Der Bloom. Podcast - Die Magie der persönlichen Transformation mit Selina Kempf

006 - Wahrhaftig leben – Die Kunst, deine persönliche Wahrheit zu entdecken und zu leben

Selina Kempf Season 1 Episode 6

In dieser Episode des Bloom. Podcasts diskutieren Selina und ihr Gast Heike über die Suche nach der persönlichen Wahrheit in einer Welt voller Erwartungen und Einflüsse. Sie beleuchten, wie man seine innere Wahrheit findet, die Bedeutung von Authentizität und Selbstverantwortung sowie die Freiheit, die mit persönlicher Transformation einhergeht. Die beiden sprechen darüber, wie gesellschaftliche Normen und Erziehung die individuelle Wahrheit beeinflussen und wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben.

Keywords
persönliche Wahrheit, Authentizität, Selbstverantwortung, Transformation, Lebensenergie, innere Wahrheit, gesellschaftliche Erwartungen, persönliche Entwicklung, Selbstreflexion, Freiheit

Takeaways
Die persönliche Wahrheit ist der innere Kompass.
Gesellschaftliche Erwartungen können die persönliche Wahrheit unterdrücken.
Energieverlust ist ein Zeichen, dass man nicht nach seiner Wahrheit lebt.
Authentizität wird oft mit Erwartungen verbunden.
Selbstverantwortung ist entscheidend für die persönliche Entwicklung.
Die Bereitschaft, die eigene Meinung zu ändern, zeigt Qualität.
Freiheit kommt von der Akzeptanz der eigenen Wahrheit.
Transformation erfordert Mut, ins Unbekannte zu gehen.
Die eigene Wahrheit zu finden kann schmerzhaft sein.
Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben, trotz äußerer Einflüsse.

Chapters
00:00 Die Suche nach der persönlichen Wahrheit
10:53 Authentizität vs. persönliche Wahrheit
20:36 Die Rolle der Selbstverantwortung
30:06 Freiheit durch persönliche Transformation

Deine Zeit aufzublühen!

Im Oktober startet die nächste Runde "Transformation im Zyklus des Jahreskreises". Ein Jahr gewidmet deiner persönlichen Transformation.

Trage dich in die Warteliste ein und verpasse nicht, wenn die Tore sich wieder öffnen: Hier entlang.

Selina Kempf (00:00)
Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Blum, die Magie der persönlichen Transformation. Es freut mich sehr, dass auch heute wieder ein Gast mit mir dabei ist, die liebe Heike. Die kennt ihr ja bereits. Ich bin gespannt, wo unser Gespräch uns hinführt heute. Ich habe dich schon ein bisschen vorgewarnt. Ich habe das Thema mitgenommen,

Wie finde ich meine persönliche Wahrheit? Beziehungsweise das kam so auf in der letzten Episode, die wir miteinander aufgenommen haben und da habe ich mir so gedacht, ja, das ist spannend, das ist ein Thema, ja, wo ich glaube, sich viele Gedanken machen, weil alle sprechen von dieser persönlichen Wahrheit, von dieser Authentizität, von dem wahren Ich, von der Essenz, wie man das auch alles nennen möchte und

sich da mal mit der Frage auseinanderzusetzen, wie kommt man denn überhaupt dahin?

Heike Schulz (01:02)
Absolut, Eine ganz wichtige, spannende Frage.

Selina Kempf (01:03)
Genau. Absolut. Und ich glaube, auch eine Frage, die uns beide auch sehr beschäftigt. Ich würde auch sagen, immer mal wieder in unseren Sprachnachrichten, wenn es auch nicht so konkret ausgesprochen wird, aber am Ende ist es ja das, wo wir eigentlich alle ein bisschen auf der Suche sind danach.

Heike Schulz (01:25)
Ja.

Selina Kempf (01:26)
Hast du direkt einen ersten Impuls, was diese persönliche Wahrheit eben, wie man die auch finden kann? Kommt da irgendetwas schon, das du unbedingt mal rauslassen willst?

Heike Schulz (01:43)
Gerade eben habe ich tatsächlich, als du gesprochen hast, einen Gedanken gehabt, den habe ich dann irgendwie wieder so bisschen verloren. ja, es gibt so viele verschiedene Begrifflichkeiten für die eine Sache irgendwie. Und mein erster Impuls war, glaube ich, so bisschen dieses meine innere Wahrheit. Also das ist ja immer mein Kompass und das ist eigentlich alles, was am Ende zählt. Und auf welchen Wegen auch immer wir dahin kommen.

ist das eigentlich immer das Fundament, dem wir unser Leben leben, tatsächlich. Weil, wie gesagt, das haben wir, glaube ich, im letzten Podcast auch schon so gesagt, Außen ist halt immer, irgendwas ist immer im Außen und irgendwas verändert sich auch permanent im Außen. Wir sind vielen Einflüssen ausgesetzt, Meinungen, Sichtweisen, auch Veränderungen im gesellschaftlichen Leben. Und umso mehr ist es halt wichtig zu spüren und zu wissen, das bin ich, das sind meine Werte, das ist das, wofür ich stehe.

Und auch das ist das, wofür ich gehe. Weil das ist einfach so wie sein eigener Leuchtturm sein, finde ich. So.

Selina Kempf (02:46)
Absolut. Und für mich glaube ich, wenn ich mich mal so bisschen rein spüre, für mich der Punkt derjenige, dass sich die Entscheidungen oder eben die Werte, denen ich lebe, die Entscheidungen, die ich treffe, so fälle, es sich für mich gut anfühlt, dass es mich vorwärts bringt, einem Ziel näher bringt.

Und das ist für mich innerlich nicht so ein...

Wie soll ich sagen? So ein Widerstand. hatten das Thema mit dem Widerstand auch schon. Widerstand ist nicht per se schlecht. Aber dass es etwas ist, wo mein Herz irgendwo mit schwingt, wo ich das Gefühl habe, da mit bin ich wie synchron. Und das kann eben auch mal sein, dass es auch einen Widerstand auslöst. Aber das Gefühl dahinter ist

Eines, das sich eigentlich gut anfühlt oder mir das Gefühl von Excitement oder von Sinnhaftigkeit gibt. All das, was die Sinnhaftigkeit wegnimmt und vor allem für mich persönlich auch, was mir unglaublich viel Energie abzieht, für mich ein Hinweis, dass ich da nicht nach meiner inneren Wahrheit oder persönlichen Wahrheit agieren würde.

Heike Schulz (04:15)
Ja, das ist so. Was uns viel Energie einfach auch kostet. irgendetwas zu tun, mit irgendjemandem zu sein oder, ja, genau. Einfach spüren intuitiv, das ist es nicht.

Selina Kempf (04:21)
Ganz genau.

Genau. Das ist es nicht, Und auch das Thema, es kostet mich Energie, es kostet mich eben irgendwo Lebensenergie. Mich kostet auch

Auch Projekte, die ich von Herzen gerne mache, kosten mich ja auch Energie. Und auch da komme ich vielleicht manchmal ans Limit und denke so, war jetzt etwas viel. Aber es gibt mir im gleichen Maße auch den Ansporn weiterzugehen. Ich sehe das Ziel. Und wenn ich da nicht nach meiner inneren Wahrheit agiere, dann ist es wirklich so das Gefühl von, geht Lebensenergie weg. Das ist von diesem Topf, den ich habe, mein Leben zu leben. Das wird von da weggenommen.

Da darf man dann schon eine Veränderung auch ins Leben bringen.

Heike Schulz (05:15)
Ja, definitiv. Ich muss gerade wieder an diese junge Designgeschichte denken. Wir als Generatoren, das ist ja bei uns auch irgendwie so das Thema, dass wir die Dinge tun sollten, die uns wirklich, also dass da am meisten Energie fließt, wo ja unsere Freude auch hingeht. Weil es ja eben nicht heißt, dass wir immer nur das tun sollten, wo wir sagen so, das ist ganz toll irgendwie. Also manchmal muss man auch einfach Dinge tun, wo das eben nicht das Highest Excitement ist.

Und trotzdem braucht es dann eben da unseren Einsatz oder sowas. genau das ist so das Ding. Da haben wir einen guten inneren Kompass eigentlich auch, wo wir dann merken, wo Energie wirklich fließt für uns. Und wenn wir frustriert sind, wenn wir etwas tun, wo wir dann merken, was ja das Nichtselbsthema ist beim Generator, wo wir dann merken, wenn wir dauerhaft frustriert sind bei etwas, dann macht es irgendwie auch keinen Sinn, da drauf zu setzen.

Selina Kempf (06:02)
Mhm.

Ja, und ich glaube, wir sind schon sehr darauf trainiert. Ich würde behaupten, ist noch so ein bisschen eine Generationenfrage. Ich glaube, das ändert sich im Moment auch, aber natürlich nicht nur. wir wurden natürlich schon auch so erzogen oder sind so aufgewachsen, dass man nur durch Arbeit, nur durch

sehr viel Tun an ein Ziel kommt und nur dann hat man diesen Stellenwert in der Gesellschaft. Das ändert sich komplett und nicht jeder so aufgewachsen. Aber dennoch, wir werden in der Schule ja schon sehr früh bewertet, wie gut wir eine Leistung vollbringen. Die Leistung wird anhand eines fertigen Resultats angeschaut und nicht den Weg, den man da gegangen ist. Der eine muss unglaublich viel lernen, der andere ...

schüttelte es aus dem Ärmel und musste nichts dafür tun. Wir wurden schon irgendwo trainiert, dass wir ganz viel tun müssen, ein gewisses Resultat zu erreichen. Da beginnt es im Prinzip auch schon, dass man diese persönliche Wahrheit unterdrückt. Wenn ein Kind eigentlich noch einen starken Spiel ...

und den einfach unterdrücken muss, dann eben einfach ein Resultat zu erzeugen, dann geht das schon mal weg, weil man muss sich ja irgendwo dann im Aussen, man lernt das so, im Aussen orientieren und da eine Erwartung erfüllen.

Mit dem Preis, dass man sich selbst irgendwo verliert.

Heike Schulz (07:49)
Ja, absolut. Also dieses Anpassen und Unterdrücken von dem, eigentlich so natürlicherweise aus einem raus will, sage ich jetzt mal so. Also da muss ich immer aufpassen. Da bin ich ja ganz schnell bei Gesellschaftskritik im Allgemeinen. Also gerade hier in Deutschland. Also genau, du lebst ja in der Schweiz, ich lebe in Deutschland und in Deutschland das System, ich kritisiere da ja immer eine Menge auch tatsächlich und genau auch an diesen Stellen, weil ich so denke, ist die Welt nicht eigentlich am schönsten?

Wenn vor allen Dingen Kinder schon ganz früh sich einfach mit den Dingen beschäftigen dürfen, wo sie natürliche Begabungen haben, natürliche Interessen und so. Und dann zu gucken, wo würde das hingehen, wenn wir das einfach zulassen würden? Natürlich mit einer Grundbildung und so was, alles gut, ne? Aber wie wäre die Welt dann, wenn wir Menschen da einfach mehr ihren Instinkten, Bedürfnissen und Interessen auch folgen lassen würden? Hat das gutes Wort? Ich glaube nicht.

Selina Kempf (08:40)
Mhm.

Ja, aber ich glaube schon, das irgendwo... Also ich sehe dann ja auch ein ganz, ganz grosses Potenzial und man sieht das ja auch mit den Generationen, die jetzt kommen, die dann nicht mehr in diesen Hustle einsteigen, noch mehr und noch grösser, sondern die haben viel mehr wieder so den Moment zu sagen, hey, also stopp, hier stimmt was einfach überhaupt nicht. Und das wird sehr oft auch kritisiert, halt eben von den...

Generationen von vorher, das sind diejenigen, nicht arbeiten die keine Ahnung was eine Arbeitsmoral ist, die immer nur auf sich fokussiert Das mag teilweise auch so sein, aber ich glaube, braucht es wirklich dieser Gegenpol, der im Moment gesetzt wird. Er ist, ich glaube, schon sehr wichtig, weil wir haben es sehr stark auf der einen Seite.

ausufern lassen und jetzt kommt das Pendel wieder in die andere Richtung und irgendwann pendelt es sich hoffentlich wieder ein oder eben auch nicht, je nachdem. Ich glaube, ich feiere das sehr für jeden Menschen, der sich so stark spürt und auch danach handelt.

Und ich glaube auch, dass das... Wie soll ich sagen?

Gerade auch im Kontext mit Angestellten, dass auch da eine Firma durchaus zum Erfolg kommt. Langfristig gesehen vor allem. Aber der Erfolg muss anders gemessen werden. ein Business besteht finanziell grundsätzlich. Wirtschaftlich muss das Sinn machen. Aber ich glaube, es verschiebt sich dann irgendwo einfach mit weniger Krankheitstagen, mit viel mehr Motivation.

mit Ideen, plötzlich wirklich aus den Menschen rauskommen, die vorher einfach irgendwo künstlich erzeugt werden mussten, weil man da fünf Tage irgendwo in einem Meeting war und gesagt hat, und jetzt, diesem Ziel wird es kreativ und jetzt wird es gemacht. Also ich glaube, kommt, es kommt eine ganz andere Qualität in das Ganze und das

Heike Schulz (10:48)
Ja.

Selina Kempf (10:56)
Wenn auch da die erwachsenen Menschen ihre Wahrheit leben dürfen, da schon eine nachhaltige Qualität in das Ganze rein.

Heike Schulz (11:09)
sind auch so eine Verbindung. Also wenn ich dir zuhöre, dann kommt bei mir so als erstes das Wort Verbindung, weil Verbindung zum Unternehmen, zum Unternehmenszweck, zu dem Sinn des Unternehmens irgendwie so zu den Menschen drum herum, sich wirklich als Team zu begreifen irgendwie auch und gemeinsam etwas zu erschaffen. Ich denke da gerade an Unity, warum auch immer. Also so irgendwie so eine große Vision zu haben und Menschen, aufgrund von gemeinsamen Werten gemeinsam an dieser Vision halt irgendwie auch bauen und so. Also ich finde das

mega faszinierend. ist halt dann eben nicht nur so dieses, gibst deine Lebenszeit her für Geld. das ist das, das ist der Tausch, den du halt machst in der alten Welt sozusagen. Und das ist irgendwie ja, das verändert sich gerade. Und das finde ich auch gut so.

Selina Kempf (11:52)
Absolut.

Was mich noch wundern nehmen würde, ist das Thema persönliche Wahrheit.

Setzt du das gleich mit der Begrifflichkeit von der Authentizität?

Heike Schulz (12:12)
ist eine gute Frage. Irgendwie vom Gefühl her gerade irgendwie nicht so. Also wenn ich da so reinfühle, merke ich irgendwie so nicht so ganz. Authentizität, ich weiß nicht. Hat für mich vielleicht gerade irgendwie so bisschen diesen Vibe noch von etwas, das ich nach außen darstellen will. So ich möchte jemand sein, der authentisch ist.

Aber meine eigene Wahrheit, also das muss nicht zwangsläufig das Gleiche sein. Ist so mein Gefühl jetzt gerade. Also ich habe mir diese Frage ehrlicherweise noch nie so richtig gestellt. Also ich glaube, ich jetzt zum ersten Mal. Aber so was ist meine Wahrheit? Weil seine Wahrheit zu fühlen heißt ja nicht zwangsläufig auch seine Wahrheit tatsächlich nach außen zu leben oder vollumfänglich nach außen zu leben oder zu tragen. Weil dazu gehört ja auch noch Mut irgendwie.

Selina Kempf (12:42)
Mhm. Mhm.

Ja.

Heike Schulz (13:06)
ja, irgendwie auch abgelehnt zu werden vielleicht oder verurteilt zu werden für die eigene Wahrheit. Und ich kann wissen, was ich innerlich wirklich fühle und was ich wirklich will. Und trotzdem fehlt mir vielleicht der Mut, das ganz authentisch irgendwie nach außen zu tragen könnte sein.

Selina Kempf (13:22)
Spannend. Ich habe dir ja vorab gesagt, dass das Wort Authentizität quasi im Verbund mit dieser persönlichen Wahrheit in den Sinn gekommen ist. Ich persönlich habe eine grosse Abneigung gegen dieses Wort von der Authentizität. Weil es für mich schon so ein grosses Schlagwort geworden ist in der Persönlichkeitsentwicklung, aber auch in der spirituellen Szene.

Man soll oder man will authentisch sein. Und es werden so schnell Urteile gefällt, ja, das fühlt sich nicht authentisch an von diesen Menschen oder das ist nicht authentisch. Und ich frage mich immer, was ist denn Authentizität? Also ich kann dir jetzt nicht gerade sagen, was effektiv die Definition ist. Aber man stellt sich darunter vor, seine persönliche Wahrheit zu leben und auszusprechen.

Für mich hat es da den Unterschied, dass das Authentischsein inzwischen auch schon mit sehr vielen Erwartungen verbunden ist, wie das zu sein hat, wie sich das für das Gegenüber anfühlen muss, weil interessanterweise sind das ja oftmals die Menschen im Aussen, sagen, das fühlt sich für mich nicht authentisch an, wenn da irgendjemand einen Vortrag hält, irgendwelche Videos hochlädt.

Ich meine Instagram, ich meine es ist so das Typische, wo man sagt, ist so eine Fake -Welt, wo man sagt, das fühlt sich für mich einfach nicht authentisch an. Und dennoch, also ich stelle da für mich schon auch immer die Frage, ja, natürlich, ich glaube nicht, dass diese Menschen ihre persönliche Wahrheit da sprechen und auch sehr oft ein Bild erzeugendes

Ich möchte auch nicht sagen, dass der Wahrheit entspricht, sondern ein Bild erzeugen, das sie einfach sehr bewusst erstellt haben. Und dennoch bin ich ganz stark davon überzeugt, es ist ein Teil von diesem Menschen. Die Entscheidung zu treffen, dass ich in dem Moment diese Seite von mir zeige, ich meine, ist doch das Gleiche mit uns jetzt hier, wir nehmen uns mit der Kamera auf, wir haben uns vorbereitet, wir haben uns zurecht gemacht. Ja, ist das jetzt nicht authentisch?

Heike Schulz (15:28)
Ja.

Selina Kempf (15:44)
weil wir jetzt quasi ein Bild verkörpern. Und ich finde, ist eben doch authentisch, weil es ist ein Teil von uns. Es kann aber genauso authentisch sein, wenn ich hier jetzt mit dem Hoodie sitze, völlig ungeschminkt, ist auch ein Teil von mir. Und ich finde so dieses Authentisch, das wird so gehyped und so mit auch so verurteilt in dem Sinne, wenn jemand nicht authentisch ist, wo ich denke, ein Mensch kann nicht nicht authentisch sein. Ein Mensch ist mit

Heike Schulz (15:44)
Gute Frage!

Selina Kempf (16:13)
All seinen Facetten und all seinen Schichten, die er da hat, ist er einfach. Punkt!

Heike Schulz (16:21)
Ja, das ist spannend. Ja, das macht irgendwie Sinn. Also wenn ich das jetzt so höre, auf jeden Fall. Weil ich denke halt so auch mit Social Media, was du gerade gesagt hast, was mir immer wieder auffällt, ist Menschen lassen einfach Facetten weg. Also das ist ja so dieses Ding, also was mir immer wieder auffällt. Die schönen Seiten werden oft gezeigt, aber wie sie da hingekommen sind und manchmal auch, ne? Blutschweiß und Tränen, was es ja manchmal auch kostet, irgendwo hinzukommen, das wird eher weniger gezeigt, ist aber trotzdem da. Also eigentlich

Selina Kempf (16:27)
Ja.

Heike Schulz (16:50)
Das geht so in die Richtung von dem, was du auch gesagt hast. Deswegen sind sie nicht weniger authentisch. Sie zeigen eben nur nicht alle Facetten ihres Seins. So oftmals.

Selina Kempf (16:53)
Vielen

Genau. Und ich glaube, es ist auch so ein bisschen ein Triggerpunkt für die Menschen, weil sie eben auf eine gewisse Art und Weise getäuscht werden. Aber man lässt sich ja auch täuschen. ich meine, eben du sagst, sie lassen gewisse Facetten weg.

Das nicht, dass es nicht andere Facetten gibt. Wir interpretieren aber einfach das, was wir sehen. Wir überlegen nicht weiter. Wir können ja auch gar nicht alles zeigen. Das geht gar nicht. Das kannst du auch nicht in einer direkten Interaktion mit einem Menschen. Das passiert ja auch erst, wenn du länger mit einem Menschen unterwegs bist, dass du plötzlich mehr verstehst, mehr dahinter siehst, wie ist der Mensch geworden, wer er geworden ist. Und man kann nicht von Anfang an alle Facetten zeigen und

Natürlich, gerade Social Media fokussiert sich sehr auf dieses eher Oberflächliche. Also man sieht es selten wirklich in die Tiefe. Aber ich finde, es ist deswegen nicht unauthentisch und finde ich auch nicht zu verurteilen. Ich finde, sollte viel mehr uns anregen zu überlegen, was könnte da noch alles dahinter stecken?

Heike Schulz (18:12)
stimmt.

Selina Kempf (18:14)
Und es ganz spannend, kommt mir gerade in den Sinn, heute Morgen habe ich auf Instagram ein Video gesehen über einen Vater, der mit seiner Tochter unterwegs war. Die haben ein Video gezeigt mit Fahrradrädern, Velo auf Schweizerdeutsch. Fahrrädern, nicht Fahrradrädern, Fahrrädern. Siehst du Hochdeutsch, ist schwierig.

Heike Schulz (18:33)
Ja, das kann ich mir sogar mal...

Ja.

Selina Kempf (18:42)
wo Fahrräder in einer Reihe standen und eines stand irgendwo daneben. Völlig einfach nicht in der Reihe. Dann hat er die Tochter gefragt, was denn da passiert ist. Dann sagt sie als erste Antwort, der hat es einfach nicht richtig gemacht. So quasi, das müsste da hin und es ist nicht da. Dann hat er gesagt, okay, was könnte noch wahr sein? Oder was könnte da noch möglich sein? Dann sie gesagt, vielleicht hat er nicht gewusst, dass man das da hinstellen musste.

Was könnte denn noch für eine Möglichkeit sein? Dann hat sie gesagt, ja, vielleicht war er in Eile und konnte gar nicht mehr dahin. Oder es war vielleicht alles schon besetzt, wie auch immer. die Kleine hat gelernt, verschiedene Perspektiven einzunehmen und das Bild, so wie sie es Moment sieht, nicht als fixe Interpretation zu nehmen. Und ich glaube, ist das, was wir eben auch lernen müssen, dürfen, sollen.

Heike Schulz (19:41)
Ja, aber das ist ganz wichtig, finde ich auch. Also uns zu überlegen, von dem, was wir da sehen, uns immer wieder bewusst zu machen, dass es nur ein Teil ist von der Wahrheit. Aber das ist ja auch immer so tatsächlich. Es gibt ja in der, ich weiß gar nicht, in welcher Theorie das so ist, aber dass Wahrheit, oder nicht Wahrheit, sondern Realität immer ein Konstrukt ist. Weil jeder Mensch, wir alle sehen oft das Gleiche, aber wir interpretieren das, was wir sehen, alle komplett anders.

Selina Kempf (19:41)
Hahaha

Heike Schulz (20:08)
Und deswegen gibt es eben nicht diese eine Wahrheit oder diese eine Realität oder so, und das irgendwie auch immer wieder im Bewusstsein zu haben. Aber gleichzeitig finde ich auch zu entscheiden, das machen ja auch viele auf Instagram mittlerweile. Also die lösen ja auch, also die entfolgen ja auch vielen Kanälen, wo sie sagen, boah, die geben mir ständig das Gefühl, ich bin nicht gut genug. Ich mach's nicht gut genug. Das ist so fancy und da kann ich gar nicht mithalten oder so. Und dafür sich auch zu entscheiden und auszuwählen, was tut mir denn eigentlich auch wirklich gut? Also so, ne?

Selina Kempf (20:36)
Genau. Und das ist dann wieder unser Entscheid. Was möchte ich da? Und auch die Frage, will ich da überhaupt auf Social Media unterwegs sein? Das ist ja völlig legitim. Aber ich glaube eben auch so durch diese Beobachtung im Aussen oder von anderen lerne ich mich ja auch viel mehr kennen und verstehe irgendwann sehr viel mehr, was ist meine persönliche Wahrheit.

Heike Schulz (20:38)
Vielen Dank.

Selina Kempf (21:04)
Weil solange ich ja immer nur auf einer Perspektive sitzen bleibe, dann kann ich nie wirklich erforschen, ist das wirklich meins? Habe ich mich vielleicht verändert? Habe ich mich in irgendeiner Richtung entwickelt? Habe ich vielleicht sogar mehrere Meinungen? Das ist das, was mir immer passiert, wo ich so denke, so ja, ja, jetzt bin ich dieser Meinung, aber wäre jetzt die Situation anders, ich eine andere Meinung. Oder heute habe ich die Meinung und morgen könnte sich die wieder ändern. Also...

Heike Schulz (21:35)
Aber das ist, ich, es gibt doch dieses Zitat, ich weiß nicht mehr von wem das ist, dieses, was interessiert mich, mein Geschwätz von gestern, das ist von irgendeinem Politiker, glaube ich, ne, deutscher Politiker oder so, bin mir grad nicht sicher. Und es gibt ja Menschen, die regen sich extrem über genau so was auf, die sagen, ja, da kann man sich gar nicht drauf verlassen, was die gestern gesagt hat oder der gestern gesagt hat. Und ich denke mittlerweile so, das ist eigentlich ja voll das Zeichen von Qualität, wenn jemand die Bereitschaft hat,

heute zu sagen, was ich vor zwei Tagen gesagt oder gedacht habe, das habe ich heute noch mal anders betrachtet und das entspricht gar nicht mehr meiner Wahrheit. Und das triggert Menschen so oft, weil sie sich im Außen immer danach sehen, dass da jemand ist, an den sie sich dranhängen können, der ihnen sagt, wie es geht, wie die Wahrheit ist. Das sehe ich da drin immer so krass irgendwie. Und ich finde, das, was du gerade gesagt hast, ja Gelebte Transformation eigentlich jeden Tag.

gucken, was ist eigentlich meine Wahrheit oder sehe ich das heute anders als vorgestern oder so.

Selina Kempf (22:34)
Absolut. Und es steckt ja auch so viel Selbstverantwortung drin, weil es ist genau der Punkt, du da gesagt hast. Wir suchen ja so viel im Aussen. Und wenn mich das so dermaßen triggert, dass jemand entweder seine Meinung ändert oder eben nicht authentisch ist, dann ist es immer ja die Frage, was macht das mit mir? Warum bringt mich das jetzt aus der Bahn? Und das hat für mich oftmals mit einer fehlenden Selbstverantwortung zu tun. Man sucht nach diesem

Leader im Aussen nach diesen Menschen, die mir sagen, wie es geht. Irgendwie passt das aber für mich nicht. Was bedeutet, ich müsste mir jetzt selber Gedanken machen, müsste mich mit einem Thema auseinandersetzen. Das machen so viele nicht.

Heike Schulz (23:20)
Ja, das ist wirklich so. Das stimmt.

Selina Kempf (23:22)
Und dann ist das natürlich mit ganz viel Unsicherheit auch verbunden.

Heike Schulz (23:27)
Ja. Ja, oder auch wenn man jemanden auf so einen Sockel stellt, also kommt mir jetzt gerade noch so als Impuls, wenn man jemanden auf so Sockel stellt, der hat immer die richtige Antwort, so dieses Guru -mäßige, dann sagt er vielleicht einmal irgendwas, was dann nicht so konform ist, was mir irgendwie nicht entspricht oder so was, und dann werden ja diese Menschen auch ganz schnell vom Sockel wieder runtergestoßen. Also es ist ja auch so ein Muster, was dem eigentlich zugrunde liegt. Und dann ist ja eh die Frage, hat man das eigentlich überhaupt alles wirklich gesehen?

Also was dieser Mensch da eigentlich verkörpert hat oder wie auch immer. so ist, das ist irgendwie ein schwieriges Thema.

Selina Kempf (24:00)
Absolut.

Ja, also im Prinzip ist bisschen als Schlussfolgerung. Die persönliche Wahrheit ist stark mit der Selbstverantwortung und der Selbstreflektion auch verbunden.

Heike Schulz (24:15)
Ja, das würde ich genauso unterschreiben.

Selina Kempf (24:19)
Ja, und ist dann vielleicht auch die Frage, oder ist das auch für jeden wirklich so interessant, diese persönliche Wahrheit zu entdecken? Ich glaube, viele möchten es dann auch gar nicht. Und auch das ist nicht zu verurteilen, oder? Ich glaube, ist so, dass jedem sein entscheidet. Entsprechend ist man aber natürlich immer vom Aussen oder von den Umständen aussen abhängig.

Heike Schulz (24:43)
Ja, das auch. es ist auch mit... Also ich hab's heute Morgen noch gehabt so als Thema, die eigene Wahrheit. Das kann auch sehr schmerzhaft sein, die eigene Wahrheit irgendwie auch zu finden, weil es eigentlich oftmals Konsequenzen nach sich zieht im Außen. Und ich glaube, da sind viele auch nicht bereit, diesen Weg einzuschlagen. Also ist so mein Empfinden, weil es ist ja dann doch... Bekanntes, vertrautes Leid ist ja auch oftmals trotzdem Komfortzone.

Selina Kempf (24:59)
Ja.

Ja.

Heike Schulz (25:13)
Und der eigenen Wahrheit zu folgen kann oftmals bedeuten, genau diese Komfortzonen auch zu verlassen und den Mut zu haben, ins Unbekannte zu gehen, nicht zu wissen, was kommt, wer kommt, wo was kommt und zu vertrauen, dass da aber das Richtige kommt.

Selina Kempf (25:29)
Ja, und ich glaube, ist auch dieser... Ich meine, ist ein grosser Teil vom Transformationsprozess, wenn nicht eigentlich der Prozess in dieser Veränderung drin. Einfach sich selbst wieder viel mehr kennen zu lernen. Zu realisieren, wo bin ich einer Täuschung unterlegen, wo habe ich mich...

täuschen lassen und auch warum. Ich meine, das hat oftmals sehr gute Gründe, warum man sich täuschen lässt. Warum? ich meine, oftmals realisiert man, okay, das tut mir nicht gut oder das entspricht nicht dem, was ich eigentlich für mich im Leben möchte und trotzdem entscheide ich mich immer wieder anders oder verleugne auch irgendwo meine innere Wahrheit, obwohl ich das weiss.

Das sind die Prozesse, die wir als Mensch durchlaufen dürfen. Wenn da mal ein Stein ins Rollen gerät, hat es viele Konsequenzen. Aber auch da ist die Frage, was effektiv negativ und was positiv Aber am Ende, das habe ich bisher immer erlebt, nach jeder Transformation, egal ob gross oder klein, wo man immer ansetzt,

Man fühlt sich einfach ein Stück weit mehr bei sich. Und das ist für mich auch so das... dieses Aufblühen, das mir so wichtig ist, dieses Blumen. Einfach das Gefühl zu haben, ich bin ich mit meinen Fehlern, mit all den Stürmen, die im Aussen toben, mit all diesen kleinen Toten, die ich da quasi durchleben muss.

gibt es überhaupt keine Mehrzahl von Tod. Aber egal. Also das ist am Ende, wie soll ich das sagen, kommt aus diesem Gefühl, wenn ich wirklich so stark mit mir verbunden bin, aus dem kommt eine Energie, ist wie, die kannst du nicht stoppen. Das ist eigentlich so diese Lebensenergie, die immer und immer immer immer und immer wieder kommt.

Heike Schulz (27:24)
Ja, das ist richtig, glaube ich.

Ja, das ist so.

Selina Kempf (27:51)
Also das ist dann irgendwo das Geschenk, das man bekommt.

Heike Schulz (27:55)
Ja, also wenn ich vergleiche, zum Beispiel, es fällt mir jetzt gerade so ein, ich bin jetzt fast 44, also noch bin ich 43. Aber wenn ich auf einen Zeitpunkt zurückgucke, von vor 20 Jahren, rum, dann kann ich halt sehen, wo ich heute stehe. Und ich bin ja, so wie du auch, durch viele verschiedene Transformationsphasen auch meines Lebens gegangen und irgendwie in den letzten Jahren auch sehr bewusst. Und das bringt auch einfach so unfassbar viel Freiheit mit sich.

Selina Kempf (28:02)
Mhm.

Heike Schulz (28:23)
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer früheren Arbeitskollegin, hat mal zu mir gesagt, ist irgendwie Anfang, Mitte 50 oder so was gewesen und die meinte, Heike, das ist so toll, wenn du erst mal so alt bist wie ich, dann gehst du gewisse Konflikte gar nicht mehr ein, dann interessiert dich das gar nicht mehr, was andere Leute sagen, wie sie das finden, was du machst oder nicht machst und das ist so entspannend. Und ich merke, tatsächlich diese Kombination aus persönlicher Weiterentwicklung ganz bewusster Transformation, aber auch dem etwas älter werden.

wo man wirklich irgendwie guckt, wo macht es überhaupt Sinn, sich irgendwo aufzuregen, einzubringen oder wo auch einfach nicht. Und dieses Vertrauen zu haben, so ich bin ich, genauso wie du es gerade auch gesagt hast, ich bin ich und damit bin ich zufrieden. So jeden Tag mehr. Auch mit meinen Fehlern und Schwächen.

Selina Kempf (29:07)
Absolut.

Heike Schulz (29:08)
Ja, das ist ganz viel Freiheit eigentlich, finde ich.

Selina Kempf (29:12)
Ja, definitiv. Definitiv. Ja, ich glaube, ist ein gutes Schlusswort. Die Freiheit. Es lohnt sich also, persönliche Wahrheit ein bisschen zu erforschen und dem Ganzen ein bisschen nachzugehen. Die Wissen, dass man nie falsch liegen kann, weil man einfach sich selbst ist mit all dem, was eben gerade da ist.

und man am Ende mit dem Gefühl von der Freiheit belohnt wird.

Ich danke dir für das Gespräch heute und ich freue mich auf das nächste Mal. Bis dann, alles Liebe!

Heike Schulz (29:49)
See you again in Sydney.

Danke dir auch.