.

Dr. Henning Leunert:

Dann kommt ein Verband dran, und am nächsten Tag kommen die Patienten zu uns, kommt der Verband ab, ein Pflaster auf die Wunde und die Nachtschiene, die die Patienten sowieso schon haben, wird dann bis zum Fadenzug verordnet. Das endoskopisch würde ich noch kurz ansprechen. Da wären also nur 2 oder auch mit unter nur 1 kleiner Hautschnitt von ungefähr 5 mm gemacht. Dann geht man mit so einer Sonde unter das Band und kann sich dann mit der Kamera das darstellen. Von Effekt her, von der, von dem Ergebnis her sind sie beide vergleichbar. Ich halte aber die endoskopische für doch etwas gefährlicher, vor allen Dingen in der Hand des Ungeübten und die Gefahr, dass man bei dem Eindringen in diesem engen Kanal mit dieser Sonde den Nerv auch verletzt. Es ist deutlich höher und größer, als wenn man es offen operiert. Rein aus kosmetischen Gründen wird durchaus das endoskopische favorisiert, aber in meinen Augen ist es nicht besser, nicht günstiger.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Okay, gut, also, ich finde, das klingt ja total spannend, wenn man sich in den Anatomieunterricht zurückversetzt. Da sind an der Hand echt wahnsinnig viele difficile Strukturen, die man sich angucken muss, und das ist natürlich toll zu hören, dass man das in Lokaler auch machen kann, so dass die Patienten da wenig Einschränkungen haben und wahrscheinlich dann auch schneller fit sind. Was gibt es denn an Möglichkeiten oder was kann der Patient damit zutun, dass es hinter ein gutes Ergebnis wird, und wie sieht die Nachbehandlung aus? Was mache ich, nachdem mir mit der Kapaltonung gespalten worden ist? so würde es ja immer genannt. Wie geht es dann weiter, henning?

Dr. Henning Leunert:

Also, die erste Versorgung der Wunde ist mit sterile Abdeckung verbannt. Am nächsten Tag kommt es ab, kommt Flasch darauf, und bis zur Wundheile, bis zum Fadenzug ist abgeschlossen, wundheilung sollen die Patienten diese Nachtschiene tragen. Sie können die Finger frei bewegen, dass keine Verklebung entstehen, und mit dem Tag des Fadenzuges wir machen da immer einen sogenannten intra-kutanen Faden, der also unter der Haut vernäht wird den ziehen wir einfach raus, alles relativ problemlos, und dann können die Patienten auch wieder anfangen, das Handgelenk normal zu benutzen und die Motorik der Finger zu üben. Eine spezielle Nachbehandlung jetzt mit Physiotherapie, ergotherapie ist im Normalfall gar nicht notwendig. Man muss einschränken.

Dr. Henning Leunert:

Aber sagen Patienten, die schwerkörperlich arbeiten, also so der Tiefbauer mit großen Kräften hinten, der hat doch schon eine ganze Weile mit dem Problem zu tun, weil das Band hat ja auch eine Funktion. Das heißt also, es hält ja im Prinzip die Hand etwas zusammen, und wenn das Band durchtrennt wird, dann gibt das ganze Handskillett nach, die State gibt nach, und daran müssen sich die Patienten schon erst mal noch eine Weile gewöhnen. Und das sage ich ihnen noch immer einschränkend, dass bei schwerkörperlicher Arbeit oder wenn man im Garten arbeitet, so mit dem Spaten, wo man so richtig mit der Hand dann rauf kommt, da entstehen schon auch so Irritationen und können auch mal so wie elektrisierende Schmerzen wieder einschießen, die man eigentlich vorher als Symptom des Problems kannte. Im Großen und Ganzen ist da keine spezielle aufwendige Nachbarnungen wie Ergotherapie oder irgend sowas notwendig.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Und wie ist das so bei den Sportlern? Also, du betreust ja wahrscheinlich sehr viele Sportler, auch Ruderer können, die sofort wieder ihre Liegestütz machen oder ihre Indie-Huda-Aktivität gehen, oder wie sieht das aus?

Dr. Henning Leunert:

Also, das Patienten-Klientel ist eigentlich ab 40 aufwärts relativ selten. Die Jüngeren und wer in dem Alter dann rudert oder eine andere Sportart macht, wo er die Hand also intensiv braucht, händelspieler, sowas, ja, die müssen schon mal vier bis sechs Wochen auf ihren spezifischen Sport da verzichten. Aber es geht relativ schnell wieder vorwärts.

Dr. Robert Hudek:

Ja, wunderbar, das ist doch eine wirklich gute Zusammenfassung gewesen für einschlafende Hände und hier im Vordergrund das sogenannte Kapaltunnel-Syndrom, die Einklemmung des Nerven, das sogenannten Nervus medianus, im Kapalkanal durch das Ligamentum-Transversum oder Retinakulum-Transversum.

Dr. Anna-Katharina Doepfer:

Danke Robert für die Zusammenfassung und danke Henning für die umfassenden Erklärungen und dass wir so viele Fragen stellen durften. Wir bedanken uns auch bei unseren Zuhörern und wünschen allen Mast und Schrotbruch. Bleiben Sie gesund und interessiert, und wir freuen uns, wenn Sie beim nächsten Podcast wieder dazuschalten.

Dr. Robert Hudek:

Mein Name ist Katharina Döpfer und mein Name ist Robert Hudeck, und in Hamburg sagt man tschüss.

Dr. Henning Leunert:

Ich bedanke mich auch und wünsche euch noch viel Erfolg. Tschüss.

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