Der Bloom. Podcast - Die Magie der persönlichen Transformation mit Selina Kempf

008 - Selbstliebe: Der wahre Beginn jeder Transformation

Selina Kempf Season 1 Episode 8

In dieser Episode geht es um die Bedeutung der Selbstliebe als Grundlage für persönliche Transformation. Selina erklärt, dass Selbstliebe nicht nur ein Gefühl, sondern auch eine Handlung ist, die sich in der Fürsorge für sich selbst und die Anerkennung aller eigenen Anteile zeigt. Sie betont die Wichtigkeit, Grenzen zu erkennen und zu respektieren, sowie die Balance zwischen liebevoller Strenge und Selbstdisziplin zu finden. Zudem wird die Rolle von Dankbarkeit und die Notwendigkeit, sich selbst zu schätzen, hervorgehoben.

Keywords
Selbstliebe, persönliche Transformation, Selbstachtung, Empathie, Selbstvertrauen, innere Anteile, Grenzen, Dankbarkeit, Entwicklung, Selbstdisziplin

Takeaways

  • Transformation beginnt mit Selbstliebe
  • Selbstliebe hat verschiedene Facetten
  • Identifikation mit den eigenen Anteilen ist Key
  • Selbstliebe ist der liebevolle Umgang mit sich selbst
  • Grenzen sprengen für die Selbstliebe ist wichtig
  • Praktische Ansätze zur Selbstliebe
  • Die Rolle des inneren Kindes
  • Selbstliebe und Egoismus
  • Dankbarkeit und Selbstliebe
  • Selbstliebe ist ein kontinuierlicher Prozess


Chapters
00:00 Einführung in die Selbstliebe
06:22 Selbstliebe und ihre Bedeutung
11:17 Selbstliebe als liebevoller Umgang mit sich selbst
17:03 Grenzen und Selbstliebe
21:16 Tough Love und Selbstdisziplin
24:50 Entwicklung und Selbstliebe
32:03 Dankbarkeit und Selbstliebe
34:43 Zusammenfassung und Ausblick

Deine Zeit aufzublühen!

Im Oktober startet die nächste Runde "Transformation im Zyklus des Jahreskreises". Ein Jahr gewidmet deiner persönlichen Transformation.

Trage dich in die Warteliste ein und verpasse nicht, wenn die Tore sich wieder öffnen: Hier entlang.

Hier ist Selina und heute mit dem Thema Selbstliebe. Selbstliebe ist ein Thema über das so viel gesprochen wird, aber ich möchte heute eine neue Perspektive darauf teilen und warum sie der wahre Beginn jeder Transformation ist. Ja, ich habe mir mal Gedanken gemacht, was für mich Selbstliebe bedeutet. Und Selbstliebe...

 

Ich bin so angegangen in der Überlegung, was Liebe bedeutet. Ich finde es immer sehr schwierig, dieses Thema zu betrachten, wenn ich direkt mit dem Spiegel, wo ich mich drin sehen soll, anzugehen. Ich finde es so viel einfacher, dieses Thema auf andere Menschen umzumünzen.

 

Sie reflektiert über sich selbst, da steht man immer ganz schnell vor irgendwelchen Widerständen, vor eigenen Schutzmauern, vor... Man versucht sich oftmals auch vor sich selbst zu schützen. Und das hilft in so einer Art von Reflektion nicht wirklich. Und deshalb habe ich da einfach auch mal das Thema «selbst» rausgenommen und am Ende bleibt da einfach die Liebe.

 

Und wie ist es, wenn man jemanden liebt?

 

Wenn man jemanden liebt, dann ist es zum einen natürlich das Gefühl, dass man für diesen Menschen hat, aber inzwischen wissen wir ja auch, Liebe ist ein Verb, es ist das Tun, sonst ist es einfach nur ein schönes Gefühl für mich, aber der andere hat nichts von dieser Liebe. Und wie bringe ich meine Liebe zum Ausdruck? Ich bringe die Liebe zum Ausdruck, indem ich für einen Menschen sorge.

 

Ich trage Sorge zu ihm, ich sorge mich um ihn, ich möchte, dass es diesem Menschen gut geht. Und ich möchte diesen Menschen unterstützen, dass es ihm gut geht. Ich bin ihm auch sehr wohlgesonnen. Ich gönne diesem Menschen Erfolg. Ich gönne ihm Weiterentwicklung. Erfolge in seinem Leben, im Innen wie im Aussen.

 

Ich achte diesen Menschen. Ich achte ihn für seine Entscheidungen, die er trifft. Für die Erfahrungen, die er bereits durchlaufen hat und noch durchlaufen wird.

 

Ich achte ihn dafür, dass er auch Fehler macht. Natürlich, nicht immer gleich, da dürfen wir gerne auch realistisch bleiben, aber wenn ich in diesem Gefühl der Liebe bin...

 

dann ist da ganz viel.

 

Ja, Achtung und Anerkennung für diesen Menschen. Ich anerkenne auch all seine Erfahrungen und auch, wie er diese Erfahrungen interpretiert. Unter Umständen bin ich auch sehr interessiert an seinem Wissen, an seiner Weisheit. Was hat er alles gelernt in diesem Leben schon? Was sind seine Ansichten? Was ist seine Perspektive?

 

Und es geht auch sehr oft einher mit dem Vertrauen. Ich vertraue einem Menschen.

Ich vertraue ihm oder ihr, dass er mir gut gesinnt ist, dass er mich unterstützen möchte, so wie ich ihn unterstützen möchte.

 

Es ist auch die Empathie für diesen Menschen.

Ich verstehe und kann nachempfinden, warum ein Mensch vielleicht gerade eher down ist, warum er frustriert ist, warum er Angst hat, warum er wütend ist, warum er gerade keinen Ausweg sieht und da einfach durch eine schwierige Zeit geht.

 

Ich anerkenne, dass er Mensch ist. Mit Emotionen, mit Gefühlen, mit Gedanken, mit Herausforderungen, die auch mal überfordernd sein können.

 

Und vor allem eben auch, wenn wir jetzt mal so anschauen, was Liebe bedeutet und wir das auf uns um Münzen, sind das genau die gleichen Themen, die uns betreffen. Es ist die Selbstfürsorge, die Selbstachtung, das Selbstvertrauen, die Empathie für uns selbst und eben auch diese...

 

ist das Selbstintegrität. Ich kenne es auf Englisch, Self-Integrity. So. Aber eben sich selbst vertrauen zu können oder sich auf sich selbst verlassen zu können, das ist genauso wichtig. Oder das sind genau die Themen, die Selbstliebe ausmachen.

 

Was ist Selbstliebe? Es ist all das, was wir an Erwartungen haben, an die Liebe. Das sind die selben Erwartungen, die wir an die Selbstliebe haben dürfen und auch sollen.

 

Selbstliebe ist für mich die Identifikation mit all seinen Anteilen, die man hat. Warum sage ich das? Für mich ist diese menschliche Erfahrung das...

 

Die Grundlage ist die, dass ich unendliches Bewusstsein bin. Aber als unendliches Bewusstsein bin ich ja eben unendlich. Und ich brauche ja auch eine gewisse Form, eine gewisse Begrenzung, um hier auf dieser Erde leben zu können. Und um diese Begrenzung erfahrbar zu machen, haben wir einen Körper. Wir haben einen Kopf, ein Gehirn, unseren Verstand, wir haben unsere Gedanken.

 

Wir haben ein Unterbewusstsein, wir haben das Übbewusstsein, wir haben unser Herz, wir haben die Seele, wir haben alle unsere Anteile in unserem Inneren, die man, glaube ich, auch öfter so als die innere Firma beschreibt. Zumindest hat das mal mein Kinesiologe so gemacht, der hat gesagt, du hast in dir das innere Kind, du hast aber auch den, der Teil, der perfekt sein möchte, du hast den...

 

Teil der lazy ist, der eher faul ist, du hast den Teil, der sehr zielstrebig ist, du hast den Teil, der sehr kreativ ist, du hast aber auch den Teil, der sehr chaotisch ist, du hast all diese Anteile in dir. Und die hat jeder. Jeder hat diese Anteile. Bei jedem ist es aber sehr individuell ausgeprägt. Und ich als Mensch...

 

Dieses unendliche Bewusstsein, das hier diese menschliche Erfahrung hat, hat all diese Anteile in sich. Sich mit all diesen Anteilen zu identifizieren, diese als seine eigenen anzunehmen, hat für mich eben auch sehr viel mit Selbstliebe zu tun.

 

Wir wollen den Chaoten weghaben, wir wollen den unpünktlichen Teil in uns weghaben, wir wollen den unorganisierten Teil weghaben, wir wollen den wütenden Teil weghaben, wir wollen den schwierigen Teil weghaben, den fehlerhaften Teil usw. Und da beginnt unser Problem. Wenn wir diese Teile weghaben wollen, dann beginnen wir uns selbst zu eliminieren.

 

Und da wir ja auch in diesem Universum von der Polarität leben, braucht es eben für die Ordnung auch das Chaos. Oder wir brauchen für den Frieden auch die Wut oder die Angst, je nachdem, man kann es aus verschiedenen Perspektiven sehen. Aber es sind immer zwei Pole da in uns.

 

Und sobald wir den einen versuchen zu unterdrücken oder weghaben zu wollen, unterdrücken wir genauso den anderen. Deshalb ist es auch so wichtig, sich mit all seinen Anteilen zu identifizieren.

 

immer auch im Wissen, dass ich aber sehr viel mehr bin als diese Anteile. Eben auch dieses Bewusstsein zu haben, ich bin unendliches Bewusstsein. Und dennoch geht es hier, jetzt in diesem Leben darum, damit zu arbeiten, damit zu gehen, was ich hier mitbekommen habe. Mit all diesen Anteilen.

 

Ich habe mir auch überlegt, wie ich die Selbstliebe für mich erlebe. Für mich ist es auch ein Thema, an dem ich immer weiter arbeiten darf und muss. Es ist auch ein sehr schönes Thema, finde ich, grundsätzlich. Es hat mit Liebe zu tun, ohne das jetzt aber so romantisch verklärt zu sehen. Aber da wirklich dieses...

 

Diese Energie einzutauchen von der Liebe ist eigentlich unglaublich schön.

 

Ich habe für mich gemerkt, dass mir die Selbstliebe, das Gefühl, wirklich in meinem Körper, in all meinen Zellen zu spüren, über den Weg geht, wenn ich an Menschen denke, die mir ganz viel bedeuten, für die ich wirklich das Gefühl von Liebe empfinde.

 

Das kann aber in ganz verschiedenen Situationen sein. Das müssen nicht Menschen sein, die mir sehr nahe stehen. Natürlich auch diese Menschen. Es gibt auch Menschen, die mir ganz viel bedeuten, die keinen aktiven Teil mehr in meinem Leben sind oder haben. Dennoch spüre ich diese Liebe für diese Menschen.

 

wenn er was Gutes tut für jemanden. Oder...

 

Wenn ich irgendwo vielleicht auch in einem Café sitze, dann kommt jemand ins Café rein und ich spüre da einfach diese Liebe für diesen Menschen. Es ist schwierig zu erklären, aber da habe ich den Bezug auf dieses Gefühl der Liebe. Und wenn ich in diesem Gefühl der Liebe bin, versuche ich das auf mich umzumünzen. Und dann sehe ich mich sehr oft in so einer höheren Perspektive

 

und verspüre die selbe Liebe, wie ich für diesen Menschen empfinde. Und wenn ich das jetzt wirklich so in einem Satz sagen würde, für mich ist die Selbstliebe ein liebevoller Gedanke an mich selbst.

 

Wichtig ist natürlich auch, es sind zwei Pole, die wir in uns haben, der eine ist diese höhere Perspektive, aber eben auch die Identifikation mit all den Anteilen, die wir aus dieser höheren Perspektive beobachten können. Und wenn ich in dieser höheren Perspektive bin und dieses Gefühl der Liebe auf diese

 

diesen Menschen projiziere, der ich bin, den ich aus dieser höheren Perspektive sehe, ist es auch wichtig, in diese Anteile einzutauchen und direkt in dieses Gefühl der Liebe einzutauchen für mich selbst.

 

Es ist für mich wirklich ein lieber voller Gedanke an mich selbst. Das ist für mich die Selbstliebe.

 

Für mich gibt auch die Selbstliebe, die sehr oft verbunden ist zu diesem liebevollen Umgang mit einem Selbst.

 

Und das bedeutet dieser liebevolle Umgang.

 

Hast du dir schon mal einen Liebesbrief geschrieben? Oder eine Geburtstagskarte geschickt? Ich auch nicht. Ich habe es auch noch nicht gemacht. Aber es ist doch eigentlich genau das. Auch da wieder. Wir geben die besten Wünsche den Menschen in unserem Umfeld mit. Wir schreiben Liebesbriefe. Oder wir schreiben eine kurze Nachricht mit liebevollen...

 

Smileys und Herzchen und Worte und Wünsche an andere. Aber eigentlich ist es ja genau das, was wir uns selbst geben dürfen. Was, wenn jetzt du dein Partner bist? Was würdest du dir wünschen für diesen Partner? Oder wenn du deine beste Freundin bist? Wirklich mal von außen betrachtet, was würdest du ihr in einer Geburtstagskarte wünschen.

 

Wie würdest du auch mit einer Freundin sprechen, wenn sie Ziele in ihrem Leben hat, wo sie nicht ganz sicher ist? Ah, schaffe ich das? Wie würdest du dann mit ihr sprechen? Würdest du sie motivieren? Oder würdest du ihr sagen, ich glaube ich würde das lassen? Lass das ruhig mal, das ist zu schwierig für dich. Das würdest du glaube ich selten machen. Viel eher würdest du diesen Menschen motivieren.

 

Du wärst aber hoffentlich ehrlich mit diesem Menschen, wo du sagen würdest, ja, das finde ich toll, vielleicht bräuchtest du aber noch das, um das wirklich erfolgreich zu schaffen. Auch die Ehrlichkeit einem anderen Menschen gegenüber ist die Ehrlichkeit, die du dir selbst gegenüber unbedingt leben musst. Das ist die Selbstliebe. Aus liebevoller Absicht.

 

Für deine Wünsche und deine Ziele. Für das, was du in deinem Leben möchtest. Für das, was dich zum Aufblühen bringt.

 

Und vielleicht auch die nächste Frage...

Kennst du deine Grenzen?

Weißt du, wie weit du gehen kannst? Weißt du, was du alles weißt? Weißt du, zu was du für ich bist?

 

Ich glaube nicht.

 

Wenn du diese Frage für dich mit Ja beantwortet hast, so Ja, ich denke, ich kenne meine Grenzen, und du handelst in deinem Leben nach diesen Grenzen, dann muss ich dir sagen, dass du eher deinen Ängsten viel zu viel Macht gibst.

 

was sie eigentlich wirklich haben.

 

Wenn wir uns selbst eingrenzen, wenn wir denken, ich kann das nicht, ich komme da an Grenzen, die ich nicht überschreiten kann, ganz ehrlich, zu 99% ist das nicht wahr.

 

Natürlich kann es sein, dass es herausfordernd ist. Natürlich kann es sein, dass du an deine Grenzen kommst. Dass du da irgendwo an diesen Grenzen kratzt.

 

Aber das sind die Momente, wo du merkst, dass du Grenzen verschieben kannst. Selbstliebe bedeutet auch, an Grenzen zu gehen.

 

Es ist wie ein Kind, ich überlege jetzt da mal eine gute Analogie, um es verständlich zu machen. Es ist wie das Kind, das vor dem eigenen Schatten weg rennt. Ich weiß nicht, entweder ich kann mich gut erinnern, als ich als Kind meinen eigenen Schatten zum ersten Mal gesehen habe und gemerkt habe, der verfolgt mich überall hin. Das war für mich, also das war für mich Gefahr.

 

da verfolgt mich jemand. Und ich habe diesem Schatten so viel Macht zugesprochen, dass er mich kontrollieren kann, dass er mich einnimmt, dass er mich vielleicht irgendwo in eine Unterwelt zieht. Die Fantasie eines Kindes sind gross. Also ich habe dieser Angst so viel Macht zugesprochen.

 

die sie eigentlich gar nicht hatte. Es war nur ein Schatten. Nichts anderes. Der begleitet mich solange die Sonne da draussen ist, aber der macht überhaupt gar nichts. Und das ist das, was wir auch ein bisschen mit unseren Grenzen machen. Wir haben ein bisschen Angst, dass diese Grenzen dieser Schatten ist, dass wir an diesen Grenzen scheitern. Aber an diesen Grenzen wachsen wir ganz oft.

 

Diese Grenzen auch mal ein bisschen auszutesten, ist unglaublich wichtig. Das Spannende ist auch, dass wenn wir trotz diesen Grenzen, trotz diesen Ängsten mal losgehen, merken wir, dass wir noch lange nicht an unseren Grenzen sind. Wir haben einfach eine Grenze in unserem Kopf erreicht, eine Grenze der Interpretation, eine Grenze...

 

Von was ist möglich? Also wirklich von unserem eigenen Self-Talk, was wir uns selbst immer wieder erzählen, von unseren eigenen Stories, da haben wir eine Grenze erreicht, ja. Aber im Tun und Ausprobieren merken wir ganz, ganz oft, dass diese Grenze völlig imaginär war. Dass die überhaupt gar keine Macht hat und wir eigentlich für sehr, sehr viel mehr fähig sind.

 

Und es bringt mich auch dazu, eben zu sagen, dass dieses Thema Selbstliebe nicht nur immer dieser liebevolle Umgang mit sich selbst ist. Im Englischen gibt es diesen schönen Ausdruck von Tough Love. So die, würde ich das jetzt übersetzen, so die liebevolle Strenge.

 

Das ist doch auch, wenn man Eltern beobachtet, die Kinder erziehen, die den Kindern mal sagen, komm, mach das, du schaffst das, du kannst das, das Kind hat vielleicht Angst, möchte nicht und es wird so ein bisschen aus der Komfortzone gepusht. Das wird nur gemacht, weil man weiss, dass dieses Kind so viel mehr kann, als dass es sich in dem Moment gerade zutraut, da diese liebevolle Strenge oder auch diese liebevolle Strenge auszuüben, um...

eine gewisse Routine im Alltag zu leben, um Ämter zu erledigen. Gibt es das heute noch? Ich weiss es gar nicht. Müssen die Kinder heute noch Ämter ausführen? Ich weiss es gar nicht. Aber was Kinder sicher machen müssen, ist oftmals Hausaufgaben. Diese liebevolle, strenge Sohn. Jetzt ist Zeit für Hausaufgaben, auch wenn du gerade lieber spielen möchtest.

 

Würden wir nach diesem Prinzip gehen von Selbstliebe, dass das sehr liebevoll und fürsorglich und immer nur so schön ist, dann würde man das Kind einfach immer spielen lassen. Aber wir wissen, damit kommt das Kind nicht ans Ziel. Damit wird das Kind sich nicht weiterentwickeln. Also es braucht da manchmal wirklich diese liebevolle Strenge. Und die braucht es eben auch uns selbst gegenüber. Diese liebevolle Strenge. Diese...

 

Self-Integrity. Mir fehlt da wirklich das deutsche Wort. Aber wenn ich mir vornehme, dass ich heute 30 Minuten Sport mache, dass ich es dann auch effektiv durchziehe...

 

Und wenn ich merke, dass ich regelmässig über die Stränge schlage mit dem Sport, weil ich vielleicht auch mehr der Typ Mensch bin, der sich zu viele Ziele setzt, dann geht es in die andere Richtung und sich einfach mal 30 Minuten am Tag Erholung gönnen und dann das auch durchziehen. Und da braucht es wieder diese ehrliche Reflektion, dieses ehrliche Hinschauen bei sich selbst, wie funktioniere ich?

 

Wo ist für mich das Potenzial zu wachsen? Was brauche ich, um in der Balance zu sein? Und was brauche ich, um eben vielleicht auch mal Grenzen sprengen zu können? In der Absicht, dass ich im Aussen und in mir drin etwas erreichen kann, was ich mir wünsche?

 

Ein weiterer Punkt, was helfen kann bei der Selbstliebe, ist auch das Thema von dem Wissen, dass wir als Menschen immer danach streben weiterzukommen. Wir streben nach mehr, immer. Wir sind darauf ausgelegt, uns zu entwickeln. Und entwickeln bedeutet, von dem Punkt, wo ich jetzt bin, an einen anderen Punkt zu gelangen, der eine Weiterentwicklung bedeutet, der eben mehr bedeutet. Das ist auch so ein Schattenthema, das wir in der heutigen Gesellschaft haben, sehr oft, dass wir sagen, mehr ist nicht immer besser.

 

Ja, einverstanden. Es gibt eine Art von mehr, die vielleicht wirklich nicht immer besser ist.

 

Und dennoch dürfen wir da ganz genau hinschauen und hinhören, warum wir denken, dass das mehr nicht gut ist. Was denn daran so falsch ist? Wenn wir Menschen ja eigentlich auf Evolution ausgelegt sind. Also auch mit diesem immer mehr, immer weiter, immer grösser dürfen wir Frieden schliessen.

 

Ich sage damit nicht, dass wir egoistisch sein müssen oder werden müssen, ganz und gar nicht. Egoismus ist auch ganz wichtig zu verstehen, hat nichts mit Selbstliebe zu tun. Wir verstehen ganz oft Menschen und der Selbstliebe egoismus. Wenn ich zu mir schaue, bin ich egoistisch.

 

Wenn ich nein sage, obwohl ein anderer Menschen Hilfe braucht, vielleicht auch dringend Hilfe braucht, und ich sage nein, weil ich gerade an meinen Grenzen bin, dann ist das nicht egoistisch. Egoismus ist dann, wenn du dich auf Kosten von anderen Menschen bereicherst.

 

Das hat nichts mit Selbstliebe zu tun und hat eine ganz andere Intention dahinter. Wenn du Entscheidungen triffst, für dich, mit der Absicht, dass es dir gut geht und dabei niemandem zu Schaden kommt,

 

Ich versuche es hier jetzt noch zu präzisieren. Wenn, wenn du Schritte in deinem Leben unternimmst, um ein Ziel zu erreichen und dabei Menschen zu Schaden kommen, dann ist das Egoismus.

 

Wenn aber andere Menschen auf dich zukommen, um Hilfe bitten und du merkst, bei dir ist gerade der Topf nicht voll, da ist nicht genug Energie, nicht genug Ressourcen da, aus welchen Gründen auch immer, darfst du Nein sagen, immer. Auch wenn das bedeutet, dass es für den anderen Menschen einen Mehraufwand bedeutet, einen energetischen, einen emotionalen Mehraufwand. Das ist in Ordnung, das ist Selbstliebe.

 

Du kannst nur dann, wie soll ich sagen, die Frage ist auch, das ist so ein Thema, das sehr viele Menschen triggert und das auch immer schwer ist, umzusetzen im Leben. Wie sage ich jemandem gegenüber Nein, gerade wenn jemand in Not ist?

 

Der Punkt ist einfach, dass man sich vorstellen muss, dass man ein Topf gehört. Dieser Topf wird mit Ressourcen gefüllt. Sei es Energie, Lebenszeit, Liebe, Geld, was auch immer. Dieser Topf wird immer wieder gefüllt. Aber auch einfach so nicht...

 

Immer wieder so in Wellen grosse weitere Ressourcen rein. Der wird einfach immer wieder gefüllt. Manchmal ein bisschen mehr, manchmal ein bisschen weniger. So wie das Leben ebenso spielt. Und jetzt kommt jemand und fragt um diese Ressourcen von dir. Du kannst ihm natürlich Ressourcen geben aus diesem Topf. Aber diese Ressourcen fehlen dir dann.

 

Du musst dann wieder schauen, wie du diese Ressourcen auffühlst. Je mehr du diesen Topf rausnimmst, obwohl er nicht voll ist, umso mehr musst du wieder schauen. Dem anderen geht es dann vielleicht besser, vielleicht auch nicht, wissen wir ja nicht. Aber du hast von deinem Topf abgegeben.

 

In meinen Augen nichts mit Selbstlosigkeit zu tun. Das ist einfach wieder so eine Prägung, oftmals aus der Kirche. Wir sollen ja für die anderen schauen. Es ist so sehr stark, geht es in Richtung Selbstaufgabe. Nicht zu sich selbst schauen, sondern zu den anderen, weil dann wird zu dir geschaut, ist nicht ganz die Realität. Aber wenn du jetzt an diesen Topf hast und immer wieder daraus schöpfst für andere, dann bleibt für dich zu wenig übrig, dann wirst du auch sehr viel längsamer an deine Ziele kommen. Und dann fehlt dir auch das Gefühl von Lebensfreude, von Aufblühen. Hast du aber diesen Top voll und er wird über voll, dann fliesst er über. Und was überfliesst, kannst du verteilen, völlig frei, jedem dem du möchtest.

 

Und das ist das Ziel. Und das hat auch mit der Liebe zu tun. Das kann man wirklich auch mit der Liebe vergleichen. Wenn dieser Topf der Liebe überfließt, dann verteilst du sie automatisch auch an andere Menschen. Und wenn du aber beginnst, nur Liebe an andere zu verteilen, dann fehlt dir die Selbstliebe und bist...

 

irgendwann angewiesen, dass andere dir diesen Topf füllen. Und das geht nicht auf. Sie sind nicht verantwortlich für deinen Topf, dafür bist du verantwortlich. So, jetzt bin ich abgeschweift vom Thema Selbstliesbe versus Egoismus. Mir ging es darum, dass du weisst, dass wir Menschen sind. Und da wir Menschen sind, streben wir immer nach mehr. Und das ist okay.

 

Das darf auch so sein. Wir dürfen uns selbst motivieren und uns selbst vertrauen, dass wir dieses Mehr, das wir anstreben, erreichen werden.

 

Selbstlebehaft hat für mich auch ganz viel mit der Anerkennung zu tun, was wir schon alles erreicht haben. Nimm dir mal die Zeit und überleg dir, was hast du in deinem Leben schon alles erreicht? Und sei dir bewusst, auch wenn du jetzt zurück schaust und denkst, ja, das habe ich gemacht, aber das und das und das und das hätte ich noch besser tun können.

 

Sei dir gewiss, in dem Moment, wo du dich entschieden hast, hast du so gehandelt, so entschieden, wie es in dem Moment für dich möglich war. Du hast das Bestmögliche gegeben. Denke daran, du hast immer in jedem Moment in einer inneren und äusseren Konstellation ausgesetzt.

 

Hättest du in dem Moment etwas besser machen können, hättest du die Energie gehabt, etwas besser machen zu können, hättest du den Impuls gehabt, etwas besser machen zu können oder eben anders, dann hättest du das getan. Und vielleicht hattest du den Impuls, aber hast dich trotzdem dagegen entschieden, dann ist es, weil in dir eine Instanz gesagt hat und so reicht es jetzt. Und das war das Beste. Was du dann in einem nächsten Moment anders gemacht hättest.

 

Ist wieder eine andere Geschichte, das wirst du aber auch schon vorbei und da musst du nicht weiter darüber nachdenken. Beziehungsweise kannst du dir überlegen, was hätte ich gebraucht, um in diesem Moment anders zu entscheiden, weil wenn ich nochmals an so eine Situation komme, möchte ich gerne einen anderen Weg einschlagen. Da kannst du natürlich dann wieder weiter schauen, was du brauchst, um dieses Ziel auch wieder zu erreichen.

 

Ein weiteres Thema wäre die Dankbarkeit. Dankbar für sich selbst, für all das, was du dir schon Gutes getan hast, all das, was du schon erleben durftest. Dankbarkeit für sich selbst und für andere. Geh mal in dieses Gefühl von Dankbarkeit hinein und du wirst merken, das ist voller Liebe. Das ist voller Liebe. Unglaublich schön und nutze das für dich. Nutze das für dich und tauch da einfach mal ein bisschen ein in dieses Gefühl.

Ja.

 

Das sind meine Reflexionen, meine Überlegungen, Empfindungen zum Thema Selbstliebe.

Wird dir das alles gelingen, was ich dir hier erzählt habe? Bestimmt nicht. Aber es geht darum, Entscheidungen im Leben zu treffen aufgrund von dem Glauben an sich selbst.

 

Wenn du all diese Dinge versuchst umzusetzen und wie gesagt, es wird dir nicht immer gelingen.

 

Dann entscheide dich einfach, es nochmals zu versuchen. Nicht um streng mit dir zu sein, ausser es ist diese liebevolle Strenge. Nicht weil du aus Frust oder aus irgendeiner Art von Bestrafung etwas verändern möchtest, sondern einfach aus dem Glauben an dich selbst, dass du es anders machen kannst. Dass du es so machen kannst, dass es dich bereichert in deinem Leben.

 

Was ist also Selbstliebe? Selbstliebe ist vor allem Training. Training der Selbstwahrnehmung, aber auch das Training, sich selbst in der Relation zum Grossen Ganzen zu sehen.

 

Selbstliebe ist das Bewusstsein, dass ich unendliches Bewusstsein bin und dass alle Anteile in mir Teil meiner irdischen Erfahrung sind. Ich sitze am Steuer und ich kann all diese Anteile liebevoll leiten.

 

Es ist nicht die Perfektion, die Liebe bedeutet, sondern die Annahme der Unvollkommenheit in all ihren Facetten. Darin aber auch die Vollkommenheit des Lebens zu entdecken.