Leben in Portugal Podcast

Ein Deutscher Auswanderer Packt Aus - Teil 1 Portugal Podcast

March 28, 2024 Antonio Season 1 Episode 1
Ein Deutscher Auswanderer Packt Aus - Teil 1 Portugal Podcast
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Ein Deutscher Auswanderer Packt Aus - Teil 1 Portugal Podcast
Mar 28, 2024 Season 1 Episode 1
Antonio

In der ersten Folge unseres Podcasts 'Ein Deutscher Auswanderer packt aus' treffen wir Kai, der vor knapp zwei Jahren den Sprung gewagt hat und nach Portugal ausgewandert ist. In diesem intensiven Gespräch öffnet Kai sein Herz und seinen Verstand, um uns auf eine Reise durch seine Auswanderungserfahrungen mitzunehmen. Wir tauchen tief ein in die Gründe für seinen Umzug, die Herausforderungen und Überraschungen, die das Leben in Portugal mit sich brachte, und die wertvollen Lektionen, die er unterwegs gelernt hat. Kai teilt mit uns die ungeschminkte Wahrheit über das Auswandern – von den administrativen Hürden bis hin zu den kulturellen Unterschieden und den Momenten der Selbstfindung. Machen Sie sich bereit für eine Folge voller Einsichten, Ratschläge und inspirierender Geschichten, direkt aus dem Leben eines deutschen Auswanderers in Portugal.

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Show Notes Transcript

In der ersten Folge unseres Podcasts 'Ein Deutscher Auswanderer packt aus' treffen wir Kai, der vor knapp zwei Jahren den Sprung gewagt hat und nach Portugal ausgewandert ist. In diesem intensiven Gespräch öffnet Kai sein Herz und seinen Verstand, um uns auf eine Reise durch seine Auswanderungserfahrungen mitzunehmen. Wir tauchen tief ein in die Gründe für seinen Umzug, die Herausforderungen und Überraschungen, die das Leben in Portugal mit sich brachte, und die wertvollen Lektionen, die er unterwegs gelernt hat. Kai teilt mit uns die ungeschminkte Wahrheit über das Auswandern – von den administrativen Hürden bis hin zu den kulturellen Unterschieden und den Momenten der Selbstfindung. Machen Sie sich bereit für eine Folge voller Einsichten, Ratschläge und inspirierender Geschichten, direkt aus dem Leben eines deutschen Auswanderers in Portugal.

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Toni: Und heute haben wir Kai bei uns. Kai hat den Schritt gewagt: Er ist vor knapp zwei Jahren von Deutschland nach Portugal ausgewandert, und wir wollen alles von ihm wissen – von A bis Z. Alle Problematiken, alle Hintergründe, was er machen musste, wie er sich fühlt, was er in seinem täglichen Leben so macht. Wir wollen absolut alles wissen. Ja, fangen wir gleich an. Hier ist Kai!

Toni: Und hallo, hier ist der Tony aus Portugal. Wie versprochen, hier ist der Kai, und vielleicht fangen wir gleich mal an, und Kai erzählt uns ein bisschen von sich, damit wir alle erstmal warm werden.

Kai: Okay, ja, ich bin Kai, ich bin letztes Jahr 60 Jahre alt geworden. Ich habe die letzten 30 Jahre in München gelebt, habe da in der IT-Industrie gearbeitet, und ich hatte die Möglichkeit, ein Angebot meiner Firma anzunehmen, dass ich vorzeitig in den Ruhestand gehen kann. Bis 63 ist ja noch ein bisschen hin, und das habe ich natürlich angenommen. Solche Angebote haben es in sich, dass man weniger verdient, und damit hätte ich in München, als Hochpreisstandort, nicht ohne Weiteres leben können. Aber weiter im Süden ging es. Ich hätte mich eigentlich als Münchner eher nach Italien orientiert, aber ich habe vor einigen Jahren Portugal kennen und lieben gelernt. Mir war klar, Portugal ist noch viel besser. Und als ich dieses Angebot hatte, bin ich dann praktisch, sehr begeistert, an das Projekt gegangen hier nach Portugal auszuwandern. Und hier bin ich.

Toni: Wie war das, als du das Ganze geplant hast? Hattest du das eigentlich schon länger vorgehabt? Hast du eine längere Organisationszeit gebraucht? Wie war denn der Anfang eigentlich, damit wir mal ein bisschen verstehen, wie das bei dir abgelaufen ist, und ganz speziell, wie hast du diese ganzen logistischen Vorkehrungen bzw. organisatorischen Sachen hinbekommen?

Kai: Also vor 5 Jahren hatte ich eine Interrail-Tour gemacht, von Norwegen bis nach Portugal, die ganzen Länder kennenlernen, die ich noch nicht kannte. Und wie gesagt, ich habe mich in Portugal verliebt, und für mich war eigentlich klar, zu dem Moment, wenn ich irgendwann mal in Ruhestand gehe – damals hatte ich eher gedacht okay, 63, 65, 67 – dann wäre es toll, wenn ich nach Portugal gehen könnte. Es war auch noch nicht ganz klar, ob das tatsächlich passieren würde, aber das war so ein Wunschtraum von mir. Und wie jetzt vor zwei Jahren mein Arbeitgeber gesagt hat, hey, wir bieten dir diese Möglichkeit an, habe ich natürlich gesagt, oh, das ist wie ein Sechser im Lotto, toll! Und er hatte mir das Angebot schon natürlich ein halbes Jahr, dreiviertel Jahr vorher gemacht. Das heißt, ich hatte damals schon Zeit, während ich noch arbeitete, mich darauf einzustellen. Ja, und dieses Einstellen darauf und Vorbereiten hat eigentlich zwei Dimensionen. Das eine ist, du musst deine Zelte in Deutschland abbauen, und das andere ist, du musst halt in Portugal ankommen. Ja, der Teil in Bezug auf Deutschland war einerseits, meine Freundin und ich, wir mussten unsere Immobilien verkaufen, das hat sicherlich seine Zeit gedauert. Wir mussten vorher auch unsere Haushalte anfangen auszudünnen, also Dinge weggeben, Dinge wegschenken oder verkaufen, damit wir weniger Haushalt haben. Dann generell, was die Wohnung, aber angeht, was die Verträge angeht, Bank, Handy, ja, kann ich eigentlich nur raten, dass man nicht alles scharf abbricht, ja, sondern ich bin sehr gut damit gefahren, nachdem wir die Immobilie verkauft haben, hatten wir uns noch für ein paar Monate eine günstige Wohnung gemietet, ja, und die hatten wir auch noch ein paar Monate, nachdem wir in Portugal waren.Das war sehr nützlich, eine feste Adresse in Deutschland zu haben, auch um dann noch mal zurückzugehen. Ähnlich mit dem Bankkonto, ja, weil viele Dinge gehen ja übers Bankkonto, und wenn das dann plötzlich weg ist, gibt's auch ein Problem. War auch sehr nützlich. Und das Dritte war der Handyvertrag. Ja, ich habe sogar heute noch einen günstigen deutschen Handyvertrag mit der Nummer, ist sehr, sehr hilfreich. Man ahnt gar nicht, wofür alles die Handynummer benutzt wird, und wo es zu einer Katastrophe wird, wenn man die nicht hat.

Toni: Ja, so, das war das, das war das eine, der Teil in Bezug auf Deutschland. Eine Frage noch, warum hast du trotzdem die deutsche Nummer, oder eine deutsche Nummer beibehalten? Warum nicht direkt auf eine portugiesische Handynummer umgeswitcht?

Kai: Ja, also, ich habe zusätzlich eine portugiesische Nummer und hier für Portugal benutze ich dann nur noch die. Okay, aber du, ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, andere mögen das ganz anders haben, aber ich bin jemand, ich kam aus der IT-Industrie, ich habe furchtbar viele Dinge im Internet gemacht, und praktisch überall, so, dass du deine Telefonnummer als Verifikation eingibst. Und ich hatte in der letzten Zeit immer wieder versucht zu sagen, ich breche das Ganze ab, jetzt kann ich switchen, und dann ist mir immer noch was eingefallen und da ist noch mal ein Dienst, der das halt braucht, und der das halt für Verifikation braucht, und so weiter, und es kostet ja fast nichts, und dafür habe ich dies als Backup, und das war halt sehr hilfreich, ne? Nicht zuletzt bei den ganzen Banken und Kreditkarten und Know Your Customer und so weiter, auch da, ist überall das hinterlegt und es war einfach nützlich.

Toni: Eine ganz kurze Frage, du hast also quasi diese Wohnung, oder eine Wohnung beibehalten, eine kleine, billigere Wohnung, und bist dann quasi auf Haussuche gegangen, oder war die Haussuche schon vorher in Portugal?

Kai: Ja, also, wie gesagt, ich hatte, ich habe mein Haus verkaufen können, ungefähr drei Monate, bevor es losging. Das heißt, wir hatten die Wohnung schon mehrere Monate, und wir haben sie auch noch mehrere Monate behalten, im Nachhinein. Ja, weil wir hatten gesagt, okay, wir verkaufen die Immobilie für ein paar Hunderttausend, wir kaufen eine Immobilie für ein paar Hunderttausend, da kommt es dann auf ein paar Hundert Euro mehr oder weniger nicht an. Es ist wichtiger, dass alles möglichst glatt läuft und es keinerlei Probleme gibt.

Toni: Also, hast du dein Haus irgendwo zwischendurch gefunden? In diesem Zusammenhang muss ich ganz ehrlich sagen, ich habe ja Kai durch diese Immobilienmaklerei kennengelernt und so kommt halt dieses Interview quasi zustande. Aber definitiv ist es so, nachdem du dein Haus gefunden hast, hast du danach quasi den Umzug organisiert, ist das richtig?

Kai: Ja, aber ich will noch mal einen Schritt zurückgehen, also, erstmal bin ich ja noch in Deutschland, ich habe bis jetzt nur gesprochen über den Teil, was ich gemacht habe, um meine Zelte aus Deutschland abzubrechen und der andere Teil ist die Vorbereitung für Portugal. In der Tat, ich habe schon von Deutschland aus natürlich das Internet genutzt, es gibt da Portale und so weiter. Angefangen zu schauen, aber rückblickend muss ich sagen, das hat eigentlich nur geholfen, um sich einen allerersten Eindruck zu machen. Ja, ein bisschen, was kann ich denn überhaupt erwarten. Und das hat auch geholfen, indem ich Objekte gesehen habe, um überhaupt den Geschmack zu bilden und mir klarzumachen, was eigentlich meine Parameter sind. Ich habe so eine Checkliste gemacht, und die ist mit der Zeit immer ausgefeilter gewesen. Auf viele Dinge bin ich überhaupt nicht drauf gekommen. Aber ich habe, solange ich in Deutschland war, nie wirklich ernsthaft mich damit beschäftigt, dass ich irgendwo angerufen habe und gesagt habe, ich will das Ganze irgendwie haben. Nein! So, in Deutschland war es erst einmal so, dass ich gesagt habe: Okay, in Bezug auf Portugal, ich gucke mir diese Häuser an, ich gucke mir viele Youtube Videos an. Es gibt ja viele Kanäle, hätte es damals Deinen Kanal gegeben, wäre es fantastisch gewesen! Es gab halt andere Kanäle, ja, vor allen Dingen englischsprachige. Deutschsprachig gibt's gar nicht so furchtbar viel. Und auch Internetseiten, und dabei war vielleicht noch wichtig, dazu noch mal als Tipp: Ich habe mir nicht nur Sachen angeschaut, all die ganzen Sachen, die mich bestätigt haben. Sondern habe auch diejenigen absichtlich angeschaut, es gibt wenige Videos, die heißen "20 Gründe, nicht nach Portugal auszuwandern", also wo die Sachen drin stehen, weil das ist wichtig für die Erwartungshaltung, damit man nicht enttäuscht wird und man sich schon im Vorfeld vorbereitet. Ja, und das machst du ja auch!

Toni: Wobei diese Videos meistens so sind, dass diese nicht die Gründe, nicht nach Portugal auszuziehen, aber letztendlich sind die Gründe, um auszuwandern, also stimmt meistens nicht so ganz.

Kai: Ja, ja, ich hatte einen, der dann gesagt hat, da wird man dick, weil das Essen so gut ist, richtig.

Toni: Und wie kam es dann zum Umzugsprozess? Erklär uns mal, gib uns da mal allgemein, da brauchen wir nicht zu viel drüber zu reden, aber gib uns mal generelle Tipps, was, was für Erfahrungen hast du da gemacht?

Kai: Ja, okay, also vielleicht noch, also wie ich dann in Portugal war, hat's noch mehrere Monate gedauert, bis ich dann was gefunden habe und wir haben natürlich den Umzug erst organisiert, als wir unser Haus gekauft hatten und dort reinkommen konnten. Das ist toll, dass man hier in Portugal an dem Tag, wo man das Haus unterschreibt, kriegt man auch die Schlüssel, kann gleich einziehen, und dann unser Haus auch noch möbliert war, überhaupt kein Problem. Wir konnten mittags unterschreiben, am Nachmittag einziehen und am Abend dort schlafen.

Toni: Genau, genau, und die erste Flasche Wein dort trinken.

Kai: Ja, genau, fantastisch. Und es war so, dass das alles möbliert war, das war eigentlich nicht vorgesehen, aber es war alles möbliert, war ein Haus, was eigentlich dafür gedacht war, dass man es vermietet, und da aber alles da, von der CD-Sammlung und Videosammlung und Spielesammlung und Bücher, also was du wolltest, alles, also wir hätten eigentlich gar nichts umziehen brauchen, aber natürlich, man hat seine Lieblingssachen und so weiter, also hatten wir Zeit. So, und dann haben wir uns gedacht, Umzugsfirma, erstmal haben wir gedacht, deutsche Umzugsfirma, wir haben Portale gesucht, Münchner Firmen gesucht und so weiter, war aber alles recht teuer, und wir sind auf die Idee gekommen, wir nehmen eine portugiesische Firma. Du kannst sehr viel organisieren oder herauskriegen über Facebook, ja, es gibt Facebook Gruppen, gibt's ganz viel Material, und da haben wir mehrere Umzugsfirmen hier, die sehr gut bewertet waren, hier gleich um die Ecke gefunden, ja, und da haben wir angerufen und es hat sich rausgestellt, es ist viel billiger, ja, und das ist eigentlich auch das, gibt mir das Gefühl, die Leute hier in Portugal, die sprechen fast alle Englisch und machen gute Arbeit und kennen sich hier aus und wenn ich jemanden haben will, der sich München auskennt, oder jemand, der in Portugal ist, war für mich besser, großartig. Ich bin dann noch mal rüber geflogen, weil wir hatten dort unser Zeug, um da flexibel zu sein, hatten wir in einem Storage, also in einem Lager, 100 km weg von München, weil München ist unbezahlbar gelagert, auch eine sehr, sehr gute Idee, ja, auf die Weise muss man keine große Sache haben, und ich bin dahingegangen, habe den Leuten geholfen beim Einräumen, aber die hätten das alles ohne mich machen können, haben alles perfekt organisiert, ja, sind es so gewöhnt, und dann ein paar Tage später ist es hier angekommen. Nun war natürlich auch die Frage, wo das ganze hinsollte, speziell wenn das Haus eigentlich schon möbliert war, aber bei uns war es kein Problem, wir hatten eine Garage, haben Alles in die Garage gestellt, und ja, weil das Haus möbliert war, das war eher das Problem. Wie schafft man das alles rein, wir haben jetzt noch ein paar Kisten in der Garage, ja, aber das Schöne ist auch hier, nebenbei, ist auch nicht schlecht, du hast nicht nur die Frage, wie du alles herkriegst, auch umgedreht, wenn Du so ein möbliertes Haus hast, wie kriegst du das Zeug raus, aber was sehr, sehr schön hier auch in Portugal ist, ist vielleicht auch, weil die Leute ein bisschen ärmer sind und daher die Sachen mehr wertschätzen, wenn ich jetzt irgendetwas, wie Möbel, was auch immer, übrig habe, und ich stelle das neben den Mülleimer, dann ist innerhalb von einer Stunde ist alles weg.

Toni: Egal was es ist, sogar alte Kühlschränke, die nicht mehr funktionieren, es ist tatsächlich so. Das mache ich übrigens auch, also wenn ich irgendetwas habe, neben die Mülltonne, ich bin mir sicher, innerhalb von einer Stunde ist es weg.
Und sag mal, als du dann endlich hier warst, ja, und, um noch mal zurückzukommen, behördliche Sachen in Deutschland, was hast du machen müssen, wie kompliziert war es, was sind die Schritte, die man eigentlich machen sollte, einleiten sollte, und so weiter?

Kai: Ja, ich würde da unterscheiden zwischen dem Teil der Abmeldung in Deutschland und das neue Leben, alles anmelden in Portugal. Ja, das Behördliche in Deutschland, das Relevanteste ist die Abmeldung beim Einwohnermeldeamt. Darüber, dass wir so schlau waren, eine Wohnung zu mieten, die uns weiterhin noch diente als weiteren Wohnsitz, was sehr wichtig ist, weil, willst auch in Portugal, wenn du da bist, willst du immer nachweisen können, dass du einen Wohnsitz hast, und das ist toll, auf diesen deutschen Wohnsitz zu verweisen. Den haben wir also erst abgemeldet, als wir uns hier in Portugal angemeldet hatten, weil wir das Haus gekauft haben. So, da bin ich zurückgeflogen, habe das gemacht, das ging schnell. Du musst halt gucken, du kannst nur ganz kurz vor der Abmeldung und bis zu, ich glaube, maximal zwei Wochen nach der Abmeldung, ganz kurzer Raum, kannst du das tun, und ich hatte es damals so verstanden, dass es auch unbedingt persönlich passieren muss, darum bin ich da eben hingeflogen. Ich habe inzwischen mitgekriegt, dass es wohl auch ein Dienstleister gibt, Namen ist mir jetzt gerade entfallen, der das macht, muss man eventuell Googeln. So, das ist das eine, die behördliche Geschichte. Das Zweite sind natürlich die ganzen Dinge wie Bank, Handy und so weiter.
Wie gesagt, mein Rat ist, solche Dinge, die man unter Umständen brauchen kann, wie Handy und Bank, erstmal auch länger zu behalten. Es gibt viele Verträge, die man kündigen möchte, und je nachdem – wenn es möglich ist – kann man einfach schauen, ob sie auslaufen oder ob man die Verträge kündigen kann. Man hat jedenfalls, wenn man sich neu in ein anderes Land zieht, ein Sonderkündigungsrecht. Ja, dann kann ich also spätestens nach einem Monat rausgehen, aber meistens ist es so, dass die Leute dann einem zurückschreiben und sagen: „Hey, aber wie ist das denn? Beweis das doch mal, dass du das bist. Wir glauben dir das nicht.“ Ja, und dann ist es gut, wenn man die Abmeldung hier für Deutschland oder die Anmeldung dort in Portugal oder vielleicht beides hat, ne? Dann kann man das fotografieren, hochschicken, und dann ist das unproblematisch möglich. Es gibt auch so einen Service, da kann man das automatisch alles machen, kostet aber dann 2-3 € für jede Abmeldung ansonsten habe ich auch mit KI solche Texte geschrieben, ja, und das dann gemacht. Hat gut funktioniert!

Toni: So, was ist mit dem deutschen Teil zum Finanzamt. Musstest du da Finanzamt-technisch irgendetwas machen?

Kai: Ja, denen habe ich auch Bescheid gesagt, und da ist vielleicht noch interessant, wenn du möchtest, dass du zukünftig in Portugal Steuern zahlst und nicht mehr in Deutschland, ne? Dann ist es wichtig, dem Finanzamt nachzuweisen, dass du keinerlei Wohnsitz mehr hast und das heißt, dazu brauchst du dann auch eben die Abmeldung. Habe ich den Leuten halt gesagt, und umgekehrt die neue Adresse in Portugal. Bei mir kommt noch hinzu, dass das Angebot von meiner Firma so aussieht, dass ich eine gewisse Zeit lang von denen aus noch weiter Gehalt kriege, solange das passiert, kann ich mich nicht komplett gegenüber dem Finanzamt dort abmelden, sondern dann bin ich beschränkt steuerpflichtig. Das heißt, bezüglich des Einkommens wird in Deutschland Steuer erhoben und alles Restliche in Portugal und das ist praktisch, aber da muss man jedenfalls drauf achten, dass man das ganz klar sagt. Bei den Banken war es auch kein Problem, sogar bei der Sparkasse, wo ich das nicht erwartet hatte, dass die Sparkasse gesagt hat: „Kein Problem, wenn du in Portugal bist. Ist EU. Solange es EU ist, kein Problem, dann kannst du das machen.“ Der einzige, wo es ein Problem gab mit der Anmeldung, war PayPal. Hat mich überrascht. Da kannst du die Adresse nicht einfach ändern; ich musste ein zweites PayPal-Konto aufmachen mit einer zweiten E-Mail, und dann ist das erste halt ausgelaufen. Auch da hatte ich lauter Abos, die über PayPal bezahlt wurden, die dann auslaufen mussten oder umgewechselt werden mussten. Das war jedenfalls der deutsche Teil.

Toni: Darf ich da kurz unterbrechen, weil, du hast, wenn ich das richtig verstanden habe, den Handyvertrag weiterhin noch in Deutschland, also mit einer deutschen Nummer, als auch das Bankkonto? Sonst noch irgendwas, was du beibehalten hast in Deutschland, oder war das so ziemlich alles?

Kai: Jetzt ja, ich muss dazu sagen, ich hatte noch einen speziellen Kreditkartenvertrag mit der Kreditkarte, die sowieso international war, da konnte ich das dann umstellen. Und ach ja, und was ganz wichtig noch ist, das hätte ich fast vergessen: Das ist natürlich die Postadresse, ja, weil halt viel Post an diese Adresse geht, ja, und es gibt einen Nachsendeantrag, aber Nachsendeantrag mit Portugal funktioniert nicht so gut. Ich habe festgestellt, dass durchaus vielleicht ein Viertel, ein Drittel irgendwie entweder viel länger dauert, als ich gedacht hatte, oder sogar verloren geht. Also, das ist mir zu unsicher und ich mache zwar einen Nachsendeantrag, aber nicht hier nach Portugal, sondern es gibt so einen Dienstleister, die das anbieten, so Scanservices, ja, und da muss man recherchieren, gibt eine ganze Reihe. Ich meinerseits bin ich sehr zufrieden damit, ja, das funktioniert dann so, automatisch geht dann alles dort zu dem Scanserver, dort wird eingescannt, und du hast eine Weboberfläche, die aussieht wie so eine Webmail, nur dass, wenn du draufklickst, dann kommt ein PDF, was du downloaden kannst, ja. Superpraktisch, also quasi deine gesamte Briefkorrespondenz wird dort eingelesen und dir zur Verfügung gestellt über eine Plattform. Genau, sehr, sehr praktisch, weil dann habe ich auch gleich das PDF, was ich dann unter Umständen dann irgendwo jemandem weitergeben kann. Ich muss es nicht selber einscannen. Also, sehr, sehr praktisch, und das Gute ist auch, ich sehe auf diese Weise, wen habe ich dann unter Umständen noch vergessen, die Adressänderung zu sagen, und dann kann ich mir immer noch überlegen: Ist das eigentlich egal? Das passt vollkommen, wenn die das in diese Mailbox da schicken, oder ist das eigentlich wichtig, dass ich denen das mitteile? Dann kann ich denen das noch mal extra sagen. Was kostet der Spaß im Monat? Äh, das kostet, ja, das kostet etwa 20 € im Monat, ja, und für mich ist das allemal das wert. Das ist, ist natürlich Geschmackssache. Also jetzt reden wir vom portugiesischen Teil, genau. Jetzt kommt der portugiesische Teil.

Toni: Dies war der erste Teil vom Interview mit “Kai”. Bleibt am Ball, der zweite Teil kommt gleich nach!